Allzweckwaffe von RTL

Daniel Hartwich: „Habe mehr Sachen zugesagt, als ich hätte sollen“

Daniel Hartwich moderiert heute längst nicht mehr so viel wie noch vor ein paar Jahren. Woran das liegt, erklärt er in einem Interview.

Author - Julia Nothacker
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Daniel Hartwich ist heute weniger präsent im TV als noch vor ein paar Jahren.
Daniel Hartwich ist heute weniger präsent im TV als noch vor ein paar Jahren.C. Hardt/Future Image/Imago

Einige Jahre lang kam man an Daniel Hartwich (46) im TV nicht vorbei. Ob „Das Supertalent“, das Dschungelcamp, „Lego Masters“, „Stepping Out“ oder „Let’s Dance“RTL setzte bei allerhand Shows auf Hartwich als Allzweckwaffe. Das wurde nicht nur einigen Zuschauern, sondern auch Daniel Hartwich selbst zu viel. Er zog die Reißleine und beendete unter anderem seinen Einsatz beim Dschungelcamp aus privaten Gründen. Heute sagt er: „Ich habe in den letzten Jahren vermutlich mehr Sachen zugesagt, als ich hätte zusagen sollen.“

Daniel Hartwich empfand sich selbst als zu viel im TV

Das klingt, als hätte Daniel Hartwich selbst gar nicht gemerkt, wie viel er wirklich arbeitete. Damals begründete er sein Dschungelcamp-Aus mit der langen Zeit im Ausland. „Mir war immer klar, dass ich die Show nur so lange moderiere, wie meine Familie mich zu den Dreharbeiten begleiten kann. Aufgrund der Schulpflicht geht das nun nicht mehr, daher gebe ich die Moderation ab. Das fällt mir nicht leicht, aber mir ist es wichtiger, nicht wochenlang von meiner Frau und unseren Kindern getrennt zu sein.“

Eine bewusste Entscheidung also, die er nicht bereut, wie im Interview mit DWDL deutlich wird. Er findet es gut, heute nicht mehr so präsent im TV zu sein. „In den letzten Jahren gab es wahrscheinlich Phasen, in denen man davon hätte sprechen können, dass es zu viel war. Im Nachhinein frage ich mich auch, warum bestimmte Sendungen nicht eigentlich von anderen Personen moderiert wurden. (Hartwich lacht.) Aber ja, es war eine bewusste Entscheidung, sich ein Stück weit zurückzunehmen.“

Während Daniel Hartwichs Herz an „Let’s Dance“ zu hängen scheint, gab er andere Shows ganz gerne ab und trauert ihnen auch nicht nach. „Die Neuauflage des ‚Supertalents‘ kommt bestimmt auch ohne mich aus. (Hartwich schmunzelt.) Ich habe in den letzten Jahren vermutlich mehr Sachen zugesagt, als ich hätte zusagen sollen. Dafür bin ich jetzt in einer Phase, in der die Zuschauerinnen und Zuschauer etwas durchatmen können und mich nicht ständig in allen Shows sehen.“

Daniel Hartwich und Moderationskollegin Victoria Swarovski in der aktuellen Staffel von „Let’s Dance“.
Daniel Hartwich und Moderationskollegin Victoria Swarovski in der aktuellen Staffel von „Let’s Dance“.Christoph Hardt/Panama Pictures/Imago

Der erste Ex-Moderator, der als Kandidat am Dschungelcampt teilnimmt?

Überarbeitet war Daniel Hartwich offenbar nicht, dafür aber übersättigt von sich selbst: „Am Ende meiner Radiozeit hatte ich eine Phase, in der ich es nur noch schwer ertragen habe, mich selbst zu hören. Da war ich genervt von mir selbst und habe Abstand gebraucht. Damals bin ich zum Fernsehen gewechselt. In den letzten Jahren gab es auch Punkte, an denen ich gedacht habe, dass diese oder jene Show an diesem speziellen Abend auch gerne von jemand anderem moderiert werden könnte. Es ist nicht die Arbeitsbelastung per se. Aber ich war irgendwann einfach satt von mir selbst.“

Als Moderator hat Daniel Hartwich trotzdem noch jede Menge zu tun, seit dem 28. April moderiert er die neue RTL-Quizshow „Die perfekte Reihe“. Sowohl finanzielle als auch andere Gründe dürften ihn nicht selbst als Teilnehmer in ein Format locken. In Bezug aufs Dschungelcamp sagt er: „Die Schlagzeile wäre gut, aber meine Realität im Camp wäre schrecklich. Man würde mich für all das leiden und bluten lassen, was ich jemals gesagt und getan habe. Und das völlig zu Recht. Die Vorstellung, dass Sonja und Jan im Baumhaus sitzen und über mich lästern, während ich da unten mit zwei Teilnehmern von ‚Are You The One?‘ um die verbliebenen Bohnen streite … Ich weiß nicht so recht.“ Ganz ausgeschlossen ist eine Dschungelcamp-Teilnahme trotzdem nicht: „Ja, also … (überlegt) Man soll nie nie sagen!“, sagt Hartwich lachend. Die Fans können also noch hoffen. ◾