Ist Bürgergeld wirklich besser?

„Hartz und Herzlich“: Neuer Job für Janni! „Warum gehst du arbeiten?“

Gleich mehrere Bewohner der Benz-Baracken finden bei „Hartz und Herzlich“ aktuell neue Jobs. Aber: Lohnt sich das für sie wirklich?

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Janni aus „Hartz und Herzlich“ bezog bisher Bürgergeld - und freut sich nun darüber, dass sie einen neuen Job in der Spülküche einer Gaststätte gefunden hat.
Janni aus „Hartz und Herzlich“ bezog bisher Bürgergeld - und freut sich nun darüber, dass sie einen neuen Job in der Spülküche einer Gaststätte gefunden hat.RTL2

Bei der Sozial-Doku „Hartz und Herzlich“ werden die Protagonisten seit Jahren durch die Höhen und Tiefen ihres Alltags begleitet – und dabei beobachtet, wie sie am Existenzminimum leben müssen. Umso schöner ist es, wenn es dann mal gute Nachrichten gibt. Zum Beispiel für Janni: Die Bürgergeld-Bezieherin bekommt in den neuen Folgen von „Hartz und Herzlich“ endlich die Chance auf einen neuen Job. Doch bei allem Jubel steht eine Frage im Raum: „Warum gehst du arbeiten?“ Denn im Vergleich zum Bürgergeld verdient sie in ihrem Job nicht mehr, sagt sie …

Neuer Job für Janni aus „Hartz und Herzlich“: Lohnt sich Arbeit finanziell überhaupt?

Die Bewohnerin der Mannheimer Benz-Baracken, die zu den Stars bei „Hartz und Herzlich“ gehört, suchte lange nach einem neuen Job – früher arbeitete sie in der Gastronomie, doch weil sie den Beruf nicht offiziell gelernt hatte, bekam sie ab einem bestimmten Alter immer mehr Schwierigkeiten, eine Anstellung zu finden. Janni öffnete daraufhin ein eigenes Lokal. Doch später erkrankte sie an Burnout, musste den Laden schließen – und rutschte in die Arbeitslosigkeit. Nach einiger Zeit hat sie nun die Chance auf einen neuen Job: Ein Bekannter, der in der Spülküche eines Restaurants arbeitet, verschaffte ihr einen Vorstellungstermin – und ließ Hoffnung aufkeimen, dass Janni bald endlich wieder arbeiten kann (KURIER berichtete).

Also wurde Janni aus „Hartz und Herzlich“ in dem Gasthaus vorstellig – und sollte spontan Radieschen putzen. „Die haben mir gesagt: Wenn du das schaffst, kannst du wiederkommen“, erzählte sie danach. Sie bemühte sich, bekam daraufhin einen Arbeitsvertrag. Der Chef habe sie gefragt, in welcher Position sie einsteigen wolle, sie fragte nach einer Vollzeitstelle in der Spülküche. „Man lernt den Betrieb kennen, man lernt die Leute kennen – es ist in der Gastro schon so, dass man viel Zeit mit den Leuten hat, und wenn das nicht passt, dann wird es schwierig.“ Erst einmal wird sie acht Stunden pro Tag in einer Fünf-Tage-Woche arbeiten, also 160 Stunden im Monat.

Auch Ela aus „Hartz und Herzlich“ hat endlich wieder einen Job gefunden, bei dem sie etwas länger arbeiten gehen kann.
Auch Ela aus „Hartz und Herzlich“ hat endlich wieder einen Job gefunden, bei dem sie etwas länger arbeiten gehen kann.RTLZwei

Und was heißt das für das Konto? Momentan legt die Frau aus „Hartz und Herzlich“ vom Bürgergeld. „Der Stundenlohn ist so, wie es in der Gastronomie ist – zwölf Euro. Im Endeffekt komme ich ähnlich raus wie bei Hartz IV – das sage ich so, wie es ist.“ Sie ahnt bereits, dass viele sie für doof halten werden, sagt sie. „Viele werden sagen: Blöd bist du, warum gehst du arbeiten? Aber einfach nur sitzen und nichts tun – das geht gar nicht.“ Für sie sei das Zeitverschwendung, die sie richtig schlimm finde. Und das ist nicht das einzige, was Janni an der Arbeitslosigkeit stört: Es sei nicht ihre Art, vom Amt zu leben, verrät sie. Nach der Zeit der Arbeitslosigkeit sei für sie der Punkt erreicht, an dem sie wieder richtig durchstarten will. „Jetzt geht’s vorwärts!“, sagt sie entschlossen.

Auch Ela aus „Hartz und Herzlich“ findet endlich wieder einen besseren Job

Janni ist übrigens nicht die einzige Bewohnerin der Benz-Baracken, bei der es gute Nachrichten gibt. Auch Ela aus „Hartz und Herzlich“ darf sich über einen neuen Job freuen. Sie hat eine Anstellung als Putzkraft gefunden – und freut sich sehr darüber. „Erstens habe ich ein bisschen mehr Geld – und ich verdiene mein eigenes Geld. Dann muss ich auch keine Maßnahmen mehr machen oder mich an- und abmelden, wenn ich in den Urlaub gehe. Ich bin ja kein junger Hüpfer mehr!“ Bisher hat sie nur auf Minijob-Basis gearbeitet, jetzt werden daraus 30 Stunden pro Woche für 12 Euro. „1500 Euro brutto ist viel – für mich ist es viel. Für andere sind es Peanuts, für mich ist es viel.“

Unabhängig vom Geld freut sich Ela sehr auf die Arbeit. „Du machst immer dasselbe. Du stehst auf, du machst die Kinder fertig, du gehst einkaufen“, sagt sie. Jeder Tag sei gleich, wenn man arbeitslos ist. „So weiß ich: Ich gehe etwas schaffen, verdiene Geld. Und man weiß: Es ist mein verdientes Geld, was auf dem Konto landet.“ Wie sich Janni und Ela in ihren neuen Jobs schlagen werden? Die Fans dürfen gespannt sein! Neue Folgen von „Hartz und Herzlich“ laufen aktuell von Montag bis Freitag täglich um 18.05 Uhr auf RTL2. ■