Ikke Hüftgold (47, bürgerlich Matthias Distel) hat mächtig Ärger am Hals. Eigentlich wollte der Partysänger mit seinem eigenen Merchandise die Vorfreude auf die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland steigern und erschuf deswegen die „Partynationalmannschaft“. Jetzt hat der DFB Ikke Hüftgold Anwaltspost geschickt.
Ikke Hüftgold hat Ärger mit dem DFB
Zusammen mit Check24 und seiner eigenen Firma „Summerfield Group“ kreierte Ikke Fan-Artikel wie Trikots, Schnaps und CDs – alles mit dem Logo der „Partynationalmannschaft“, das dem des Deutschen Fußball-Bundes sehr ähnlich sieht, mit Absicht natürlich. Der Adler hält auf Ikkes Logo einen Bierkrug in der Hand. Gegenüber der Bild-Zeitung erklärte Ikke: „Eine offensichtliche Persiflage, die aber auch die Mannschaft, das Gemeinschaftsgefühl und die Lust auf die EM supporten sollte.“
Doch für Ikke Hüftgold gab’s aufgrund des ähnlichen Logos Anwaltspost von den Markenrechtsanwälten des DFB. Laut Ikke Hüftgold sollen die Anwälte die Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung gefordert haben, ihn dazu aufgefordert haben, die Party-Artikel so nicht weiter zu vertreiben und sofort zu ändern. Ihm soll sogar gedroht worden sein, ihn finanziell zu „ruinieren“. Ikke zeigte sich darüber „sehr enttäuscht, dass der Erstkontakt direkt über Anwälte geführt wurde“.

Kommt es zum Rechtsstreit zwischen Ikke Hüftgold und dem DFB?
Würde Ikke Hüftgold aber wirklich seine Fan-Aktion einstampfen, würde ein Schaden in Höhe von 300.000 bis 400.000 Euro entstehen, hinzu kämen die Rechtsberatungskosten. Ikke will sich dem Druck aber nicht beugen und ließ die Frist für die Unterlassungserklärung verstreichen. „Da bewege ich mich in Sphären, die definitiv wehtun können – aber das Risiko gehe ich jetzt ein.“
Der DFB soll daraufhin einen Verfügungsantrag beim Landgericht München I eingereicht haben. Gegenüber der Bild erklärt der Fußballverband: „Der DFB steht für Gesundheit, Sport und ein Leben ohne Drogen – nicht für Trinkspiele. Es war in unserer Wahrnehmung offensichtlich, dass Verbraucher über die Herkunft des Trikots der Partynationalmannschaft getäuscht werden könnten – zu groß ist die Ähnlichkeit zu unseren, vergangenen DFB-Trainingsbekleidungen. Wir wollen, müssen und werden unser Logo gegenüber jedem schützen, der es ohne unsere Einwilligung ge- oder missbraucht.“
Ikke Hüftgold findet es unangebracht, dass sich der DFB von Partys distanziert und wirft ihm Doppelmoral vor: „Gefühlt jeder Zweite, der zum Ballermann fliegt, gehört einem Fußballverein an. Selbst DFB-Spieler feiern dort!“
Weiter heißt es in dem Statement des DFB, der Verband stehe „dem Grundansinnen der Party Nationalmannschaft aufgeschlossen gegenüber“, weshalb man in einen Dialog mit Ikke Hüftgold gegangen ist, „mit dem klaren Ziel, uns außergerichtlich zu einigen“.
Ikke Hüftgold teilte bereits auf Instagram mit, dass es Gespräche gab und er bald darüber Auskunft geben wird. ■