„No Limits“ – so heißt es ab Mitte November bei der Eisshow „Holiday on Ice“, die in diesem Jahr ihr 80-jähriges Jubiläum feiert. Für Vanessa Mai, die bei ein paar ausgewählten Terminen als Stargast dabei ist, gibt es hingegen sehr wohl Limits – woran sie vor ein paar Jahren durch einen Bühnenunfall schmerzlich erinnert wurde. Was diese Erfahrung mit Vanessa gemacht hat, inwiefern sie sich als Musikerin veränderte und was ihr in ihrer Beziehung mit Ehemann und Manager Andreas Ferber am wichtigsten ist, erzählt sie uns im Interview.
Vanessa Mai als Stargast bei „Holiday on Ice“
Vanessa, du bist bei der neuen Eisshow „No Limits – Holiday on Ice“ dabei. Wirst du auch auf dem Eis stehen?
Nein, das überlasse ich den Profis. Ich habe so viel vor in den nächsten Monaten und wenn ich mir irgendwas breche, fällt alles aus. Ich bin in der Hinsicht ein bisschen entspannter und auch reifer geworden. Ich merke, dass ich nicht immer alles herausfordern muss, so wie ich das zu meinen „Let’s Dance“-Zeiten gemacht habe.
„Let’s Dance“ liegt schon ein paar Jahre zurück. Das Tanzen ist aber immer noch fester Bestandteil deines Lebens, oder?
Ja, Tanzen ist neben dem Singen meine größte Leidenschaft. Ich denke, das wird auch nie aufhören. Ich bin froh, dass ich diese Leidenschaft sehr gut über TikTok und meine Shows ausleben kann.
„Holiday on Ice“ feiert 80-jähriges Jubiläum. Warum, glaubst du, ist die Show nach all den Jahren noch immer so erfolgreich?
„Holiday on Ice“ ist eine Show, die sich immer weiterentwickelt und mit der Zeit geht. Die lassen sich immer wieder was Neues einfallen.

Eine musikalische Reise mit Vanessa Mai
Der 4. Mai 2024 wird ein ganz besonderer Tag. Du trittst in der Porsche-Arena in Stuttgart mit deinem „Zuhause“-Konzert auf. Warum ist dieses Konzert so wichtig für dich?
Das „Zuhause“-Konzert wird mein persönliches Highlight, weil es eben bei mir zu Hause stattfindet, deswegen heißt es auch so. Es bedeutet mir sehr viel, diese Show in der Arena zu spielen. Ich bin ja mittlerweile schon seit zehn Jahren im Geschäft, das zehnte Album steht vor der Tür. Es wird eine musikalische Reise durch alle Alben und was ich und die Fans alles erlebt haben. Die Leute kommen von weit her. Es ist kein normales Konzert, wo man mal so eben hingeht. Ich liebe große Bühnen, ich liebe großes Publikum. Ich werde zweieinhalb bis drei Stunden auf der Bühne stehen und hinterher gibt es noch eine Fotosession. Das wird eine ganz besondere Show – groß, aber sehr familiär.
Wie wichtig ist es dir, dass du nach der Corona-Krise wieder auf der Bühne stehen kannst?
Ich musste ja meine „Für immer“-Tour wegen Corona oft verschieben. Es war so schön, die Leute und Gesichter endlich wieder persönlich zu sehen. Die Bindung zwischen mir und meinem Publikum ist nach Corona viel enger geworden.
Wie schaffst du es, drei Stunden auf der Bühne zu stehen? Dafür benötigt man ja viel Ausdauer.
Ich bin eh ein sehr sportlicher Mensch und fühle mich sehr fit. Durch den Unfall damals habe ich gemerkt, wie es ist, keinen Sport mehr machen zu können. Deswegen schätze ich es heute umso mehr, zwei gesunde Beine zu haben. (Anm. d. Red.: Vanessa Mai verletzte sich 2018 während einer Hebefigur bei einer Konzertprobe schwer am Rücken.) Es gibt bei mir aber sonst keine Zeit, in der ich mal keinen Sport mache. Na gut, vielleicht mal zu Weihnachten. Aber ich bin generell sehr darauf bedacht, dass ich fit und gesund bleibe. Von daher entsteht gar nicht erst so eine Phase, in der ich mich für die Konzerte wieder fit machen muss. Aber ich bin halt auch noch jung, in zwanzig Jahren werde ich sicherlich anders reden. Ob ich dann noch drei Stunden durchhalte, weiß ich nicht. Das sehen wir dann ... (lacht)
Wie sieht deine Konzertroutine vor und nach einer Show aus?
Vor der Show stimme ich mich zusammen mit der Band ein. Bevor es auf die Bühne geht, klatsche ich mich mit Andreas ab. Um mich nach der Show runterzubringen, nutze ich Social Media. Ich lege mich mit meinem Handy ins Bett und schaue, was die Fans so alles gepostet haben. Das bringt mich runter und macht mich echt glücklich, wenn ich sehe, dass die Leute danach zufrieden nach Hause gehen.

„Geiles Life“ als Startschuss für eine veränderte Vanessa Mai
Du hast einen neuen Song veröffentlicht. Worum geht es in „Geiles Life“?
Es war mir wichtig, mein Leben und meine Geschichte, was ich den Leuten schon durch die Doku „Vanessa Mai – Mai time is now“ und das Buch „I Do It Mai Way“ nähergebracht habe, auch in meine Songs zu packen. Für andere Künstler ist es normal, über ihr Leben zu schreiben. Für mich war das nicht so. Man startet heute anders in eine Karriere als damals. Ich bereue nichts und habe das damals auch gefühlt. Nach so vielen Songs habe ich gemerkt, dass ich jetzt über mich schreiben will, über mein Leben, meine Gefühle. „Geiles Life“ ist der Startschuss. In dem Song geht es um Selbstzweifel und darum, diese anzunehmen. Jeder hat Dinge, die er an sich hasst. Das ist auch okay und wird nie weggehen, aber wichtig ist, das zu akzeptieren, sich trotzdem ein schönes Leben zu machen und sich nicht zu fragen, was wäre, wenn.
Glaubst du, dass sich langsam etwas in der Schlager-Branche ändert, was die strengen Regeln angeht?
Regeln gibt es überall, das hat gar nichts speziell mit dem Schlager zu tun. Für mich war es immer wichtig, dass ich mein Leben so gestalte, dass es für mich passt. Wenn ich aber merke, mir tut was nicht gut, muss ich das ändern. Das ist zwar nicht immer der einfachere Weg, aber auf jeden Fall für mich der langfristige und beständige Weg. Ich danke natürlich auch meinen Fans dafür, dass sie diesen Weg mit mir gegangen sind.
Hast du das Gefühl, dir mit deinem Buch alles von der Seele geschrieben zu haben, oder könnte es noch ein zweites Buch geben?
Aktuell schon. Jetzt möchte ich gerade alle Gefühle in die Musik packen. Aber ich sage niemals nie. Ich hätte früher auch nicht gedacht, dass ich überhaupt mal ein Buch schreiben würde.

Zehn Jahre Liebe mit Ehemann Andreas Ferber
Du hast zuletzt ein Bild von dir und deinem Mann am Strand gepostet und es mit einem Foto von Romy Schneider verglichen. Wie kam das?
Das war ganz lustig. Wir haben in unserem Haus ein paar neue Bilder aufgehängt, und da ist viel Romy Schneider dabei. Ich finde, sie war eine tolle Frau. Dann habe ich dieses Bild entdeckt. Das Foto von Andreas und mir ist von 2018. Es ist damals einfach so entstanden – ohne zu wissen, dass es dieses Bild von Romy Schneider gibt. Als ich es dann bei uns im Treppenaufgang gesehen habe, dachte ich mir: „Das kann ja nicht wahr sein!“
Andreas und du seid nun schon seit zehn Jahren ein Paar, sechs davon verheiratet. Worauf, würdest du sagen, kommt es in einer so langen Beziehung an?
Auf Ehrlichkeit! Ich finde, Ehrlichkeit ist das absolut Wichtigste. Und dass man sich nicht immer als Ehepartner begegnet. Ich glaube, man muss nicht immer Mann und Frau sein. Man muss auch mal in anderen Situationen zusammenstehen und diese aushalten können.
„No Limits – Holiday on Ice“ startet am 15. November. In folgenden Städten wird Vanessa Mai als Stargast dabei sein:
Leipzig, 21.12.2023
München, 4.1.2024
Frankfurt, 10.1.2024
Dortmund, 20.1.2024
Stuttgart, 24.1.2024
Hamburg, 8.2.2024



