Er galt als Großmeister des Überziehens, nun hat er ausgerechnet seine letzte große Show vor dem Ende verlassen: Thomas Gottschalk (75) verabschiedete sich Samstagabend bei RTL zu „Rockin’ all over the world“ der Band Status Quo im goldenen Konfetti-Regen. Gemeinsam mit Ehefrau Karina ging er von der Bühne. Danach war Schluss. Für immer.
„Ich gehe in Rente. Es ist schon so, dass man das Gefühl hat, dass man es hinter sich hat in irgendeiner Form“, sagte er im Gespräch mit Günther Jauch während der Abschiedsshow „Denn sie wissen nicht, was passiert“. Seit 2018 waren Gottschalk, Jauch und Barbara Schöneberger das Trio, das die Chaos-Spielshow bestritt. Jetzt steigen alle drei aus – nur Jauch und Schöneberger führten die Show nach Gottschalks Abgang noch zu Ende.
2,42 Millionen Zuschauer sahen die Abschieds-Sendung – deutlich mehr als in den Wochen zuvor. 14 Prozent Marktanteil insgesamt, 16,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen: Noch einmal ein starkes Zeichen für die TV-Ikone, die ihren ganz eigenen Samstagabend-Mythos geprägt hat – vor allem mit „Wetten, dass..?“.
Offene Worte zur Krebserkrankung
Erstmals sprach Gottschalk vor Millionen auch offen über seine Krebserkrankung. „Ich rede da nicht gerne drüber, weil das Thema privat und dienstlich auseinander gehalten werden sollte“, betonte er. Doch sein Krebs sei „sehr selten und auch sehr gefährlich“. Nach einer Operation sei der PSA-Wert bei Null – ein gutes Zeichen. „Man kann Daumen drücken und hoffen, dass es weg ist.“
Dass etwas nicht stimmte, war den Fans bereits bei verstörenden Auftritten zur Bambi- und Romy-Verleihung aufgefallen. Gottschalk wirkte verwirrt, verhaspelte sich. „Brainfog“, also eine Art Nebel im Kopf, nannte er das nun bei Jauch: „Zu später Stunde wird er immer schlimmer.“
Und so zeigte sich Gottschalk an seinem letzten Samstagabend oft ungewohnt still. Trotzdem: Das Publikum feierte ihn frenetisch. „Thomas, du bist eine Legende“, stand auf einem Plakat. „Wetten, dass wir Thommy vermissen“ auf einem anderen.
Mike Krüger vergisst Liedtext
Unter den Gästen: Gottschalks Frau Karina – und als Überraschung sein alter Kumpel Mike Krüger. Sein langjähriger Freund und Filmpartner bei den in den 80er Jahren erfolgreichen „Supernasen“-Filmen dichtete für Gottschalk seinen einstigen Hit „Mein Gott, Walter“ mit der Zeile „Mein Gott, Thomas“ um. Krüger hatte allerdings einen Texthänger am Ende des Lieds. Krüger verlor den Faden: „Wie geht's jetzt weiter? Gute Frage“, kommentierte der Komiker seinen eigenen Patzer, doch die Textzeile wollte Krüger einfach nicht einfallen. „Sag mal, bin ich doof?“
Da hatte Gottschalk wieder einen seiner großen Momente: „Mike ist der Nächste, der sich verabschiedet“, lästerte Gottschalk.
