Diese TV-Premiere sollten Sie sich nicht entgehen lassen: Am heutigen Donnerstagabend (7. März) zeigt der Pay-TV-Sender Sky und dessen Streamingdienst WOW die erste Episode der spektakulären Miniserie „Mary & George“, die schon im Ausland für Furore gesorgt hat. Darin spielt Oscar-Preisträgerin Julianne Moore die arme, aber intrigante Adelige Mary Villiers, die eine ungewöhnliche Methode hat, an Geld und Macht zu kommen: Sie lässt ihren hübschen Sohn George den englischen König verführen. Kann nicht sein, denken Sie? Die wahre Geschichte wird Sie verblüffen!
Wahre Geschichte auf Sky und WOW: Darum geht es in „Mary & George“
Diese Serie ist der neue Liebling der Fans von Serien wie „The Tudors“, „Game of Thrones“ oder „Reign“, die Historiendrama mit einer gehörigen Portion Sex und Intrigen bevorzugen. Doch „Mary & George“ ist nicht einfach ein x-beliebiges Kostümdrama. Die titelgebenden Mary und George Villiers sind Mutter und Sohn, adelig, aber kurz vor der Armutsgrenze. George (gespielt von Nicholas Galitzine) ist als zweitgeborener Sohn eigentlich eher unnütz, kann den Familiennamen und das Erbe nicht weiterführen.
Doch George wächst heran zu dem, wie zeitgenössische Quellen behaupten, „Mann mit dem schönsten Körper in ganz England“. Mary sieht die Gelegenheit, die sich ihnen bietet. Denn zufällig hat der regierende König James I. ein Auge für hübsche junge Kerle – oder wie Mary es formuliert: Er ist „so schwanzgesteuert, dass es ein Fluch ist“. Zeit also, ihren Sohnemann für die höhere Gesellschaft auszubilden und ihm mit Manipulation und Erpressung einen Platz im Bett des Königs zu verschaffen, um Macht und Geld zu sichern.
„Mary & George“ auf Sky: Die wahre Geschichte ist genauso unglaublich
Bei der skandalträchtigen Geschichte, den prächtigen Kostümen und vielen, vielen nackten Männerkörpern ist man dazu verleitet zu denken, dass die Geschichte von Mary und George Villiers unmöglich wahr sein kann. Aber tatsächlich hält sich „Mary & George“ sehr nah an der historischen Wahrheit. Die Serie basiert auf dem Geschichtsbuch „The King’s Assassin: The Fatal Affair of George Villiers and James I“ von Benjamin Woolley und versucht dabei der wahren Geschichte so treu wie möglich zu sein.
Der englische Hof zu Zeiten von König James I., Sohn von Maria Stuart, war in Aufbruchstimmung. Bei Königin Elisabeth hatten noch strenge Regeln geherrscht, aber als James I. an die Macht kam, wurde alles anders. Wie Dr. Katherine Rundell in der Doku „Mary & George & Me“ erklärt, lockerte König James I. die gesellschaftlichen Regeln auf, der englische Hof war nicht mehr so starr, es gab ganz neue Aufstiegschancen, die alte Riege war verwirrt. Umso mehr, weil König James I. tatsächlich homosexuell war und vor allem hübschen Jünglingen Zugang zu seinem Bett und dem englischen Hof verschaffte.

Neu auf Sky: Das waren die echten „Mary & George“
Als mittellose Frau des niederen Adels stand Mary Villiers kurz vorm gesellschaftlichen Abgrund und hatte keine Skrupel, die neuen Regeln des englischen Hofes für sich auszunutzen, als sie merkte, dass sie einen hübschen Sohn zu bieten hat. Sie schaffte es irgendwie, George eine Bildungsreise in Frankreich zu finanzieren und dort höfische Manieren, Tanzen, Fechten und (mutmaßlich) die Verführungskunst zu lernen. Zeitgenossen schwärmten von George: Niemand hätte jemals einen schöneren Mann gesehen.
Am englischen Hof wurde auch der echte George Villiers schnell zum Günstling des Königs, soll sich sogar offen als sein Liebhaber bezeichnet haben – wie sexuell die Beziehung wirklich war, kann man heute unmöglich sagen: So etwas wurde damals natürlich eher verschwiegen. In seiner Beziehung zu James I. bekam George immer mehr Titel, angefangen beim „Gentleman of the Bedchamber“ (deutsch: „Gentleman des Schlafzimmers“), dann Earl, Marquess und schließlich: Duke of Buckingham, der höchste Adelstitel unter dem König.
George Villiers schaffte es sogar, den Nachfolger von James I., dessen Sohn Charles I., um den Finger zu wickeln, und blieb nach James’ Tod leitender Minister. Das Ganze konnte bei dem ganzen Hunger nach Macht und Einfluss natürlich kein gutes Ende nehmen – doch das soll Ihnen lieber die Serie verraten.
„Mary & George“ ab jetzt auf Sky und WOW
Bei „Mary & George“ einzuschalten, lohnt sich aber nicht nur für die spektakuläre Geschichte. Die Serie schlägt neue Wege ein, ist weder zu sehr Seifenoper noch zu blutrünstig und bleibt erschreckend ehrlich, ohne langweilig zu sein, sorgt stellenweise sogar für ein paar Lacher. Das ist wohl auch dem Regie-Team um Oliver Hermanus zu verdanken, zu dem übrigens auch der deutsche Regisseur Florian Cossen zählt. Und nicht zuletzt ist „Mary & George“ natürlich ein absolutes Muss für Fans der wunderbaren Julianne Moore und „Royal Blue“-Star Nicholas Galitzine. ■