Die vergangenen elf Folgen war es recht friedlich bei „Germany’s Next Topmodel“, jetzt eskaliert es in der zwölften Folge bei den männlichen Models. Der Grund ist der Kommentar eines Kunden, der einen Kandidaten zum Ausflippen bringt.
GNTM-Faruk flippt wegen Body-Kritik aus
Als Model ist man es natürlich gewohnt, dass man äußerlich bewertet wird. Schließlich geht es beim Modeln um genau das: Gut auszusehen! Auch die Kandidaten von GNTM kennen es nicht anders. Als die Nachwuchsmodels bei einem Casting sind, erlaubt sich der Kunde plötzlich einen Spruch, der Kandidat Faruk zum Ausrasten bringt: „Ein bisschen mehr Workout machen“, sagt er und zeigt auf seinen Bauch. Faruk ist entsetzt: „Was hat der gesagt? Spinnt der?“ Im Interview wird der 21-Jährige deutlich: „Der Kunde hat mich in dem Moment diskriminiert.“ Faruk flippt aus, verlässt sofort den Raum und fordert anschließend sein Foto vom Kunden zurück. Aufgebracht begründet er seine Reaktion so: „Respekt ist mir scheißegal. Wenn er keinen Respekt hat, habe ich auch keinen Respekt.“
Doch hat Faruk wirklich recht damit, dass der Kunde ihn diskriminiert hat, weil er auf seine Figur hingewiesen hat? Auch früher schon kritisierten Heidi Klum (51) und ihre Jury-Kollegen Kandidatinnen bei GNTN, wenn sie ihrer Meinung nach an ihrer Figur arbeiten mussten. Aber: Das war früher und wird heute so zumindest im TV nicht mehr gemacht. Inzwischen nehmen auch Curvy Models an der Castingshow teil, die logischerweise nichts an ihrer Figur verändern „müssen“. Faruk gilt aber nicht als Curvy Model, dafür ist er womöglich zu schlank. Wahrscheinlich ist genau das auch der Grund, weshalb sich der Kunde berechtigt sah, Faruks Figur an dieser Stelle zu kommentieren.
Wie Ex-Kandidat John die Situation einschätzt
Ex-Kandidat John bestätigt im Video-Interview mit Promi-Experte und YouTuber Ramon Wagner, dass Models natürlich auch heute noch streng auf ihre Figur achten müssen, um erfolgreich zu sein. „Klar, deine Maße werden immer genommen. Ich kenne das vor allem bei Frauen, dass das ein sehr krasses Thema ist, wo Agenturen extrem darauf achten, dass du wirklich perfekt bist – vor allem, wenn man in der High Fashion arbeiten möchte. Diese Maße müssen stimmen, sonst kannst du nicht arbeiten.“
Dieser Druck, immer perfekt sein zu müssen, mache viele Models „mental komplett fertig“. John kritisiert aber auch den Kunden, der seiner Meinung nach an dieser Stelle einen entscheidenden Fehler gemacht hat: „Du musst dich auf permanentes Feedback von deiner Agentur einstellen. Es sind eigentlich eher die Agenturen, die dich da kritisieren. Ich hatte das noch nie, dass mich ein Kunde da kritisiert hat. Ich finde, als Kunde kann man ja auch einfach die Person nicht buchen, wenn sie dir nicht passt. Aber solche Aussagen … Du machst ja dann mit dem nichts mehr, also was geht es dich an? Warum sagst du so was Unnötiges, so was Verletzendes? Das ist eigentlich ein No-Go. Wenn du kein Interesse an ihm hast, musst du ihn ja nicht buchen, aber zu sagen, dass du abnehmen sollst, nein, wer bist du, dass du das sagst?“
Womöglich lag hier ein Kommunikationsproblem vor, ansonsten macht die ganze Diskussion wenig Sinn. Die Branche unterscheidet nun mal noch in „normale“ Models und Curvy Models. Offiziell wird Faruk nicht als Curvy Model bezeichnet, weshalb Kommentare über seine Figur quasi erlaubt sind. Würde er sich aber Curvy Model nennen, sind solche Aussagen, wie sie der Kunde getätigt hat, unangebracht. ■