Horst Lichter weint in der Trödel-Show

Weltsensation bei „Bares für Rares“: DARUM sind diese Teller so teuer wie ein Neuwagen!

Bei „Bares für Rares“ sorgten zuletzt ein paar schnöde aussehende Teller für Wirbel. Denn die Geschichte des Geschirrs ist einfach unglaublich.

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Diese Teller kamen bei „Bares für Rares“ unter den Hammer - und sorgten für eine echte Sensation.
Diese Teller kamen bei „Bares für Rares“ unter den Hammer - und sorgten für eine echte Sensation.ZDF

Echte Sensationen sind äußerst selten in der Trödel-Show „Bares für Rares“ – und doch passiert es immer wieder: Kandidaten und Kandidatinnen kommen mit wahren Schätzchen in die ZDF-Show, ohne es zu wissen. So ging es auch einer Frau in einer der letzten XXL-Ausgaben der beliebten Sendung: Sie kam mit zwei altmodisch aussehenden Porzellan-Tellern zur Expertise, erwartete 80 Euro für beide – doch diese Teller sind aus einem ganz bestimmten Grund so teuer wie ein Neuwagen!

Sensation bei „Bares für Rares“: Schnöde Teller bringen alle zum Staunen

Annette Herwig und ihre Tochter Daniela Stange aus Henstedt-Ulzburg brachten die edel, aber aus der Zeit gefallenen Porzellanteller mit zu „Bares für Rares“, berichteten Horst Lichter von der Geschichte der Stücke. „Die habe ich von meinem Vater geerbt, sie lagen 50 Jahre im Schrank“, sagt Herwig. Nun habe sie sie entdeckt und sich gefragt, was es wohl ist. Doch bevor diese Frage beantwortet wird, will Horst Lichter die Preisvorstellung der Dame wissen – „80 Euro für beide“, so lautet ihr klarer Wunsch für den Verkauf der Teller.

Dann darf Kunst-Expertin Bianca Berding ran. Es handele sich um reich verzierte Dessert-Teller, kunstvoll bemalt mit verschiedenen Bildchen. Auf der Rückseite finden sich handschriftliche Notizen, die genau benennen, welche Dinge auf der Vorderseite zu sehen sind. Soweit, so gut – aber woher kommen die Teller? Ein blauer Stempel verrät es. „Es ist der Stempel für die französische Staatsmanufaktur Sévres“, sagt Berding. Die Markierung verrät: Die Teller sind rund 200 Jahre alt.

Annette Herwig und ihre Tochter Daniela Stange aus Henstedt-Ulzburg brachten die edel, aber aus der Zeit gefallenen Porzellanteller mit zu „Bares für Rares“.
Annette Herwig und ihre Tochter Daniela Stange aus Henstedt-Ulzburg brachten die edel, aber aus der Zeit gefallenen Porzellanteller mit zu „Bares für Rares“.ZDF

Und sie haben eine besondere Geschichte: Sie wurden über einen Zeitraum von acht Jahren vom Spitzenpersonal der Manufaktur geschaffen. Allein die Malerei eines Tellers habe vier Monate gedauert. Mindestens sechs Monate habe die Fertigung eines Stückes insgesamt gedauert. 96 Teller seien hergestellt worden, außerdem 109 Beiteile wie Etageren und Butterschalen. Nur: Warum steckte die Porzellan-Manufaktur so viel Energie in das Set? Ganz einfach: Man hoffte, es an das französische Königshaus verkaufen zu können.

Ursprünglich sollte der Abnehmer Ludwig XVIII. sein, der starb aber wenige Woche vor Fertigstellung des Sets. König Karl X. habe dann als nächster regierender König sogar von dem Service gegessen. „Das ist durch einen Zeitgenossen überliefert“, sagt Berding. Gekauft habe er das Set aber nicht – und auch der Nachfolger schlug nicht zu, weil das Service einfach zu teuer war.

Sensation in der Trödel-Show: Wie viel sind die Teller bei „Bares für Rares“ wert?

Später gingen die Teller an das französische Außenministerium, später landeten die Teile Stück für Stück in den Kunsthandel. Heute befindet sich einer der Teller im Metropolitan Museum of Art in New York. „Die haben nur einen!“, ruft daraufhin Horst Lichter. „Bares für Rares hat zwei!“

Beim Wert der Teller kullern auch bei „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter die Tränen.
Beim Wert der Teller kullern auch bei „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter die Tränen.ZDF

Bleibt nur eine Frage offen: Wie viel sind die Teller, einer weist übrigens altersbedingte Beschädigungen auf, eigentlich wert? Der Preis haut alle aus den Socken: Der unbeschädigte Teller liege bei 20.000 Euro, der beschädigte bei 19.000 Euro – insgesamt sieht Bianca Berding für die Teller bei „Bares für Rares“ also einen Gesamtwert von 39.000 Euro. Da kullern sogar bei „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter die Tränen aus, so sehr freut er sich für die Verkäuferinnen.

Nur: Zahlen die Händler auch so viel? Ja! Susanne Steiger eröffnet die Gebote-Schlacht mit 10.000 Euro. „Für welchen?“, will Wolfgang Pauritsch daraufhin wissen. „Erstmal für beide, aber vielleicht kommt ja von euch noch was.“ Und: Ja, da kommt noch was! Erst bei 30.000 Euro geraten die Gebote ins Stocken, der Rest der Schlacht um die wertvollen Teller machen Fabian Kahl und Julian Schmitz-Avila unter sich aus. Erst bei 36.000 Euro ist Schluss, „Bares für Rares“-Star Fabian Kahl bekommt den Zuschlag – und kauft das „teuerste Porzellan, das er je gesehen hat“. ■