Rasen-Alarm

DFB-Elf gegen die Schweiz: Achtung, extreme Rutschgefahr!

Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann trifft in Frankfurt auf die Eidgenossen. Im Blickpunkt steht vor allem der EM-Rasen.

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Jamal Musiala und die DFB-Elf erwartet beim EM-Spiel in Frankfurt gegen die Schweiz wegen des rutschigen Rasens erschwerte Bedingungen. 
Jamal Musiala und die DFB-Elf erwartet beim EM-Spiel in Frankfurt gegen die Schweiz wegen des rutschigen Rasens erschwerte Bedingungen. Christian Charisiuis/dpa

Das kann ja heiter werden! Am Sonntag im Gruppenfinale gegen die Schweiz (21 Uhr, ARD) droht der DFB-Auswahl erhöhte Rutschgefahr. Klar, die Eidgenossen wollen schließlich auch noch Gruppensieger werden, noch größere Sorgen als Granit Xhaka & Co. bereitet aber der Stadionrasen in Frankfurt.

Im März hat die DFB-Auswahl bereits schlechte Erfahrungen mit dem Platz gemacht. Dessen Zustand ist noch schlechter geworden – akuter Rasen-Alarm, die Spielfläche befindet sich in einem besorgniserregenden Zustand.

Das weckt vor allem bei Jamal Musiala (21) ungute Erinnerungen. Der Bayern-Star machte beim 2:1 gegen Holland schlechte Erfahrungen mit dem Geläuf in Frankfurt und sagte danach: „Zum Glück habe ich überlebt.“

Frankfurt Rasen: EM-Spiele werden zu Rutschpartien

Was ist das Problem? Der Rasen ist rutschig, was die Spieler vor erhebliche Standprobleme stellt. Die Folge: Der Platz ist voller Rasenfetzen. Fragen sie mal bei den Engländern und Dänen nach.

Was sagen die Beteiligten? Die Dänen reden Klartext. „Selbst wenn man mit Eisenstollen gespielt hat, war der Platz sehr rutschig. Es ist offensichtlich nicht der beste Platz“, moserte Wolfsburgs Joakim Maehle (27). „Wir hatten Schwierigkeiten, darauf zu rennen.“ Auch Yussuf Poulsen (30), der vor einem Monat mit RB Leipzig zum Bundesligafinale bei Eintracht Frankfurt in der Arena gastierte, war nicht begeistert: „Es war nicht der beste Platz, auf dem ich gespielt habe. In Frankfurt ist der Platz halt immer so. Ich habe den Jungs gesagt: Zieht mal die Stollen an, denn nach 20 Minuten wird’s rutschig.“

EM-Spiel in Frankfurt: Julian Nagelsmann schimpfte bereits über den Rasen

Arne Dedert/dpa

Wie sind die deutschen Erfahrungen? Nicht gut. „Leider ist der Platz eine Katastrophe, wirklich eine Katastrophe. Da gab es viele Situationen im letzten Drittel, als wir weggerutscht sind“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) nach dem Holland-Spiel. Bayerns Thomas Müller (34) sprach von „Wahnsinn“. Und Musiala berichtete: „Ich bin bei gefühlt jeder Aktion ausgerutscht. Der Platz ist bei jeder Drehung weggegangen. . Ein bisschen rutschig ist okay, aber das war gefährlich.“ Das Problem ist im deutschen Quartier natürlich bekannt. Stuttgarts Chris Führich (26): „Der Rasen ist extrem seifig, geht extrem schnell kaputt.“ VfB-Kollege Deniz Undav (27) rückte die Diskussion pragmatisch ins richtige Licht: „Ob wir auf Rasen spielen oder auf Stein, egal, wir müssen gewinnen.“

Frankfurter Rasen: EM-Helfer stopfen Löcher

Wo liegen die Ursachen für das Problem? Im November musste der strapazierte Hybridrasen ausgetauscht werden. Aus Kostengründen entschied sich der Stadionbetreiber für die Verlegung eines Naturrasens, der wegen des Wintereinbruchs und der starken Niederschläge wochenlang unter Wasser stand.

Kann Abhilfe geschaffen werden? Die Uefa sagt: „Es gibt einen detaillierten Wartungsplan, um spezifische Probleme zu beheben und die Qualität im Vorfeld der Spiele weiter zu verbessern.“ Man arbeite seit einiger Zeit eng mit dem Stadionbetreiber zusammen, „um optimale Spielbedingungen zu gewährleisten“. Sollte alles nicht fruchten, helfen nur noch kosmetische Ausbesserungen. So wie bei der Partie England gegen Dänemark, als in der Halbzeitpause vier Greenkeeper die gröbsten Löcher auf dem Platz stopften.