Viele Berliner interessieren sich dafür, wie ihre Liebste Stadt früher aussah – einen kleinen Einblick gibt es nun ausgerechnet in der beliebten Trödel-Show 2Bares für Rares“! Denn: Hier kommt am Montag ein Gemälde unter den Hammer, das die Pracht-Allee „Unter den Linden“ in Deutschlands Hauptstadt zeigt. Das schöne Bild hat zwar schon ein paar Jahre auf dem Buckel, bringt die Händler aber trotzdem dazu, dass sie ihre Geldbörsen weit öffnen wollen. Berlin unter dem Hammer: So viel Geld gibt es für dieses Gemälde von Unter den Linden!
Bild von Berlin bei „Bares für Rares“: So sah die Stadt früher aus!
Matthias Schneider hat das Bild mit zu „Bares für Rares“ gebracht – der 33-Jährige PR-Berater aus Viersen berichtet, dass es schon lange im Wohnzimmer seiner Familie hing. „Es ist immer gut angekommen – und allen, die es gesehen haben, hat es gut gefallen“, sagt er. Er habe das Bild von seinem Vater bekommen – und der Überlieferung nach habe der Maler selbst es der Familie vor drei Generationen geschenkt. Doch nun will er es verkaufen – nur: Wie viel ist das Bild wert?
„Bares für Rares“-Expertin Bianca Berding ist jedenfalls von Anfang an angetan: Das Bild sei wunderschön, stellt sie zu Beginn fest – und eine Besonderheit des Malers Paul Peschke. „Er hat auch Ölgemälde gefertigt, aber er hat sich ganz klar auf den Bereich der Grafik konzentriert. Einmal mit seinen Radierungen, der Druck-Grafik, sowie auch seinen Zeichnungen.“ Peschke stamme aus Berlin, sei 1875 geboren, habe bis 1943 gelebt – und habe im Laufe seines Lebens gern seine Stadt gezeichnet.
Sensation bei „Bares für Rares“: Gemälde zeigt Pracht-Straße Unter den Linden
Das Bild zeigt „das prominenteste Motiv von Berlin“, sagt Berding bei der „Bares für Rares“-Expertise – die Prachtstraße „Unter den Linden“. Entstanden sei das Bild 1937, vermerkt sei das neben der Handsignatur. Er habe als Vorzeichnung eine Tinten-Zeichnung angefertigt, dann mit einer fetthaltigen Kreide darüber gemalt und die Farbe mit der Hand vermischt. „Den Motiv-Ausschnitt hat er öfter gemalt, aber hier in seiner besten Form“, sagt Berding. Vor allem die Blick-Führung auf dem Bild sei „meisterhaft“.

Und wie ist der Zustand? „Bares für Rares“-Expertin Berding bezeichnet ihn als „altersgemäß befriedigend“. Große Schäden gebe es nicht, aber das Papier habe natürlich gelitten. „Denn es hängt wirklich jämmerlich im Rahmen. Es ist gewellt, es hat keine richtige Rückseite. Es hat schon sehr lange so gehangen, das sieht man dem Papier an.“ Zudem gebe es Abrieb – denn Kreide sei ein sehr empfindliches Material. Hinzu kommen regelmäßig verteilte Stockflecken, die aber nicht schlimm seien. „Weil sie bei dieser Art Malweise nicht so ins Auge fallen.“
Was will der Verkäufer dafür haben? „Mit 1000 Euro wäre ich schon sehr zufrieden“, sagt er. Bekommt man wirklich so viel Geld für diese Zeichnung? Ja! „Meine Einschätzung liegt darüber“, sagt Berding – sie schätzt den Wert des Bildes auf 2000 bis 2500 Euro. „Das ist ja eine ganz schöne Steigerung, hätte ich nicht gedacht“, sagt der „Bares für Rares“-Kandidat. Auf geht es in den Händlerraum!
Was zahlen die „Bares für Rares“-Händler für das tolle Berlin-Gemälde?
Und was sagen die Antik-Expertin? Sie sind auch überaus angetan. David Suppes steigt mit 990 Euro ein – und schon mit dem nächsten Gebot ist der Wunschpreis erreicht. Doch da geht das Bieter-Gefecht erst los: Schon nach Sekunden fällt, die 2000-Euro-Marke, kurze Zeit später sind auch die 3000 Euro erreicht. Doch mehrere Händler wollen es haben! Das Schluss-Gebot setzt Elke Velten-Tönnies mit sagenhaften 3600 Euro – Zuschlag bei „Bares für Rares“. Alle Erwartungen wurden damit mehr als übertroffen – und noch schöner: Das in Mitleidenschaft gezogene Bild ist in guten Händen. ■