Für Netflix scheint es unaufhaltbar nach oben zu gehen. Jetzt legt sich der Streamingdienst sogar direkt mit klassischen Fernsehsendern an: Die wöchentliche Wrestling-Show „Raw“ der Liga WWE wandert nach 30 Jahren im linearen TV zu Netflix und wird dort live übertragen. Das könnte erst der Anfang sein.
Netflix zeigt bald Wrestling live
Kaum etwas zieht im US-amerikanischen Fernsehen so viele Zuschauer und Werbung an wie die Live-Übertragung von Wrestling. Obwohl Streaming sehr verbreitet ist: Für Sport wird immer noch der klassische Fernseher angeschaltet. Das wird sich jetzt ändern, denn Netflix lässt sich nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg die Wrestling-Übertragungsrechte satte fünf Milliarden Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren kosten.
Überflieger Netflix macht mehr Gewinne
Obwohl die Einschaltquoten im Kabelfernsehen nicht schlecht aussehen, hofft die Wrestling-Liga durch ihren Wechsel zu Netflix auch außerhalb der USA populär zu werden, der Deal sieht also für beide Seiten gut aus. Netflix weiß wohl, wie es Nutzer an sich bindet. Zuletzt hat der Streamingdienst große Erfolge verzeichnet, indem das Teilen von Accounts verboten wurde. Dadurch stieg die Nutzerzahl rasant an, im vergangenen Jahr machte Netflix einen Gewinn von 5,4 Milliarden Dollar.

Der Trend überträgt sich übrigens nicht auf andere Streaming-Dienste, die oft rote Zahlen schreiben. Bei einigen Konkurrenten wie Apple und Amazon wirft das eigentliche Kerngeschäft so viel Geld ab, dass sie Streaming-Verluste locker hinnehmen können. Aber Disney, Paramount und NBC als Hollywood-Studios und TV-Sender haben Streaming zu einem Eckpfeiler ihrer Geschäftsstrategie gemacht – während das Kino und klassisches Fernsehen zum Teil holperig laufen.
Wird Netflix bald das klassische Fernsehen ersetzen?
Für Netflix sieht es aber so aus, als könnten sie mit ihren Live-Programmen echt Konkurrenten fürs klassische Fernsehen werden, vor allem mit ihrer Strategie, Events aus den USA zu übertragen, die man sonst nicht so einfach sehen kann. Amazon Prime versucht schon lange eine ähnliche Strategie mit Live-Übertragungen von Fußballspielen. Nur die Zeit wird zeigen können, ob sie damit langfristig das Kabelfernsehen ablösen können. ■