Er muss sogar zur Tafel

Vom TV-Star in die Armut: ALF-Sprecher Tommi Piper kämpft ums Überleben

Verarmung, Existenzängste und ein bitterer Kampf ums finanzielle Überleben werfen düstere Schatten über das Leben von ALF-Sprecher Tommi Piper.

Author - Julia Nothacker
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Tommi Piper im Jahr 2011.
Tommi Piper im Jahr 2011.Andre Poling/Imago

Mit „ALF“ landete Synchronsprecher Tommi Piper einen Jahrhundert-Hit. Millionen Zuschauer liebten den frechen Außerirdischen – und damit auch seine Stimme. Doch was viele nicht wissen: Trotz des riesigen Erfolgs lebt Tommi Piper heute an der Armutsgrenze.

Tommi Piper in finanzieller Not

Tommi Piper, die unverwechselbare Stimme des Kult-Aliens „ALF“. In den 80ern und 90ern gehörte er zum festen Inventar der deutschen TV-Landschaft – doch heute sieht die Welt des einst gefeierten Synchronstars ganz anders aus. Nach dem Ende von „ALF“ flachte die Karriere des Schauspielers zunehmend ab. Rollen blieben aus, Angebote wurden seltener – und das Geld knapp. „Ich bekomme einfach keine Angebote mehr“, sagt er der Zeitung „tz“. Auch eine Teilnahme am RTL-Dschungelcamp 2019 konnte Tommi Piper nicht aus der finanziellen Krise heraushelfen.

Der heute 84-Jährige lebt in München, bekommt nur eine kleine Rente, hat aber in der bayerischen Landeshauptstadt immerhin ein Dach über dem Kopf. Er lebt in dem Haus seiner Frau, die im Jahr 2021 starb. Mittlerweile gehört das Haus seinem Sohn, Tommi Piper muss deshalb keine Miete, nur die Nebenkosten zahlen. Trotzdem ist der Synchronsprecher auf die Hilfe seines Sohnes angewiesen, der ihm neben der geringen Rente eine kleine Zuwendung fürs Haareschneiden, die Putzfrau und alltägliche Dinge zukommen lässt.

1989 gewann Tommi Piper als ALF-Sprecher sogar die Goldene Kamera.
1989 gewann Tommi Piper als ALF-Sprecher sogar die Goldene Kamera.Brigani-Art/Imago

ALF-Sprecher muss zur Tafel gehen

Für Lebensmittel geht Tommi Piper zur Tafel, wofür er sich etwas schämt. „Ich bin heute zum ersten Mal bei der Tafel, weil ich mir nichts mehr zum Essen kaufen kann.“ Alle seien sehr nett zu ihm, trotzdem wolle er sich einen Sonnenbrille aufsetzen, damit er nicht so oft erkannt wird. Er sei total verarmt, sagt er.

Trotz mangelnder Job-Angebote will Tommi Piper aber nicht aufgeben. Er schrieb sogar ein Buch über sein aufregendes Leben als ALF-Sprecher, bisher wollte dieses aber noch kein Verlag veröffentlichen. Tommi Piper bleibt aber dran und ist voller Hoffnung: „Wir suchen weiter nach einem Verleger.“