Es ist der Albtraum eines jeden Mannes: Beim Sex wird der Penis nicht hart oder hält einfach nicht lang genug durch. Die gute Nachricht: Penisse sind kein wissenschaftliches Mysterium. Wer Erektionen versteht, kann den eigenen Körper trainieren – behauptet zumindest Sex-Expertin Emily Morse.
Zuerst einmal die Basics: Warum wird ein Penis nicht hart – obwohl man Lust hat? Häufig liegt es an einem mangelhaften Blutstrom in den Penis (will heißen: Die Arterien pumpen nicht genug Blut in die Richtung), oder es fließt andersrum zu viel Blut aus dem Penis, also die Venen ziehen sich nicht genug zusammen.
Das kann psychologische Gründe haben, also zum Beispiel durch Stress oder Angst kommen, aber das macht laut Emily Morse nur etwa zehn bis 20 Prozent aller Erektionsstörungen aus: „Unberechenbare Erektionen haben größtenteils viel mehr mit physischer Gesundheit und insbesondere mit Gefäßgesundheit zu tun.“ Sie hat darum fünf Tipps, wie man den eigenen Penis trainieren kann – und die meisten davon verbessern sogar zusätzlich die eigene Gesundheit.
1. Trainingstipp für den Penis: Sport, Sport, Sport!
Damit Arterien und Venen besser funktionieren, muss die Durchblutung im Allgemeinen effizienter werden. Heißt im unbequemen Klartext: mehr Sport. Dafür müssen Sie sich nicht komplett verausgaben. Täglich 20 Minuten mäßigen Trainings sollen laut Studien selbst in höherem Alter Erektionsstörungen behandeln können.
2. Trainingstipp für den Penis: Beckenbodenübungen
Sogenannte Kegel-Übungen sind bei Frauen sehr beliebt, aber auch Männer können davon profitieren! Bei dieser Beckenbodenübung spannt man die Muskeln so an, als würde man den Urin beim Pinkeln anhalten wollen. Drei Sekunden halten, drei Sekunden loslassen, das Ganze bis zu 20-mal wiederholen. Angefangen bei einem Workout am Tag, können Sie sich hocharbeiten zu bis zu drei- oder viermal täglich. Diese Übung mindert das Risiko eines vorzeitigen Samenergusses und verhilft zusätzlich zu einem intensiveren Orgasmus.

3. Trainingstipp für den Penis: Edging
Endlich mal ein Tipp, der Spaß macht: Edging hat laut Emily Morse den gleichen Effekt wie Beckenbodenübungen, nur dass man es beim Masturbieren macht (oder sogar beim Sex). Dabei bringt man sich an den Rand (auf Englisch „edge“) eines Orgasmus (auf einer Skala von 1 bis 10 wäre das ungefähr eine 7 oder 8) und bringt sich dann wieder davon weg. Dann macht man das Gleiche noch mal – so häufig wie man will oder kann. Wer das häufiger macht, verstärkt den Orgasmus, wenn er endlich kommt, und die Erektion hält auch länger.
4. Trainingstipp für den Penis: Schlaf
Schlaf ist nicht nur gut, weil er Stress verringert. Schlafmangel erhöht auch die Chance, dass sich Ablagerungen in den Arterien bilden – was es wiederum schwer macht, eine Erektion zu bekommen und zu behalten. Ausreichender Schlaf (bei Männern sollten es mindestens sechs bis acht Stunden am Tag sein) hilft also gleich doppelt.
5. Trainingstipp für den Penis: Alkohol und Zigaretten nein, Kaffee ja
Nikotin schädigt unsere Blutgefäße, und Alkohol stört unsere Neurotransmitter, die das Gehirn anweisen, Blut in den Penis zu schicken. Dazu verringert Alkohol die Testosteronproduktion – das Hormon ist ganz wichtig, um erregt zu sein, meint Morse. Im Idealfall lässt man also beides weg.
Was aber überraschenderweise bleiben darf? Die tägliche Tasse Kaffee oder schwarzer Tee! Koffein regt nämlich die Durchblutung an, was auch dem Penis zugutekommt. Zu viel des Guten sollte es aber auch nicht sein: Koffein kann in höheren Mengen nicht nur unruhig, sondern ängstlich machen, und das hat uns im Bett gerade noch gefehlt.