Pierre Sanoussi-Bliss (62) ist nach seinem Ausflug ins Dschungelcamp wieder zurück in Berlin und lässt sich von Fans und Presse auf den Events in der Hauptstadt feiern. Wobei: Der ehemalige Darsteller aus der Krimiserie „Der Alte“ merkt eigentlich gar keinen Unterschied zu vorher, wie er dem Berliner KURIER bei einer Public-Viewing-Party von Julian F. M. Stoeckel erzählt. „Mir geht’s genauso gut wie vorher. Ich bin schon einen Tag nach dem Dschungelcamp wieder im normalen Leben angekommen. Ich habe erstmal meinen Kühlschrank vollgemacht und habe ganz normal weitergelebt. Es ist ja nicht so, dass ich vorher nicht erkannt wurde. Ich werde fast jeden Tag im Supermarkt gefragt: ‚Werde ich jetzt verhaftet, Herr Kommissar?‘ Also, für mich hat sich nichts verändert. Man darf die Sache mit dem Dschungelcamp auch nicht überbewerten, als würde sich dadurch das ganze Leben verändern. Meins ist genauso geblieben wie vorher.“
Pierre Sanoussi-Bliss will nicht weg aus Berlin
Zehn Jahre lang wurde Pierre für eine Teilnahme bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ angefragt, ehe er endlich zusagte. Nicht nur wegen des Geldes, sondern auch, um Diversity im deutschen Fernsehen voranzubringen. „Es gibt ganze Bevölkerungsgruppen, die im deutschen Fernsehen nicht repräsentiert werden. Ich glaube nicht mehr daran, dass ich noch eine Veränderung erleben werde. Dafür sitzen zu viele rassistische Trotzköpfe an der Macht. Das ist die Erfahrung der letzten 43 Jahre, die ich gemacht habe.“
Schlimm, aber wahr, was der Schauspieler berichtet. Daran gedacht, Berlin oder Deutschland zu verlassen, um in einem anderen Land mehr wahrgenommen zu werden, hat er aber nie. „Ich bin Berliner, warum soll ich hier weggehen? Weil ich nicht im On bin? Das ist ja noch schlimmer. Ich möchte gerne in meiner Muttersprache arbeiten dürfen, das muss doch eigentlich möglich sein.“

Letzte Worte zum Dschungelcamp-Zoff mit Edith Stehfest
Im Dschungelcamp eroberte Pierre Sanoussi-Bliss mit seiner zynischen Art schnell die Herzen der Zuschauer, am Ende belegte er den zweiten Platz hinter Dschungelkönigin Lilly Becker. Gefeiert, teilweise aber auch kritisiert wurde Pierre dafür, dass er Edith Stehfest die Stirn bot. Zu einem kleinen Skandal wurde der Streit um die „dämliche Kuh“. Und obwohl sich Pierre im Camp halbherzig für seine Beleidigung entschuldigte, legte er beim Dschungelcamp-Nachspiel noch einmal nach – auch wenn er das heute leugnet.
Seine Reaktion, als der KURIER ihn darauf anspricht: „Was soll ich gesagt haben? Pute? Das Wort Pute habe ich bestimmt nicht in den Mund genommen. Das habe ich nicht gesagt“, weist er Promireporterin Julia Nothacker zurecht und bittet darum, sich noch mal richtig zu informieren. Doch, er hat es aber gesagt, und zwar in einer Maz, in der es um den Zoff mit Edith geht. Zitat von Pierre Sanoussi-Bliss: „Da muss ich mir von so einer Pute nicht irgendwie sowas ins Nest legen lassen, das nervt einfach nur!“, so seine Aussage. Na ja, ist ja auch schon eine Weile her. Vielleicht hat Pierre diese Aussage einfach vergessen bzw. verdrängt.

Statt für die Pute rechtfertigt sich Pierre noch einmal für die „dämliche Kuh“: „Das ist ja auch nichts Schlimmes. Man sagt ja jeden Tag zu jemandem mal irgendwas Doofes – erst recht, wenn er sich doof verhält. Das Problem an der dämlichen Kuh ist nicht die dämliche Kuh, sondern das, was sie vorher gesagt hat. Sie hat die Reaktion auf eine Aktion bekommen. Dass Sam und ich, weil wir ja beide schwul sind, in einem Bett schlafen könnten – so etwas muss ich mir 2025 von so einer dämlichen Kuh nicht sagen lassen. Da stecken so viel Homophobie und Vorurteile drin, da ist mir kurz schlecht geworden. Deswegen war es eine Reaktion, die ich auch jederzeit wiederholen würde.“
Und damit ist das Thema mit der „dämlichen Kuh“ wohl auch endlich abgehakt. Potenzial fürs Reality-TV hat Pierre mit diesem Drama auf jeden Fall gezeigt. Ob er noch mal in eine Show gehen würde? Pierre ist zwiegespalten: „Das weiß ich nicht. Ich kenne diese Formate nicht, ich habe mir auch das Dschungelcamp im Nachhinein nicht noch einmal angesehen. Wenn etwas dabei ist, warum nicht. Es ist leicht verdientes Geld, sage ich mal. Andererseits ist das nicht mein Beruf. Ich mache meinen Beruf ja gerne. Dazu gehört, sich eine Rolle zu erarbeiten. Mein Beruf ist es nicht, einfach man selbst zu sein, im Fernsehen zu hocken und sich doofe Sachen anzuhören. Das kann ich mir jetzt nicht fürs Leben vorstellen.“ Am Ende entscheidet vor allem eine Sache: „Das ist eine Frage der Gage.“ ■