Hertha siegt 3:2 in Ulm

Abstiegskrampf! Aber Niederlechner streichelt Hertha BSC zum Klassenerhalt

Hertha dreht im Abstiegsduell in Ulm erst in der zweiten Halbzeit auf. Reese trifft doppelt und Niederlechner köpft den Siegtreffer.

Author - Wolfgang Heise
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So jubeln Sieger! Stürmer Florian Niederlechner traf per Kopf zum 3:2 in Ulm. Hertha BSC hat den Klassenerhalt zu 99,9 Prozent sicher.
So jubeln Sieger! Stürmer Florian Niederlechner traf per Kopf zum 3:2 in Ulm. Hertha BSC hat den Klassenerhalt zu 99,9 Prozent sicher.City-Press

Das Zittern hat ein Ende! Hertha BSC hat nach einem 3:2 (0:1) im Abstiegsduell gegen den SSV Ulm den Klassenerhalt zu 99,9 Prozent sicher. Elf Punkte Vorsprung auf den Tabellensechzehnten Münster (1:3 in Köln). Bei nur noch vier Saisonspielen brennt da nichts mehr an. Doch es war ein hartes Spiel. Blau-weißer Held des Tages war Stürmer Routinier Florian Niederlechner. Er köpfte den Siegtreffer zum 3:2.

Trainer Stefan Leitl entschied sich nicht für Kevins Sessa als Ersatz für den gelbgesperrten Ibo Maza, sondern Michael Cuisance war der offensive Part im Mittelfeld. Doch diese Personale war erst mal gar nicht ausschlaggebend. Denn die Ulmer legten mit aggressivem Pressing los. Herthas Profis fanden zunächst kein echtes Mittel und die Pässe waren mal wieder zu unpräzise.

Nach neun Minuten gab es den ersten echten blau-weißen Angriff in den Ulmer Strafraum. Und der wurde prompt bitter bestraft. Hertha lief in einen Konter. SSV-Stürmer Maurice Krattenmacher stürmte aufs Hertha-Tor zu, ein Querpass zu Aaron Keller und der hämmerte den Ball unter die Latte zum 1:0 (10.). Das war ein schwerer Rückfall in fast schon vergessene Zeiten.

Hertha verschläft die erste Halbzeit

Hertha kämpfte sich nur langsam in das Spiel rein. Das nächste Unglück kam. Deyo Zeefuik wollte am Ulms Strafraumgrenze schießen, doch er traf nicht den Ball, sondern seinen Gegenspieler am Fuß- Gelbe Karte (21.), seine zehnte. Zeefuik ist damit für das nächste Heimspiel gegen Magdeburg gesperrt.

Herthas erste Torchance gab es erst in der 31. Minute. Cuisance schlenzte einen Ball knapp am linken Pfosten vorbei. Das war einfach alles zu wenig - für ein Duell im Abstiegskampf. Mit dem Rückstand ging es in die Kabine. Was hatte Trainer Leitl noch vor zwei Tagen gesagt? Richtig! „Klassenerhalt? Wir haben noch gar nichts geschafft“, muss er dann in der Kabinenpredigt noch mal lauter gemahnt haben. Sessa wechselte er aus und dafür kam Jon Thorsteinsson. Ein Goldgriff!

Reese mit Doppelschlag für Hertha BSC

Herthas Fabian Reese drehte das Spiel in Ulm mit zwei Toren in fünf Minuten.
Herthas Fabian Reese drehte das Spiel in Ulm mit zwei Toren in fünf Minuten.City-Press

Der Isländer war gerade auf den Platz und zeigte sofort Kämpferqualitäten nach 22 Sekunden, er spitzelte energisch dem Ulmer Oliver Batista Meier an der Mittellinie weg, ein Steilpass zu Fabian Reese und der traf zum 1:1 (46.). Das Tor wirkte wie ein Befreiungsschlag, plötzlich stürmte Hertha die Spatzen schwindelig. Und das nächste Treffer folgte. Von wem? Klar, wieder Fabian Reese. Der Publikumsliebling traf aus zehn Metern mit ordentlich Wut unter die Latte zum 2:1 (50.).

Spiel in fünf Minuten gedreht? Oder doch nicht? Nein, die Ulmer schlugen zurück. Dennis Dressel traf zum 2:2 (56.). Danach war das Spiel mal wieder zerfahren. Viele Zweikämpfe, immer wieder Unterbrechungen wegen Fouls, wenig Torszenen. Doch dann gab es die Pointe. Der eingewechselte Routinier Florian Niederlechner war bei einer Freistoßflanke von Cuisance  hellwach und streichelte den Ball mit seinem Scheitel ins Tor zum 3:2 (84.). Dieses Tor reichte für den nächsten Dreier, es war der Treffer zum Klassenerhalt. Ein Abstiegskrampf, bei dem am Ende alle die Nerven behielten und dann nur noch jubelten.