Ein gewöhnlicher Nachmittag bei der ZDF-Show „Bares für Rares“ wurde für Udo Menke und seinen Sohn Jan zur kleinen Sensation – und entlarvte nebenbei einen dreisten Betrug! Mit einer vermeintlich unscheinbaren Zigarrendose im Gepäck wagten die beiden den Gang ins Pulheimer Walzwerk. Doch was sich vor laufender Kamera abspielte, hätten sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen können.
Die Zigarrendose, die seit Jahrzehnten unbeachtet in einer Schublade bei einer Verwandten lag, stellte sich als wahres Schmuckstück heraus. Vater und Sohn wussten kaum etwas über das Objekt – nur, dass es etwa 60 Jahre alt sein soll und einer Tante der Familie gehörte.
Auf den ersten Blick ein hübsches Erbstück, aber wohl kaum ein Vermögen wert, dachte man. Ein Antiquitätenhändler hatte das gute Stück zuvor begutachtet und den Wert auf 400 bis 450 Euro geschätzt. Doch wie sich bei „Bares für Rares“ herausstellte, war diese Schätzung ein schlechter Witz.

Expertenwissen bringt Licht ins Dunkel
Als die prominente Expertin Heide Rezepa-Zabel das Objekt unter die Lupe nahm, staunten die beiden Männer nicht schlecht. Die Dose, so Rezepa-Zabel, stamme aus Russland und sei ein echtes Stück Geschichte. „Die Hersteller waren Lieferanten des Zaren Nikolaus II.“, erklärte die Expertin. Ein Stempel aus St. Petersburg und die aufwendige Cloisonné-Emaille-Verzierung verrieten, dass die Dose zwischen 1885 und 1887 entstanden war.
Doch es kommt noch besser: Das historische Objekt ist nicht nur ein Hingucker, sondern besteht auch aus edlen Materialien. „Die Dose ist aus Silber und innen vergoldet“, offenbarte Rezepa-Zabel. Das ließ die Herzen der Verkäufer höherschlagen – und sie sollten nicht enttäuscht werden.
Wahre Wertschätzung: Eine unerwartete Summe
Der Wunschpreis der Verkäufer lag bei 400 bis 450 Euro – schließlich hatte der Antiquitätenhändler genau das suggeriert. Doch Rezepa-Zabel machte kurzen Prozess mit dieser unseriösen Einschätzung. „Ich würde den Wert der Dose auf 1800 bis 2000 Euro taxieren“, verkündete die Expertin und sorgte für offene Münder bei Vater und Sohn. „Das gibt’s doch gar nicht!“, platzte es ungläubig aus ihnen heraus. Hätte das nicht alles auch der Antiquitätenhändler erkennen müssen? Vermutlich ja. Ein Betrüger?
Der Händlerraum: Ein Kampf um das Meisterstück
Damit war der spannende Teil jedoch noch nicht beendet. Im Händlerraum sorgte die Dose für Begeisterung. Händler David Suppes startete mit einem Gebot von 1000 Euro, doch die Summe stieg in Rekordzeit. Schon bald war die 2000-Euro-Marke geknackt. Schließlich übernahm Wolfgang Pauritsch das Zepter und erklärte: „Im freien Handel hätte ich jetzt nicht mehr geboten. Aber hier an diesem Arbeitsplatz erscheint selbst die Steuererklärung wie eine Designer-Skizze.“ Seine Begeisterung gipfelte in einem finalen Gebot von sagenhaften 2850 Euro.

Ein echter Glücksgriff
Für Vater und Sohn war das Erlebnis bei „Bares für Rares“ ein voller Erfolg – und eine große Lektion, nicht immer dem Erstbesten zu vertrauen. Der Antiquitätenhändler, der die Dose mit einer lachhaften Schätzung von 400 Euro abspeisen wollte, entpuppte sich als Betrüger. Zum Glück entschieden sich die beiden, den wahren Wert ihres Schatzes auf der ZDF-Bühne prüfen zu lassen.
Die Kult-Sendung „Bares für Rares“ hat einmal mehr gezeigt, dass sich Fachwissen und ein bisschen Mut lohnen können. Wer weiß, welche Geschichten die nächste vermeintlich unscheinbare Rarität erzählen wird?


