Wer im Alter wenig Geld hat, kann schlechter am Leben teilhaben.
Wer im Alter wenig Geld hat, kann schlechter am Leben teilhaben. Foto: imago images/Panthermedia

Ältere Menschen in Deutschland sind zunehmend von Armut bedroht. Seit 2005 ist die Quote der Gefährdeten in der Gruppe der über 64-Jährigen am größten gewesen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Der Zuwachs betrug demnach 4,7 Punkte. 2019 seien 15,7 Prozent der Menschen in dieser Altersgruppe armutsgefährdet gewesen. Damit ist die Armutsgefährdung mittlerweile fast so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Die Quote stieg hier um 1,2 Prozentpunkte auf 15,9 Prozent.

Armut wird in der Bundesrepublik über das Haushaltseinkommen definiert: Von Armut gefährdet ist, wer mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens auskommen muss. Bei einem Ein-Personen-Haushalt lag diese Grenze 2019 bei 1074 Euro im Monat.

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Das höchste Armutsrisiko hatten die älteren Menschen 2019 im Saarland mit einer Quote von 18,4 Prozent, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 17,8 und Bayern mit 17,5 Prozent. Am niedrigsten war es in Brandenburg mit 12,5 Prozent, Schleswig-Holstein mit 13 Prozent sowie Thüringen und Sachsen mit jeweils 13,4 Prozent.

Den höchsten Anstieg seit 2005 weist die Statistik für Berlin mit einem Plus von 7,4 Punkten auf 14,8 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit 7,1 Punkten auf 16,8 Prozent aus.

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In Ost- und Westdeutschland war der Anstieg ähnlich hoch, es wurde aber ein unterschiedlicher Stand erreicht: 2019 war die Quote im Osten mit 13,8 Prozent geringer als in Westdeutschland mit 16,2 Prozent. In Ostdeutschland falle der Anstieg aber stärker ins Gewicht, da die Bevölkerung stärker altere – teils durch Abwanderung, teils durch geringe Zuwanderung, erklärte das Bundesamt.