Wenn der kalte Wind über die Küsten pfeift, holen sich Krimifans die maritime Atmosphäre einfach via TV ins Wohnzimmer. Zwei Publikumslieblinge – die Ostsee-Krimis von „Nord bei Nordwest“ (ARD) und die Nordsee-Krimis von „Nord Nord Mord“ (ZDF) – liefern sich ein spannendes Duell um Zuschauerherzen. Doch wer hat die Nase vorn? Die Antwort ist so komplex wie die Fälle selbst – und oft entscheiden Details wie Hunde oder Pilzgerichte über den Erfolg.
Sylt vs. Schwanitz: Zwei Welten, eine Mission
Auf der Nordseeinsel Sylt ermittelt Peter Heinrich Brix als besonnener Kommissar Sievers. Neben den üblichen Mordfällen macht er auch vor den emotionalen Problemen der Sylter Oberschicht nicht halt – und, wie im jüngsten Fall „Sievers und der verlorene Hund“, auch nicht vor Schoßhunden.
In der fiktiven Ostsee-Kleinstadt Schwanitz hingegen jongliert der Ex-Großstadtpolizist Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) neben Mordfällen auch Liebeschaos und tierärztliche Pflichten. Eine entspannte, nordische Mischung, die viele Fans schätzen.
Beide Reihen punkten mit Lokalkolorit, einer Prise Humor und einer warmherzigen Bodenständigkeit. Doch während „Nord Nord Mord“ die elegante Kulisse von Sylt inszeniert, ist „Nord bei Nordwest“ bodenständiger – und vielleicht einen Hauch emotionaler.

Der Zuschauercheck: Wer überzeugt mehr?
Die Zuschauerzahlen sprechen aktuell eine klare Sprache: „Nord Nord Mord“ schlägt „Nord bei Nordwest“. Der ZDF-Krimi „Sievers und der verlorene Hund“ erreichte beeindruckende 8,66 Millionen Zuschauer und übertraf damit nicht nur seinen Vorgänger („Sievers und das Geisterhaus“, 7 Millionen), sondern auch die Konkurrenz. Die jüngste „Nord bei Nordwest“-Staffel konnte die 8-Millionen-Marke nicht mehr knacken, obwohl sie mit „Fette Ente mit Pilzen“ stark startete (7,68 Millionen). Die nächsten beiden Folgen fielen mit weniger als 7 Millionen Zuschauern etwas ab.
Im Staffelschnitt liegt „Nord Nord Mord“ mit 7,83 Millionen Zuschauern klar vor „Nord bei Nordwest“, das es auf 7,16 Millionen bringt. Das ZDF darf sich also über einen Punktesieg freuen.

Rekorde bleiben unerreicht
Trotz des aktuellen Erfolgs bleiben beide Reihen hinter früheren Rekorden zurück. „Nord bei Nordwest“ erreichte seinen Höchstwert 2021 mit „Im Namen des Vaters“, während „Nord Nord Mord“ 2022 mit „Sievers und das mörderische Türkis“ die 10-Millionen-Marke knackte. Warum also die rückläufigen Zahlen?
Ein Grund könnte die zunehmende Mediatheken-Nutzung sein. Beide Serien wurden vorab online veröffentlicht, und viele Fans schauen lieber zeitversetzt. Dennoch zeigen die Quoten, dass der klassische TV-Krimi weiterhin eine starke Fangemeinde hat – auch wenn diese sich vermehrt über verschiedene Plattformen verteilt.

Das Fazit: Ein Duell auf Augenhöhe
Ob Sie lieber die raue Nordsee oder die malerische Ostseeküste bevorzugen, bleibt Geschmackssache. Fakt ist: Beide Krimi-Reihen haben ihren festen Platz in den Wohnzimmern der Nation und bieten hochkarätige Unterhaltung mit maritimem Flair. Während die „Nord Nord Mord“-Fälle etwas stärker abschneiden, bleibt „Nord bei Nordwest“ ein sympathischer Dauerbrenner. Und mit tierischen Nebendarstellern – ob Hund oder Ente – sorgen beide für besondere Momente, die den Zuschauer zum Schmunzeln bringen.
Die Antwort auf die Frage „Wer ist besser?“ lautet daher: Beide – je nachdem, ob Sie mehr Drama auf Sylt oder bodenständigen Charme an der Ostsee suchen. Ein Gewinner steht aber fest: die Krimifans, die sich auf weitere spannende Fälle freuen können. ■