Erinnern Sie sich daran?

Richterin Barbara Salesch: Killer-Vibrator war ihr schrägster Fall!

Von 1999 bis 2012 lief Richterin Barbara Salesch bei Sat.1. Der wohl skurrilste Fall drehte sich um einen Killer-Vibrator. Lesen Sie mal ...

Author - Florian Thalmann
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Barbara Salesch verhandelte von 1999 bis 2012 im Fernsehen, 2022 feierte sie ihr Comeback. Sie verhandelte jede Menge skurrile Fälle, sogar einen Mord mit einem Vibrator!
Barbara Salesch verhandelte von 1999 bis 2012 im Fernsehen, 2022 feierte sie ihr Comeback. Sie verhandelte jede Menge skurrile Fälle, sogar einen Mord mit einem Vibrator!Horst Galuschka/imago

Dieser Abend dürfte zum Highlight des Jahres für Fans von Barbara Salesch werden: Deutschlands bekannteste TV-Richterin, die über Jahre das Nachmittagsprogramm von Sat.1 dominierte, kehrt wieder auf die Mattscheibe zurück! Um 20.15 Uhr läuft beim Sender RTL zum ersten Mal „Richterin Barbara Salesch“ zur Prime Time. In „Der größte Prozess ihres Lebens“ rollt die Richterin einen rätselhaften Mordfall im Fernsehen auf – es geht um eine vermisste Frau, die tot im Rhein entdeckt wird. Es mag der größte Prozess ihres Lebens sein, doch der Prozess mit dem größten Kult-Faktor war ein ganz anderer: Es ging um eine Tote und einen Killer-Vibrator. Erinnern Sie sich noch an den skurrilsten Mordfall bei „Richterin Barbara Salesch“?

Killer-Vibrator bei Barbara Salesch: Diese Folge war die schrägste aller Zeiten!

„Der Kick“ hieß die Folge von „Richtern Barbara Salesch“, die offiziell die Nummer 1653 trug. Angeklagt dieses Mal: Eine Frau namens Anna Kerner, vor Gericht wegen Mordes. Sie arbeitete als Begleitdame in einer Escort-Agentur. Die Anklage: Im September 2007 soll die Angeklagte einer Freundin namens Sabine Pohl einen handygesteuerten Vibrator ausgeliehen haben. „Diesen hatte sie zuvor mit tödlichem Klapperschlangengift manipuliert“, las Staatsanwalt Bernd Römer vor. Das Opfer habe den Vibrator noch am gleichen Abend benutzt – und sei an der Vergiftung, die sie sich dabei zugezogen hatte, verstorben.

Anna Kerner wies natürlich jegliche Schuld von sich. „Ich bin indirekt Schuld an der ganzen Sache, weil es ja mein Vibrator war“, sagte sie. Doch sie sei in dem Fall nicht die Täterin, sondern das Opfer. Jemand anderes habe den Vibrator präpariert, Tausende Täter kämen infrage. „Ich arbeite beim Escortservice. Ich habe täglich mit Männern unterschiedlichster Natur zu tun. Da sind einige, die ticken nicht ganz sauber“, sagte sie vor Gericht. Hat also nicht sie den Vibrator vergiftet, sondern einer der Männer, mit denen sie zu tun hatte – und sollte eigentlich sie selbst sterben? War der Umstand, dass sie den Vibrator an ihre Freundin verlieh, ihr großes Glück?

Anna Kerner wurde in der besonderen Ausgabe von Richterin Barbara Salesch angeklagt. Sie soll einer Freundin einen vergifteten Vibrator geliehen haben.
Anna Kerner wurde in der besonderen Ausgabe von Richterin Barbara Salesch angeklagt. Sie soll einer Freundin einen vergifteten Vibrator geliehen haben.Sat.1/Joyn

Heftiger Mordfall bei Barbara Salesch: Wer hat den Vibrator mit Gift präpariert?

Das Gericht musste sich also mit dem Vibrator beschäftigen – es handelte sich laut Aussage der Angeklagten ein Ei, das per Handy gesteuert wird, das etwa bei Telefonsex verwendet werden kann. Brisant auch: Kurz vor den verheerenden Ereignissen wurde in einer Schlangenfarm in Wattenscheid eingebrochen. Zwei Ampullen Klapperschlangengift seien dabei entwendet worden. Sogar eine Schlangen-Expertin musste deshalb vor Gericht antreten. „Die Gifte lähmen das zentrale Nervensystem, können das Blut zersetzen, indem sie unter anderem die Gerinnung aufheben“, sagt Trixi Both auf die Frage von Barbara Salesch nach der Wirkung von Schlangengiften fragt. Nur: Wer hat das Gift gestohlen und im Vibrator versteckt?

Blieb auch bei schrägen Fällen wie dem Mord mit dem Vibrator ernst: Richterin Barbara Salesch.
Blieb auch bei schrägen Fällen wie dem Mord mit dem Vibrator ernst: Richterin Barbara Salesch.Sat.1/Joyn

Der besondere Fall sorgte schon damals für Wirbel, gehört zu den wohl skurrilsten, die Barbara Salesch im Rahmen ihrer TV-Karriere im Nachmittagsprogramm verhandelte. Und da gab es einige! Von 1999 bis 2012 lief „Richterin Barbara Salesch“ bei Sat.1, in insgesamt 2147 Episoden wurden 2356 Fälle verhandelt. In der Anfangszeit von „Richterin Barbara Salesch“ wurden in der Show noch echte Fälle gezeigt – darunter auch die Geschichte von Regina Zindler aus Auerbach im Vogtland. Erinnern Sie sich? Die Sächsin klagte, weil der Knallerbsenstrauch ihres Nachbarn ihren Maschendrahtzaun beschädigte. Die Klage wurde abgewiesen, aber Entertainer Stefan Raab machte Regina Zindler und ihren Maschendrahtzaun zum Superhit.

Maschendrahtzaun und festgeklebte Milchpumpe: Die schrägsten Fälle von Barbara Salesch

Weil die Quoten mit der Zeit nachließen, entschieden sich die Macher der Show später, nicht nur Schiedsgerichtsverfahren, sondern auch Strafverfahren zu verhandeln. Die Geschichten dazu wurden allerdings von Autoren erdacht. Zu den Fällen gehörte auch der der 38-jährigen Martina, die mit einer Milchpumpe Milch aus ihrer Brust pumpen wollte – doch die Pumpe war mit Kraftkleber eingeschmiert worden. Im Krankenhaus musste das Gerät operativ entfernt werden. War der Täter etwa ihr Mann, der wollte, dass seine Gattin endlich abstillt?

Bei einer anderen Gelegenheit ging es um den Polizei-Azubi Mike, der sich immer gern mit dem nackten Hinterteil voran auf sein Bett fallen ließ – bis jemand ein Nagelbrett dort versteckte. Und der 16-jährige Tino wurde mit einem Gartenzwerg niedergeschlagen. Der Verdacht: War es seine Schwester Silke, die dringend Geld für Süßigkeiten brauchte? Und auch der Fall des armen Günther wird sich bei einigen Zuschauern ins Gedächtnis gebrannt haben: Er litt an Erektionsstörungen, seine Frau Beate schickte deshalb ein Foto seines Penis an einen Astroberater, um an ein sogenanntes „Genitalhoroskop“ zu kommen. Das Problem: Kurze Zeit später hing das Bild auf Plakaten an jeder Straßenecke. Die Frage im Prozess: Rammte Beate dem Astro-Berater zur Strafe ein Kristallpendel ins Auge?

Mord mit Vibrator bei Richterin Barbara Salesch ist unter Fans bis heute Kult!

Doch der Fall des Killer-Vibrators ist und bleibt wohl der seltsamste, den Barbara Salesch jemals lösen musste. Wer der Mörder war? Das bleibt zumindest auf dem Video-Portal Youtube ein Geheimnis. Dort gibt es nur die ersten beiden von drei Teilen der Sendung zu sehen – wer die ganze Folge schauen will, muss sich beim Streamingdienst Joyn anmelden. Heiter kommentiert werden die Videos bei Youtube dennoch. „Wer denkt sich denn so eine Story aus – und wie schaffen es die Darsteller und die Publikumskomparsen, dabei nicht die ganze Zeit über zu lachen?“, schreibt ein Nutzer. Ein anderer rät: „Man benutzt nicht Vibratoren von Freunden!“