Weg mit der „Baywatch“-Vergangenheit

Pamela Anderson: Rückblick auf Vergangenheit wie „Tritt in den Magen“

Die 57-Jährige ist fassungslos, dass andere Leute ihr privates Schicksal bis heute als Entertainment ansehen.

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<strong></strong>Pamela Anderson hat ihre „Baywatch“-Personality endgültig abgelegt.
Pamela Anderson hat ihre „Baywatch“-Personality endgültig abgelegt.Evan Agostini/Invision/AP/dpa

Sie macht ein für alle Mal klar, dass sie ihre „Baywatch“-Personality endgültig abgelegt hat. In der „Women of the Year“-Ausgabe des Magazin „Glamour“ posiert Pamela Anderson im Stil der Grand Dame im eleganten Mantel und mit minimaler Schminke im Gesicht. Die 57-Jährige hat sich aus Hollywood auf ihr Familienanwesen auf dem Vancouver Island zurückgezogen. Um so mehr störte es sie, dass sie vor zwei Jahren noch einmal mit ihrer „schmutzigen“ Vergangenheit und allen skandalösen Einzelheiten ihrer Beziehung zu Ex-Ehemann Tommy Lee konfrontiert wurde: „Es war wie ein Tritt in den Magen!“

Im Heft lässt Anderson durchblicken, wie sauer sie war, dass sie auf den Inhalt von „Pam & Tommy“ mit Lily James und Sebastian Stan in den Hauptrollen keinen Einfluss hatte: „Der Sender Hulu hat mich nicht angerufen und mich um Input gebeten. Ich wusste überhaupt nicht, dass der Film in Arbeit war.“

Pamela Anderson auf dem Cover der neuen „Glamour“.
Pamela Anderson auf dem Cover der neuen „Glamour“.ZVG

Pamela Anderson: Sexvideo war ein Tiefschlag

Dass sie so noch einmal mit dem traumatischsten Event ihres Lebens – die illegale Veröffentlichung ihres Sexvideos mit Tommy Lee von ihrer Hochzeitsreise – konfrontiert wurde, war für sie ein Tiefschlag. Pamela ist fassungslos, dass andere Leute ihr privates Schicksal bis heute als Entertainment ansehen: „Mir wird schon schlecht, wenn ich nur an die Ereignisse von damals denke, als ich meinen Ehemann, meinen Verstand und meine Karriere verloren habe.“

Pamela Lee Anderson als Rettungsschwimmerin C.J. Parker in der US-Fernsehserie „Baywatch“.
Pamela Lee Anderson als Rettungsschwimmerin C.J. Parker in der US-Fernsehserie „Baywatch“.All_american_tv/dpa

Anderson verrät, dass sie damals am posttraumatischen Stresssyndrom litt, ohne es zu ahnen: „Deshalb habe ich mich dann auch total daneben benommen. So viele Dinge sind passiert, die ich hätte anders machen sollen. Besonders wenn es um das Management meiner Karriere ging.“ Sie bereut es heute, dass sie sich vom Geld blenden ließ und sie sich deshalb sogar für Reality Shows wie „Big Brother“ buchen ließ: „Ich dachte, ‚Mein Ruf ist eh schon ruiniert!‘“

Pamela sieht sich nicht als Opfer des sexistischen Frauenbildes, mit dem sie sich in den 90er Jahren und Anfang der 2000er arrangieren musste: „Ich habe gelernt, damit umzugehen und wenn es hart wurde, darüber zu lachen.“ Dennoch löst ihr eigens kreiertes Kunstgebilde der blonden Sexbombe von damals heute eine Identitätskrise bei ihr aus: „Wenn Leute allein schon meinen Namen rufen, mag ich das nicht. Es hat einen negativen Beigeschmack für mich, weil ich gegen mein eigenes Ich von damals Vorurteile habe.“

ARCHIV - US-Schauspielerin Pamela Anderson und ihr Ex-Ehemann Tommy Lee kommen zu den World Music Awards (1999). Foto: Pascal Guyot/epa afp/dpa
ARCHIV - US-Schauspielerin Pamela Anderson und ihr Ex-Ehemann Tommy Lee kommen zu den World Music Awards (1999). Foto: Pascal Guyot/epa afp/dpaepa afp

Pamela arbeitet seit fast 20 Jahren hart daran, sich von ihrem alten Sexy-Image zu entfernen – „doch das ist schwierig, weil ich eine Frau bin“. Seitdem sie in der Öffentlichkeit auf Make Up verzichtet, ist das wie eine Befreiung für sie: „Zum ersten Mal mag ich mich so, wie ich bin. Vor allem mit all den Veränderungen, die das Altern mit sich bringt. Es war immer so crazy, die unrealistischen Erwartungen der Leute hinsichtlich meines Looks erfüllen zu müssen.“

Zusammen mit der „Maske“ durch ihre Schminke konnte sie sich auch endgültig aus dem  „Kostüm Pamela Anderson“ befreien und ihr wahres Ich enthüllen. Für sie gibt es nun kein Zurück mehr: „Ich akzeptiere mich so, wie ich bin und werde nicht mehr der Jugend hinterherjagen. Ich bin überzeugt, dass ich trotz aller Makel dennoch Cover-würdig bin und diese Erkenntnis gibt mir eine ganz neue Macht!“