Teller für die Wand

Billig-Flohmarktfund entpuppt sich am „Bares für Rares“-Expertentisch als wertvolles Kunstobjekt

Wertvoll oder Kitsch? Ganz klar ist das oft nicht. Bei „Bares für Rares“ wird heute wieder eines dieser Geheimnisse gelüftet.

Teilen
Wandschmuck vom Flohmarkt bei „Bares für Rares“.
Wandschmuck vom Flohmarkt bei „Bares für Rares“.ZDF

Mal abgesehen davon, dass Wandteller ein wenig aus der Mode gekommen sind – das Exemplar, welches Verkäuferin Bianca und ihr Sohn Marvin aus Mudersbach da zu „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter in die ZDF-Trödelshow tragen, ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Gibt auch die Besitzerin irgendwie zu, deren Ehemann das Teil nicht in der Wohnung haben wollte. Also ab zu „Bares für Rares“ damit. Hier sind schon schlimmere Dinge verkauft worden ...

Aber vielleicht ist der Flohmarktfund mit Motiven aus der griechischen Mythologie sogar einiges wert. Denn der Kennerblick verrät der „Bares für Rares“-Expertin Dr. Friederike Werner, dass ein echter, studierter Künstler namens Heinrich Schlitt den bunten Wandschmuck entworfen hat, es sich nicht um billigen Massen-Plunder handelt.

„Bares für Rares“-Händler interessiert aber nicht begeistert

1901 hergestellt bei der bekannten Firma Villeroy & Boch, immer mehr Details zaubert Kunstexpertin – so langsam können die „Bares für Rares“-Händler warm laufen. Das Tellerchen ist vielleicht nicht für jeden eine Augenweide, seinen Preis wird der merkwürdige Wandschmuck aber haben, zumal auch der Zustand sehr gut ist.

„Bares für Rares“-Expertin Dr. Friederike Werner (li.) inspiziert den Wandteller von Verkäuferin Bianca und ihrem Sohn Marvin (re.)
„Bares für Rares“-Expertin Dr. Friederike Werner (li.) inspiziert den Wandteller von Verkäuferin Bianca und ihrem Sohn Marvin (re.)ZDF

Und richtig: Die Expertin veranschlagt den Wandteller denn auch mit 250 bis 300 Euro, was sich mit den Vorstellungen der Verkäuferin Bianca deckt. Sie hatte einst auf dem Flohmarkt einen Zehner berappen müssen. Könnte wirklich ein gutes Geschäft gewesen sein bzw. für sie werden.

Die „Bares für Rares“-Profis kennen den Künstler, zeigen auch Interesse am Teller. Aber es stockt bereits bei einem Gebot von 150 Euro. So viel könnte sich Händler Christian Vechtel vorstellen. Erst als die Verkäuferin die Expertenschätzung verrät, kommt etwas mehr Leben in die Händlerraum-Bude, denn Händlerin Esther Ollick braucht offenbar auch noch einen antiken Wandschmuck. Aber mehr als 200 Euro sind nicht drin. Doch Bianca ist sehr zufrieden – aus zehn Euro 200 gemacht. Gab schon schlechtere Geschäfte – und Biancas Fellnasen dürfen sich bald über neue Hundebetten freuen. ■