Der „Sänger“ ist empört

„Zensur“! „Hetze“! Michael Wendler pöbelt wieder – DAS ist der Grund

Der Verschwörungstheoretiker möchte so gerne wieder Schlagersänger sein. Aber bisher lässt man ihn (in Deutschland) nicht. Wird das jetzt anders? 

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Michael Wendler will so gerne wieder in Deutschland auftreten.
Michael Wendler will so gerne wieder in Deutschland auftreten.Nicole Kubelka/Imago

Hurra, er pöbelt wieder... Lange war es verdächtig still geworden um Michael Wendler. Jetzt motzt er wieder wie gewohnt, spricht von „Zensur“ und „Hetze“ gegen ihn, nennt sich selber „König“ und einen „Schlagersänger“, der sich „in den letzten Jahren für Meinungsfreiheit und Grundrechte eingesetzt hat“ und sich natürlich „nicht unterkriegen“ lässt... 

Dass seine Kritiker das ein bisschen anders sehen und den Wendler eher als Verschwörungstheoretiker wahrnehmen, der in den letzten Jahren vor allem mit antisemitischen und rechtspopulistischen Botschaften aufgefallen ist, erwähnt der „Sänger“ nicht. Das aktuelle Problem für den Wendler: Seine „Egal Tour 2024“ ist vielen deshalb eben nicht egal. 

Nun möchte der Verschwörungsverbreiter aber lieber wieder Schlagersänger sein. Weil er Geld verdienen muss. Das Comeback, das Wendler am liebsten „die Rückkehr des Königs“ nennt, sollte eigentlich bei einem Konzert auf Kreta stattfinden. Das Festival „Schlager unter Palmen“ wurde nach heftiger Kritik aber abgesagt, weil unter anderen Musiker wie Ross Antony und Julian David nicht mit ihm auf einer Bühne stehen wollten

Michael Wendler verkündet die „Rückkehr des Königs“

In Österreich und der Schweiz fand der #Schwurbelkönig (wie ein populärer Hashtag den Wendler im Netz getauft hat) inzwischen aber offenbar weniger empfindliche Veranstalter. In Innsbruck wird er bald auftreten, heißt es. Aber der Wendler will doch so gerne zurück nach Deutschland, zurück in „sein Wohnzimmer“.  

Im Januar verkündete er dann auf X tatsächlich sein vermeintliches Comeback-Konzert: „Die Rückkehr des Königs, riesen Konzert in Oberhausen steht“, schrieb Michael Wendler damals. Blöd für den Micha: Als die Verantwortlichen des Stadtsportbundgeländes „erst über Dritte“ erfuhren, wer da bei ihnen auftreten soll, sagten sie das Konzert sofort ab. Man distanziere sich „auf jegliche Art und Weise von den Äußerungen eines Michael Wendler“, hieß es.

Aber so schnell gibt ein Michael Wendler natürlich nicht auf. Zunächst randaliert er verbal bei Social Media, schimpft über die böse „Zensur“ und „Hetze“ gegen ihn. Dann aber verkündet er schon wieder „die Sensation“. Es soll doch ein Konzert in Oberhausen geben. In der Rudolf-Weber-Arena.

Im Netz formiert sich der Protest gegen Michael Wendler

Je lauter sich der Wendler aber dafür im Netz selbst feiert, desto intensiver formiert sich der Protest. Es hagelt kritische Anfragen beim Veranstalter und bei Hallen-Sponsoren. Der Betreiber der Halle geht inzwischen deutlich auf Abstand zum Sänger: „Wir sind eine Spielstätte, die Kunst und Kultur in verschiedenen Varianten ermöglicht. Dennoch können wir die Kritik am geplanten Auftritt von Michael Wendler nachvollziehen. Wir distanzieren uns ausdrücklich von den getroffenen Aussagen“, sagte eine Sprecherin der Rudolf-Weber-Arena t-online. 

„Wir möchten betonen, dass wir Künstlerinnen und Künstlern unsere Bühne grundsätzlich nicht für die Äußerung politischer Ansichten, sondern ausschließlich zur Darbietung ihrer Kunst zur Verfügung stellen“, heißt es weiter in der Stellungnahme. Stattfinden soll das Konzert aber trotzdem. Zumindest Stand heute. Bis September 2025 ist ja noch viel Zeit...