Bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ) hat Lars Pape gerade ein echtes Liebesdrama erlebt. Seine Rolle Michi hat seine Frau Nicole (Laura Lippmann) mit Maren (Eva Mona Rodekirchen) betrogen. Privat ist Lars dafür um so glücklicher. Zum ersten Mal zeigt uns der Schauspieler bei der Ausstellungseröffnung von „Dalí Surreal – Das immersive Ausstellungserlebnis“ im Neukölln Speicher seine sympathische Ehefrau und spricht im Interview mit dem Berliner KURIER über sein Privatleben.
Lars Pape erstmals mit Ehefrau Esther-Maria auf dem roten Teppich
Berliner KURIER: Herr Pape, sind Sie heute das erste Mal mit Ihrer Frau zusammen auf dem roten Teppich?
Lars Pape: Das ist tatsächlich für uns eine Premiere. Ich bin gerade etwas überrascht über den Rummel hier, das haben wir gar nicht erwartet. Aber ich bin auch ganz begeistert, wie souverän meine Frau das macht. Ich freue mich, dass wir mal wieder Zeit zu zweit haben.
Frau Pape, wie ist es für Sie, dass Ihr Mann jetzt in der Öffentlichkeit steht?
Esther-Maria Pape: Für mich ist er immer noch der gleiche wie vorher.
So viel weiß man privat noch gar nicht über Sie. Sie haben zwei Kinder, richtig?
Lars Pape: Ja, wir haben zwei Kinder, unsere Tochter Juli ist acht, unser Sohn Charlie fünf Jahre alt.
Dürfen die Kinder auch mal bei GZSZ reinschauen?
Lars Pape: Eine Zeit lang haben wir Juli ein bisschen gucken lassen, aber die Serie ist nicht unbedingt immer für Achtjährige geeignet. Inzwischen kennt sie auch die Kollegen von GZSZ und dadurch betrachtet sie das alles anders als der normale Zuschauer. Und es gibt ja auch ab und zu recht explizite Szenen, die noch nichts für sie sind.
Esther-Maria Pape: Juli will aber auch in Lars' Fußstapfen treten, macht einen Schauspielkurs und äußert sogar Kritik.
Wie gehen Ihre Kinder damit um, dass ihr Papa jetzt berühmt ist?
Lars Pape: Zu Anfang, als wir mal im Sommerurlaub in Eckernförde waren, haben Leute angehalten und sind sogar extra mit dem Auto rückwärts gefahren. Da hat Juli erstmal total erschrocken reagiert, weil sie gar nicht verstanden hat, was die Leute von mir wollen. Das war lustig. Aber inzwischen ist sie ein bisschen stolz darauf, wenn Leute mich auf der Straße nach einem Foto fragen. Der Kleine wächst da so rein, für ihn ist das völlig normal.
Esther-Maria Pape: Charlie interessiert das alles gar nicht.
Das dramatische Liebesdreieck bei GZSZ
Das Liebesdreieck bei GZSZ rund um Michi, Maren und Nicole ist gerade beendete. Wie war es für Sie, dieses Drama zu spielen?
Lars Pape: Ich habe mich total gefreut, das erste Mal eine eigene Geschichte bei GZSZ zu spielen. Viele Sachen waren ganz neu für mich und deswegen sehr aufregend. So eine Liebesgeschichte zu spielen, ist nicht immer ganz einfach, weil es sehr intensiv war. Meine Kollegin Laura Lippmann und ich wurden da quasi reingeschmissen. Wir mussten uns am ersten Drehtag sofort küssen. Klar, das ist unser Job, aber trotzdem ist es komisch. Die Geschichte hat ein Wahnsinns-Tempo aufgenommen. Gerade, als man sich daran gewöhnt hat, kamen die ersten Verwicklungen.
Bei den expliziten Szenen, die Sie eben angesprochen haben, bekommen Sie ein Intimacy-Coaches. Wie kann man sich das vorstellen?
Lars Pape: Generell versuchen wir immer, Liebesszenen so authentisch wie möglich aussehen zu lassen. Tatsächlich ist es aber so, dass das alles ein Menge Arbeit ist, die alles andere als sexy ist. Da stehen 30 Leute rum. In der heutigen Zeit wird versucht, solche Szenen komplett zu desexualisieren. Das heißt, jede Handbewegung, jeder Kuss, jede Berührung ist komplett abgesprochen. Es passiert nichts zufällig. Und da ist auch nichts aufregend bei. Ich küsse gerne jemanden, den ich liebe, also meine Frau, aber nicht eine Kollegin. Es kostet zunächst Überwindung, sich zu küssen, dann gewöhnt man sich zwar daran, aber man fühlt dabei nichts. Es ist alles sehr technisch.
Frau Pape, wie gehen Sie damit um, Ihren Mann im TV bei solchen Szenen zu sehen?
Esther-Maria Pape: Ich weiß ja, dass das sein Job ist. Es ist nicht das Allerliebste, was ich mir im TV ansehe, aber ich vertraue ihm da vollkommen.
Lars Pape: Wir reden ja auch darüber. Und es ist auch für mich komisch, das dann zu sehen. Gerade, wenn man sich das selber glaubt, was man da spielt. Ich habe solche Sachen noch nie zuvor gespielt. Es war meine erste TV-Hochzeit und meine erste Sexszene.

Können Sie Michis Verhalten, dass er Nicole mit Maren betrogen hat, verstehen?
Ich persönlich stehe nicht dahinter und konnte diesen Move von Michi nicht verstehen. Ich musste ihn als Schauspieler verstehen, weil es das Drehbuch verlangt und ich das spielen musste. Aber wir haben da sehr viel drüber diskutiert, ob es so weit gehen muss. Es gab ein paar Fragen, warum dieser Seitensprung so unkommentiert geblieben ist. Ich privat habe das kommentiert, weil ich nicht unterschreibe, wie er sich da verhalten hat.
Wie waren die Reaktionen von außen?
Ich habe das Glück, dass meine Rolle ein sehr gutes Standing bei den Zuschauern hat. Das Image von Michi ist durch den Seitensprung zwar ein bisschen angekratzt worden, aber er hat noch mal die Kurve gekriegt. Das Feedback von den Zuschauer ist sehr gut. Das ist das Tollste, was passieren kann. Dass man eine Rolle spielt, die die Zuschauer auch mögen. Es ist eine Bestätigung für meine Arbeit. Die Wertschätzung, die ich durch die Figur Michi erfahren darf, ist sehr groß. Es freut mich sehr, wenn ich merke, dass wir alle bei GZSZ den Zuschauern 30 unterhaltsame Minuten am Tag bereiten können. ■