Wenn Modelle fahrbarer Untersätze auf dem Expertentisch der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ stehen, leuchten die Augen des Auto-Narren und Moderators Horst Lichter immer ganz besonders. Was aber da heute auf vier kleinen Rädern daherkommt, toppt alles. Heinz aus Ulm hat ein perfekt erhaltenes Modell eines Mercedes 190SL mitgebracht. Sehnsüchtig schaut der Moderator auf den roten Flitzer, will aber heute alles ganz anders machen und nicht wie sonst oft sagen: „Will haben.“
Nach den guten Vorsätzen vom Chef kommt dann „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel zum Zuge. Und in Anbetracht des Superzustandes traut der sich kaum, das Modell zu berühren. 1956 und 1969 von der Firma Schuko hergestellt, leuchtet das Auto nach Jahrzehnten immer noch so herrlich rot wie am Tag der Auslieferung. Verpackung, Zubehör, Gebrauchsanleitung – Spuren der Zeit und des Verfalls sucht man vergebens. Sammlern müssen bei diesem Anblick eigentlich Freudentränen in die Augen treten. „Flammneu“, flüstert der Experte ergriffen. „Tadellos“ ist das während er Expertise am häufigsten verwendete Wort.
„Bares für Rares“-Moderator regt sich über die Regeln auf: „Eine Unmöglichkeit!“
Und tadellose 150 Euro möchte auch Heinz für das edle Fahrzeugmodell und wird korrigiert: 300 bis 400 müsse man für dieses spektakulär gut erhaltene Modell ansetzen, meint der Detlev Kümmel.

Aber bevor sich Heinz auf den Weg zu den Händlern macht, kann sich Horst eine Fundamentalkritik an „Bares für Rares“ nicht verkneifen. Dass es keine Getränke und Knabbereien gebe, sei schlimm, aber zu verschmerzen. Aber dass er nicht selbst kaufen dürfe, „finde ich eine Unmöglichkeit!“ Dann lässt er Heinz mit seinem schicken Mercedes traurig ziehen.
Gestaunt über den Zustand wird auch im Händlerraum. Mit 180 Euro eröffnet „Bares für Rares“-Händler Friedrich Häusser das Rennen um den roten 190SL. Aber schon nach der zweiten Kurve bietet Jan Cizek 300 Euro. Dann tritt Julian Schmitz-Avila aufs Gas: 320 Euro – trotz fehlender Feinstaubplakette. Friedrich wehrt sich, aber Julian schaltet noch einen Gang höher: 340 Euro, um dann auf die Bremse zu treten, als Friedrich schließlich 350 Euro bietet: „Friedrich, ich gönne ihn dir!“ Der Dank seines strahlenden Kollegen ist ihm gewiss.
Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF. ■