Heftige Vorwürfe gegen ZDF-Show

Abzocke bei „Bares für Rares“? DIESER krasse Fall macht Fans sprachlos

Manche Geschichten bei Bares für Rares sind vor Jahren passiert, lassen Fans der Trödel-Show aber dennoch keine Ruhe. Dieser hier ist einer davon.

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Auch Horst Lichter staunt als Moderator von „Bares für Rares“ immer wieder über die skurrilen Stücke in der Show.
Auch Horst Lichter staunt als Moderator von „Bares für Rares“ immer wieder über die skurrilen Stücke in der Show.Coldrey/imago

Die Trödel-Show „Bares für Rares“ gehört zu DEN Kult-Sendungen beim ZDF – jeden Tag, wenn die Antik-Sendung mit Horst Lichter ausgestrahlt wird, schauen unzählige Menschen zu. Neben vielen spannenden Fällen gibt es dabei aber auch immer wieder Geschichten, die die Fans der Sendung sprachlos machen. Ein solcher Fall ereignete sich schon vor Jahren, lässt den ZDF-Zuschauern bis heute allerdings keine Ruhe: Ein Verkäufer kam mit einem 5000 Jahre alten Rollsiegel in die Show, das am Ende für nur 1200 Euro den Besitzer wechselte. Noch heute werfen die Zuschauer der Sendung Betrug vor – was hat es damit auf sich?

5000 Jahre altes Rollsiegel bei „Bares für Rares“: Diese Geschichte macht Fans fassungslos

Rückblick: Schon 2017 kam einer der „Bares für Rares“-Kandidaten mit einem besonderen Objekt in die Show: Rainer Michels (58) hatte damals ein altes Rollsiegel im Gepäck, das sich Kunst-Experte Albert Maier bei der „Bares für Rares“-Expertise ganz genau anschaute. Der Kandidat habe vor allem erfahren wollen, um das Rollsiegel echt ist – um es dann eventuell zu veräußern. Albert Maier stellte schnell fest, dass es sich dabei nicht um eine Antiquität handelt, sondern um etwas Antikes. „Wir gehen zurück bis 3000 Jahre vor Christus“, sagt er zum staunenden Moderator Horst Lichter.

Das Stück habe der Kandidat vor Jahren in einem Geschäft in Köln entdeckt – eine Goldschmiedemeisterin hatte es in der Auslage liegen. „Es ist mir direkt ins Auge gefallen und ich war fasziniert davon“, sagt er. Sein Berufswunsch sei immer Archäologe gewesen, doch dann wurde er Arzt. Albert Maier betrachtet derweil weiterhin das Stück – und stellt fest: Das Rollsiegel könnte echt sein. Es gibt nur ein Problem: Bei solch alten Stücken müssen genaue Bestimmungen eingehalten werden. „Es muss die Provenienz lückenlos vom ersten Besitzer bis zu Ihnen nachvollziehbar sein“, sagt Albert Maier. „Wie bei großen Gemälden: Wenn ein Picasso mal 20 oder 30 Jahre verschwunden ist und man nicht nachvollziehen kann, wo er gehangen hat, dann ist dieser Picasso zweifelhaft.“

Rainer Michels brachte ein 5000 Jahre altes Rollsiegel zu „Bares für Rares“.
Rainer Michels brachte ein 5000 Jahre altes Rollsiegel zu „Bares für Rares“.ZDF
Dieses Rollsiegel kam bei „Bares für Rares“ unter den Hammer - es ist 5000 Jahre alt.
Dieses Rollsiegel kam bei „Bares für Rares“ unter den Hammer - es ist 5000 Jahre alt.ZDF

Vor allem die Einfachheit ist es, die ihn von der Echtheit überzeugt: Ein Bergkristall ist in eine Metall-Fassung eingearbeitet, in den Stein eingeschnitzt die Siegel-Zeichen. Wer so etwas hätte fälschen wollen, der hätte es vermutlich aufwendiger gestaltet, einen anderen Stein verwendet. Bleibt nur eine Frage offen: Was will der Verkäufer dafür haben? 3500 habe er im Geschäft für das Rollsiegel bezahlt, 2500 Euro wolle er nun dafür haben. Was sagt der Experte? „Es ist ein Spezialgebiet, wo es wenige Käufer geben wird“, sagt er. Dennoch würden solche Dinge international gehandelt, allerdings nur für Preise zwischen 1000 und 1500 Euro.

Im Händlerraum hält sich die Begeisterung für das Rollsiegel dann leider merklich in Grenzen. „Ich fange mit 80 Euro an. Ich weiß zwar nicht, was ich mit dem Ding machen soll, aber ausgefallen ist es“, sagt „Bares für Rares“-Star Walter „Waldi“ Lehnertz. Doch als der „Bares für Rares“-Kandidat den Preis nennt, den die Goldschmiedin dafür haben wollte, bleibt den Händlern die Luft weg. „Ja, aber du kannst ja nix damit machen“, ruft Waldi empört. Erfreuen könne man sich daran, kontert Rainer Michels. „Erfreuen tue ich mich daran, wenn ich das für 80 kriege“, sagt Waldi.

Die Händler bei Bares für Rares zeigten sich vom antiken Rollsiegel des Kandidaten Rainer Michels  nicht sonderlich begeistert - für 1200 Euro wechselte das Stück den Besitzer.
Die Händler bei Bares für Rares zeigten sich vom antiken Rollsiegel des Kandidaten Rainer Michels nicht sonderlich begeistert - für 1200 Euro wechselte das Stück den Besitzer.ZDF

Rollsiegel bei „Bares für Rares“ für 1200 Euro verkauft – Fans der Sendung sind wütend!

Am Ende einigt sich der „Bares für Rares“-Kandidat mit Susanne Steiger auf einen Preis von 1200 Euro. Eine Entscheidung, die Fans der Trödel-Show noch heute auf die Palme bringt. „Manchmal frage ich mich, wie die Werte von Dingen zustande kommen“, schreibt ein Zuschauer in einem Kommentar unter einem Youtube-Video, das sich um das Rollsiegel dreht. „5000 Jahre alt! Ich hätte fünfstellig getippt!“ Ein anderer Nutzer schreibt: „Also per se mag ich Bares für Rares gerne, aber bei dieser Folge bin ich echt entsetzt.“ Es sei ein 5000 Jahre altes geschichtliches Dokument, das man einem Forscher oder einem Museum hätte geben müssen. „Und wenn man doch so dumm ist wie in diesem Fall und es verkauft, dann nicht für pupige 1200 Euro.“

Viele Nutzer schlagen vor, dass das Stück eigentlich den Weg in ein Museum hätte antreten müssen. „Man brauchte damals Rollsiegel auch zum Zählen und Markieren von Waren“, schreibt einer. „Da hätte er zu einem Experten ins Museum gemusst.“ Und einer schreibt: „Diese Folge kann nicht real sein. Wir reden hier von einem altbabylonischen Rollsiegel, das 5000 Jahre alt ist. Soll irgendjemand auf der Welt ein weiteres beschaffen, das ist nicht möglich. Es ist unbezahlbar!“ Und auch bei Instagram wird der Fall diskutiert. „Bei Bares für Rares wurde schon des Öfteren abgezockt, vor allem bei den wirklich raren Sachen“, schreibt ein Nutzer. Und einer kommentiert: „Bei dieser Show werden die Leute sowas von abgezogen.“ ■