Wer sich in Oliver Pochers direktem Umfeld aufhält, der muss anscheinend so einiges aushalten können – und das nicht nur als Zuschauer. Auch Kino-Mitarbeiter müssen bibbern, ob die nächste Interaktion mit dem Comedian möglicherweise dazu führen könnte, als Nazi bezeichnet zu werden. Denn genau das tat er in der neuesten Podcastfolge von „Die Pochers! Frisch recycelt“, die es exklusiv auf Podimo zu hören gibt.
Kinobesuch der Pochers fiel ins Wasser
Als begeisterter Kinogänger wollte Oliver Pocher, wie er erzählte, mit seinen Kindern im Kino „Bad Boys: Ride or Die“ ansehen. Das einzige Problem: Der Film ist erst ab 16 Jahren und seine Kinder sind noch nicht so alt. „In Amerika ist das scheißegal, wenn ein Erziehungsberechtigter mitkommt“, erklärte Pocher im Podcast seinen Gedankengang. Die Karten wurden vorher gekauft, seinen Kinder bläute er im Vorhinein ein, über ihr Alter zu schwindeln und zu behaupten, sie wären 16 Jahre alt. Doch der Plan ging nicht auf.

Kino-Mitarbeiter ließen sich von Pocher nicht überzeugen
Einem Kino-Mitarbeiter beim Einlass fiel auf, dass das so nicht stimmen konnte und verweigerte den Eintritt. Das wollte Pocher nicht so hinnehmen: „Ich habe gesagt: ‚Jetzt mal ernsthaft, ich bin mit dabei, im Internet können die sich alle möglichen Sachen angucken. Wenn Will Smith in einem Film Leute erschießt, bekommen die das mittlerweile verkraftet.‘“ Doch der Mitarbeiter ließ sich nicht bequatschen.
Pochers lautes Gehabe sorgte schließlich dafür, dass ein Kollege dazukam und dem Comedian mit dem Ordnungsamt drohte. Oliver Pocher ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen, argumentierte: „Leute, ganz kurz, es ist Europameisterschaft, sechs Leute sitzen in dem Kino. Sagt mir bitte ganz kurz, wie oft das Ordnungsamt reinkam, Licht anmachte, den Film stoppte und es eine Ausweiskontrolle gab?“
Als die Mitarbeiter sich weiterhin an die Richtlinien hielten, fing Pocher an, zu feilschen, schlug vor, dass sie einfach nicht hingucken sollten und die Pochers sich in den Kinosaal schleichen würden, wenn es schon dunkel sei. Auch das lehnten die Mitarbeiter ab.
Oliver Pocher vergleicht Kino-Mitarbeiter mit Nazis
An der Stelle in Pochers Erzählung schaltet sich Sandy Meyer-Wölden ein und merkt an: „Aber habe doch ein bisschen Empathie, er hat doch nur seinen Job gemacht.“ Das passt Oliver Pocher so gar nicht. Er zog einen heftigen Vergleich: „Ich habe gerade noch mal ‚Die Wannseekonferenz‘ gesehen, die haben alle nur ihren Job gemacht.“ Zur Erinnerung: Bei der Wannseekonferenz 1942 trafen sich die Vertreter des NS-Regimes, um den Holocaust an den Juden zu koordinieren.
Holocaust-Verharmlosung, nur weil Kino-Mitarbeiter an der Altersbeschränkung festhielten? An Geschmacklosigkeit wohl kaum zu überbieten. In dem Podcast argumentiert Pocher weiter: „Man muss immer abwägen: Will ich Geld verdienen oder halte ich mich an die Regeln.“ Dass Kino-Mitarbeiter branchenüblich Mindestlohn bekommen und nicht persönlich an Pochers Handvoll an Kino-Tickets Geld verdienen, scheint bei ihm nicht so angekommen zu sein. Genauso wie die Tatsache, dass das Kino wohl bald dichtmachen könnte, wäre er mit seiner Aktion durchgekommen und hätte in seinem Podcast laut herausposaunt, dass das Kino keine Probleme damit hat, Altersbeschränkungen zu umgehen. ■