Jungbäcker muss bangen

Spektakuläres Ende einer Brotzeit in der „Höhle der Löwen“

Die Löwen schlagen sich die Bäuche mit leckerem Brot voll und am Ende hat Investorin Tijen Onaran einen Alien im Portfolio.

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Brotzeit in der „Höhle der Löwen“
Brotzeit in der „Höhle der Löwen“Bernd-Michael Maurer/RTL

Brotzeit in der Löwenhöhle am Montagabend bei Vox. Denn Gründer Matthias Parzich (32) kommt mit „Loggä“ um die Ecke, um sie den Löwen schmackhaft zu machen. „Braucht die Welt ein neues Brot?“, fragt er in die Löwen-Runde, um gleich selbst zu antworten: „Unbedingt!“

Matthias ist ehrlich, um mit seinem Projekt weiterzumachen, braucht er die Kohle und Unterstützung im Marketing. Der gelernte Maschinenbauer setzt seit zwei Jahren voll auf sein Brot-Start-up, hat vor drei Jahren seine Ernährung umgestellt. Seitdem beißt er nur noch in veganes Brot ohne Zusatzstoffe.

Aber angeboten wird so etwas kaum und deshalb hat er sich selbst sein Brot zusammengezaubert und „Loggä“ entwickelt.

„Loggä“, das sind vegane Brotbackmischungen für den gesunden, veganen Hausgebrauch. Mit Wasser vermischen, ab in den Ofen und und schon sind sie fertig, die Super-Brote.

Und dann bittet der Selfmade-Bäcker Matthias die Löwen zu Tisch und zur Verkostung. Und klar, ohne Musik geht nichts, und so stimmen Carsten Maschmeyer und seine Investoren-Kollegen ein lustiges Lied an: Wir haben Hunger, Hunger, Hunger, haben Durst. Stimmung ist also prima, das sind beste Voraussetzungen für den Gründer, sein Brot und sein Anliegen den Löwen schmackhaft zu machen, oder? 

„Loggä“-Gründer Matthias (r.) gibt alles, um den Löwen sein Brot schmackhaft zu machen.
„Loggä“-Gründer Matthias (r.) gibt alles, um den Löwen sein Brot schmackhaft zu machen.Bernd-Michael Maurer/RTL

Die Löwen lieben „Alleskörner“, aber der Gründer gerät trotzdem ins „Schwimmen“

Man startet die Brotzeit mit der Mischung „Alleskörner“. Und Matthias landet gleich mal einen absoluten Volltreffer: Lecker, so das einhellige Löwen-Urteil. Dann wir’s exotisch mit der Brotsorte „Aroniaschnitte“ und wieder heimst der Ex-Ingenieur viel Lob für sein Produkt ein. Sieht so aus, als würde es gleich Angebote für sein Start-up hageln.

Denn der Gründer hat noch ein Ass im Ärmel. Nicht nur Backmischungen verkauft sein Unternehmen, sondern ganz neu auch als fertige Brote. Denn die gehen in Deutschland anscheinend besser als reine Backmischungen. Der Mann geht ganz offenbar sehr planvoll vor – das macht Eindruck bei den Löwen.

Allerdings moniert Ralf Dümmel, dass so ein Brot für 6,99 Euro „kein Schnäppchen“ ist, und in der Gute-Laune-Runde bei leckerem Brot wird es ernst, denn es geht jetzt ums Geld und um das Alleinstellungsmerkmal vom Loggä-Brot. Und da wird’s dünn und Matthias gerät ins „Schwimmen“. Und schon verabschiedet sich mit Nils Glagau der erste Investor. Und auch Tillmann Schulz glaubt nicht, das man Loggä gut vertreiben kann, raus ist auch er. Es wird zunehmend enger für Neubäcker Matthias und sein Super-Brot. Da sich nun auch gleich noch Ralf Dümmel verabschiedet, da er schon im Brotgeschäft engagiert ist.

Es hagelt Absagen für das teure Brot – aber Rettung naht im letzten Augenblick

Drei Absagen in einer Minute – Matthias muss schlucken. Die 50.000 Euro für 15 Prozent seines Unternehmens rücken anscheinend in ganz weite Ferne. Auch wenn Carsten Maschmeyer meint, „Alleskörner“-Brot wäre jetzt sein Favorit, investieren mag auch er nicht, da er da nicht wirklich die Innovation bei der ganzen Sache sieht.

Tijen Onaran (v.l.n.r.), Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer bei der Brot-Verköstigung
Tijen Onaran (v.l.n.r.), Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer bei der Brot-VerköstigungBernd-Michael Maurer/RTL

Aber da sitzt ja noch Tijen Onaran mit am Tisch. Wird sie dem Jungbäcker unter die Arme greifen? Auf alle Fälle hält sie das Produkt für ziemlich cool, anders als ihre männlichen Investor-Kollegen. Da kann dann Matthias auch wieder lächeln. Aber er muss sich weitgehend von seinem Traum verabschieden, sein Brot im Einzelhandel zu verkaufen. Tijen steht mehr auf Online-Handel und stellt ihn vor die Wahl – und Matthias ist smart genug zu wissen, was die Löwen-Stunde geschlagen hat. Den Vertrieb im Internet sieht auch er als zukunftsweisend für seine Loggä-Produkte.

Und als Konsequenz bricht Löwin Tijen Onaran mit ihrer eigenen Regel: „Dann passiert heute eine große Ausnahme, weil ich ja hauptsächlich nur in Frauen investiere ... 50.000 Euro für 15 Prozent und ich bin dabei!“ Gerettet, in allerletzter Sekunde! Und dann bekommt der Mann von seiner neuen Geschäftspartnerin noch mit auf den Weg: „Du bist in meinem Portfolio ein Alien, aber ich integriere dich gern!“