Hallo-Wach-Appell

Hertha-Schlendrian? Leitl mahnt: „Wir haben noch nichts geschafft!“

Herthas Trainer Stefan Leitl warnt vor dem Spiel in Ulm wegen voreiligen Sicherheitsgefühls im Abstiegskampf.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Trainer Stefan Leitl tüftelt an der Siegtaktik für das Auswärtsspiel in Ulm.
Herthas Trainer Stefan Leitl tüftelt an der Siegtaktik für das Auswärtsspiel in Ulm.Imago Images/nordphoto/Engler

Es gibt Menschen, die mahnen ganz laut. Manchmal so laut, dass keiner mehr zuhören will. Der Effekt ist dann verpufft. Und es gibt Herthas Trainer Stefan Leitl (47). Vor dem Auswärtsspiel am Ostersonntag (13.30 Uhr) beim SSV Ulm spricht der Coach nochmal seine ultimative Warnung aus – ruhig und sachlich und deswegen ziemlich brutal. Trotz acht Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz sagt Leitl: „Wir sind nicht durch, wir brauchen weiterhin Punkte. Es ist noch nichts geschehen.“

Mit „nichts geschehen“, meint Leitl den sicheren Klassenerhalt. „Wir sind hier als Trainerteam angetreten, um die Klasse zu halten. Das ist für jeden Verein ein Minimalziel und das haben wir noch nicht erreicht. Erst wenn das rechnerisch da ist, können wir uns über andere Ziele unterhalten“, sagt Leitl.

Selbstzufriedenheit, Schlendrian, Saison auslaufen lassen, davon will der gebürtige Münchner nichts wissen und er macht es nochmal deutlich: „Ich habe es vorher gesagt: Die Liga ist verrückt, die Ergebnisse der letzten Woche sprechen genau dafür. Die fangen da unten alle an zu punkten.“

Leitl: „Die fangen unten alle an zu punkten“

Schlusslicht Regensburg gewann gegen Schalke (2:0), Braunschweig gewann beim HSV (4:2), Greuther Fürth holte einen Punkt in Köln (1:1), genau wie Münster gegen den KSC (1:1). Und Herthas nächster Gegner Ulm gewann 1:0 gegen Magdeburg.

Leitl: „Wir haben noch nichts geschafft. Ulm ist ein sehr unangenehmer Gegner. Wir brauchen unsere Leistung auf Topniveau. Der Fokus muss weiter auf den sportlichen Bereich liegen. Eine andere Mentalität darf nicht aufkommen.“

Hertha-Trainer Leitl im Gespräch mit Publikumsliebling Fabian Reese.
Hertha-Trainer Leitl im Gespräch mit Publikumsliebling Fabian Reese.Imago/nordphoto/Engler

Leitl knallhart: „Ich brauche kein schönes Spiel, ich brauche Punkte“

Kommt sie aber immer mehr auf im und um den Verein. Neue Spieler, Vertragspoker, Verkauf von Superjuwel Ibo Maza an den VfB Stuttgart oder Bayer Leverkusen und dazu noch das Gerücht um einen neuen Geschäftsführer mit Jonas Boldt.

Leitl wischt das Getöse weg: „Wir müssen die Liga halten, alles andere muss sich unterordnen. Gedanken über ein schöneres Spiel in Zukunft? Dazu brauche ich die Liga. Ich brauche kein schönes Spiel, kein tolles Spiel, ich brauche Punkte.“