Es war das Tuschel-Thema schlechthin bei der Bambi-Verleihung: Was war eigentlich mit Thomas Gottschalk los? Der Auftritt des legendären „Wetten, dass..?“-Moderators wird in die unrühmliche TV-Geschichte eingehen. Und da ist Gottschalk jedoch in bester Gesellschaft! Hier die fünf legendärsten Momente im deutschen Fernsehen!
Bei der großen Gala in den Bavaria-Studios in Grünwald bei München war es ausgerechnet der erfahrene Moderations-Profi Thomas Gottschalk, der für Irritationen sorgte. Bei der Übergabe des Preises an Musikstar Cher wirkte der 75-Jährige fahrig, desorientiert, fast schon überfordert. Er verhaspelte sich, sprach auffallend langsam und nicht immer zusammenhängend.
Gottschalk, der mit seiner Frau Karina zur Gala gekommen war, erntete sogar Buhrufe, als er Cher mit dem Satz ankündigte: „Hier ist sie, die einzige Frau, die ich in meinem Leben ernst genommen habe.“ Mit dem Auftritt sorgte Gottschalk für einen der peinlichsten TV-Momente des Jahres. Zu Legenden durch öffentliche Auftritte wurden jedoch andere Prominente!
Giovanni Trappatoni (1998)

„Was erlaube Strunz?!“ ist zum geflügelten Wort geworden – dank des ehemaligen italienischen Fußballspielers und -trainers Giovanni Trapattoni. Völlig überraschend nutzte er am 10. März 1998 einen Pressetermin zu einer legendären Wutrede, die TV-Geschichte schrieb. Stinksauer zog der damalige Trainer des FC Bayern München zwei Tage nach einer Niederlage gegen Schalke vom Leder. Er fluchte über Spieler, die „schwach wie eine Flasche leer“ auf dem Platz gestanden hätten. Unmöglich, Trapattonis aus der Wut heraus entstandenen Satzkonstrukte in gebrochenem Deutsch zu begreifen. Am Ende ließ er die verdatterten Pressevertreter einfach stehen, mit seinem unvergessenen: „Ich habe fertig.“
Marcel Reich-Ranicki (2008)

Ebenso legendär ist der Satz von Marcel Reich-Ranicki: „Ich nehme diesen Preis nicht an!” Als dem Literaturkritiker 2008 während einer langen Gala der Deutsche Fernsehpreis für sein Lebenswerk verliehen werden sollte, war Reich-Ranicki alles andere als dankbar und sorgte für einen sensationellen TV-Moment. Wutentbrannt zeterte der 88-Jährige vor den versammelten Verantwortlichen der Fernsehwelt über den grässlichen Abend. Er habe ja nicht gewusst, was für schlimme Dinge bei dieser Verleihung auf ihn zukommen würden, sagte er in seinem unvergleichlichen Akzent erbost. Damals versuchte Thomas Gottschalk vergeblich, Reich-Ranicki auf der Bühne zu beschwichtigen und den Abend zu retten.
O.F. Weidling (1984)

Am 27. April 1984 moderierte die DDR-Legende O.F. Weidling die Eröffnung des neuen Friedrichstadtpalasts in Berlin mit viel Pomp, Prominenz und der versammelten Partei- und Staatsspitze der DDR. Gewohnt spitzzüngig witzelte Weidling über DDR-Tabus wie Ausreisen und die Versorgungslücken. Weidling machte sich auch über den von Franz Josef Strauß eingefädelten Milliardenkredit lustig, was dem in der ersten Reihe sitzenden Politbüromitglied Günter Mittag überhaupt nicht gefiel. Die Karriere des beliebten Conferenciers O. F. Weidling war mit dem Auftritt beendet, der Publikumsliebling über Nacht eine Unperson. Schon in der Wiederholung der Fernsehsendung war der Moderator herausgeschnitten.
Kollegah und Farid Bang (2018)

Zu einem wahren Desaster geriet die letzte Verleihung des Musikpreises Echo im Jahr 2018. Grund war die Vergabe des Preises der Musikindustrie an die Rapper Kollegah und Farid Bang – trotz ihrer rassistischen und antisemitischen Texte. Der Protest gegen diese Entscheidung war riesig, zahlreiche Musiker gaben ihre Echos zurück, darunter Stardirigent Daniel Barenboim und Marius Müller-Westernhagen.
Klaus Kinski (1977)

„Je später der Abend“, so hieß eine Talkshow-Reihe im WDR, die vor allem wegen eines Mannes TV-Geschichte schrieb: Klaus Kinski. Bekannt für seine rüpeligen öffentlichen Auftritte machte der Schauspieler 1977 im Gespräch mit Moderator Reinhard Münchenhagen seinem Ruf wieder alle Ehre.




