Die Odyssee von Jérôme Boateng (35) geht weiter. Der Weltmeister von 2014 legte in den vergangenen Jahren einen beispiellosen Karriereabsturz hin. Einst gefeierter Bayern-Star, jetzt ein rastloser Profi, dessen Privatleben komplett aus den Fugen geraten ist. Gerichtsprozesse wegen Gewalt an Frauen. 2021 flüchtete er aus Deutschland, ging für zwei Jahre zu Olympique Lyon, danach ein halbes Jahr ohne Klub, im Februar heuerte er beim italienischen Verein US Salernitana an. Jetzt verpflichtete ihn der österreichische Erstligist Linzer ASK.
LASK feierte seinen neuen Star im Team. Via Twitter wurde die Verpflichtung verkündet: Weltmeister, zweifacher Champions-League-Sieger, neunfacher Deutscher Meister. Dazu ein Foto mit einem lachenden Jérôme Boateng.
✍️ Die Tinte ist trocken:
— LASK (@LASK_Official) May 31, 2024
🏆 Weltmeister
🏆 Zweifacher Champions-League-Sieger
🏆 Neunfacher Deutscher Meister
Jerome #Boateng unterschreibt bis 2026 bei unseren Schwarz-Weißen ⚫⚪
📰Mehr dazu: https://t.co/zJyDBjUSFi #inundaut pic.twitter.com/uweIxfNP3A
„Es ist ein absoluter Wahnsinn und unfassbar, dass wir mit Jérôme Boateng einen international derart begehrten Ausnahmespieler und Vorzeigeathleten zum LASK holen konnten“, freut sich auch LASK-Geschäftsführer Siegmund Gruber. Doch die Fans des Klubs aus Oberösterreich finden es gar nicht toll. Und kommentierten umgehend: Von „Schande“ über „Schämt euch“ bis „Peinlich“ waren die Kommentare.
Neuer Prozess gegen Boateng in München
Der Grund ist klar: Boateng soll im Privatleben eine dunkle Seite haben und ehemalige Lebenspartnerinnen psychisch und physisch verletzt haben. Ab Mitte Juni wird ein Prozess gegen den ehemaligen DFB-Star vor dem Münchner Landgericht neu aufgerollt. Boateng war von seiner ehemaligen Lebensgefährtin wegen Beleidigung und Körperverletzung angezeigt und 2022 zunächst verurteilt worden. Im vergangenen September hatte das Bayerische Oberlandesgericht die Verurteilung allerdings wegen Verfahrensfehlern wieder aufgehoben. Damals wurde er zu 1,2 Millionen Euro verurteilt. Jetzt könnte die Strafe sogar noch höher ausfallen.
Bei seinem jetzigen Wechsel gab Boateng an, dass er „zahlreiche Angebote“ gehabt hätte. Boateng weiter: „Ich habe mich bewusst für den LASK entschieden, weil mich der sportliche Weg, die Idee und die Visionen des Vereins vollauf überzeugt haben.“