Der klare KURIER-Kommentar

Hertha BSC: Stuttgart? Nein, Maxi Mittelstädt bleibt im Herzen blau-weiß

Eben noch mit Stuttgart gegen Union, 17 Stunden später war Maxi Mittelstädt in Ulm für seine Hertha.

Author - Wolfgang Heise
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Der blau-weiße Edel-Supporter! Nationalspieler Maxi Mittelstädt drückte seiner Hertha in Ulm ganz fest die Daumen. Es half.
Der blau-weiße Edel-Supporter! Nationalspieler Maxi Mittelstädt drückte seiner Hertha in Ulm ganz fest die Daumen. Es half.City-Press

Wenn Vereinsliebe das blau-weiße Herz einfach höherschlagen lässt. Maxi Mittelstädt zeigt, wie sehr ihm seine Hertha nahegeht. Samstagabend noch für den VfB Stuttgart beim 4:4 beim 1. FC Union im Einsatz und Sonntagmittag plötzlich im Ulmer Stadion. Er wollte einfach auf der Tribüne mitfiebern, einfach mitjubeln bei Herthas 3:2-Sieg zum Klassenerhalt. Ganz starke Nummer des Nationalspielers!

90 Kilometer ist Stuttgart von Ulm entfernt, die nahm der linke Außenverteidiger gerne auf sich, um seinen Heimatklub zu unterstützen. In der großen, eiskalten Welt der Fußballmillionäre gibt es eben doch auch dieses Gefühl der tiefen Verbundenheit. 2023 wechselte Mittelstädt nach Herthas Bundesliga-Abstieg zum VfB Stuttgart. Für ihn der beste Karriereschritt, Stammplatz, Nationalspieler und bei der Heim-EM 2024 dabei. Seine Vergangenheit bei Hertha hätte er längst abstreifen können, macht er aber nicht!

Er wird für immer dankbar sein, bei den Blau-Weißen wurde er zum Profi. Mit 15 Jahren kam er in die Nachwuchsakademie, mit 19 Jahren gab er sein Bundesliga-Debüt am 2. März 2016 beim 2:0 gegen Frankfurt. Auch die nächsten sieben Jahre blieb er trotz vieler Enttäuschungen seiner Hertha treu, obwohl er oft als eigener Nachwuchsspieler litt, besonders in der Größenwahn-Ära zwischen 2019 und 2022, als teure Stars gekauft wurden und junge Spieler nur noch Ersatz waren.

Mittelstädt ist ein ziemlich aufgeräumter Typ, beleidigt war er deswegen nie. Böse Worte gegen Hertha gab es auch nicht, als er es beim VfB Stuttgart geschafft hat. Nein, sein Herz schlägt einfach weiter blau-weiß. Er wollte in Ulm einfach dabei sein, einfach als Fan unterstützen. Es war für ihn sein ganz persönliches Ostern – mit drei blau-weißen Dreier-Eiern. Auch sein früherer Förderer und Vereinsikone Pal Dardai war in Ulm dabei. Herthaner halten zusammen, wenn es wichtig wird ... ■