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Warum weint man beim Zwiebelschneiden? Kleine Tricks gegen die Tränen

Wir kochen gern mit Zwiebeln! Wenn sie uns nur nicht immer die Tränen in die Augen treiben würden. Warum das so ist und was dagegen hilft.

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Warum weint man beim Zwiebelschneiden? Kleine Tricks gegen die Tränen
Warum weint man beim Zwiebelschneiden? Kleine Tricks gegen die TränenDepositphotos / Imago

Glasig gedünstet, schwarz angebraten oder roh im Salat – Zwiebeln geben vielen Speisen den Pep. Wenn sie uns nur nicht immer wieder die Tränen in die Augen treiben würden. Kaum hat man das Messer an der Zwiebel angesetzt, schon werden die Augen feucht und die Nase läuft. Was tun, um nicht mehr verheult am Herd zu stehen?

Erst mal: Warum bringt uns die Zwiebel überhaupt zum Weinen? Wird die Zwiebel angeschnitten, verbinden sich zwei Stoffe, wie Jutta Papenbrock, Professorin am Institut für Botanik der Leibniz-Universität Hannover im Gespräch mit der dpa erklärt: „Eine Zwiebelzelle enthält die Substanz Isoalliin und das Enzym Alliinase. Beide befinden sich normalerweise in verschiedenen Zellbereichen. Aber wenn wir eine Zelle zerstören, kommen sie zusammen und das Enzym zerlegt das Isoalliin. Die so entstehenden flüchtigen Substanzen reizen das Auge.“

Diese Dämpfe bringen uns also zum Weinen, wenn wir Zwiebeln schneiden, sie wirken quasi wie Tränengas. Denn die Augen wehren sich gegen den Reiz, indem sie den Tränenfluss aktivieren, damit die Substanzen aus den Augen herausgespült werden.

Beim Zwiebelschneiden kommen sogar einem gestandenen Mann die Tränen.
Beim Zwiebelschneiden kommen sogar einem gestandenen Mann die Tränen.Dreamstime / Imago

Zwiebeln schneiden: Kleine Tricks gegen die Tränen

Welche Tricks empfiehlt die Expertin, um möglichst trockenen Auges Zwiebeln zu schneiden? Ein scharfes Messer zu verwenden, ist hilfreich. „Dann verletze ich nur relativ wenige Zellen und zerreiße nicht noch Zellen um die eigentliche Schnittstelle herum“ erklärt Professorin Papenbrock. „Mit einem wirklich scharfen Messer kann man also die Freisetzung der reizenden Stoffe schon ein gutes Stück vermindern.“

Ein weiterer Trick ist, Wasser einzusetzen, um die gasförmigen Substanzen in Schach zu halten. Man könne zum Beispiel Schneidebrett und Messer befeuchten. Oder die Zwiebel sogar unter dem laufenden Wasserhahn schneiden. Jutta Papenbrock: „In jedem Fall werden die gasförmigen, flüchtigen Substanzen direkt durch den Wasserfilm eingefangen. Sie können sich weniger schnell verbreiten und gelangen damit auch weniger schnell an unsere Augen.“

Ein weiterer Trick gegen tränenreiches Zwiebelschneiden: Die Zwiebel zuvor etwa 10 Minuten ins Gefrierfach legen. Das funktioniert, weil Enzyme bei niedrigen Temperaturen träger werden. Dann hat man also etwas mehr Zeit, bevor das Auge gereizt wird. „Allerdings dürfen Sie die Zwiebel nicht zu lange im Gefrierfach lassen, denn das zerstört die Zellen ebenfalls“, sagt die Expertin. „Dann sind die flüchtigen Substanzen schon da, wenn die Zwiebel auftaut.“

Mund auf, Zunge raus beim Zwiebelschneiden

Ein Rat gegen Tränen beim Zwiebelschneiden, der immer wieder mal zu hören ist, lautet: Mund auf und Zunge herausstrecken. Und durch den Mund statt durch die Nase atmen. Auch hier spielt Feuchtigkeit eine Rolle. Die feuchte Zunge soll die reizenden Dämpfe, die beim Zwiebel schneiden aufsteigen, auffangen. Ein Versuch ist es wert.

Liebe Leser, haben auch Sie einen Trick, der Ihnen die Tränen beim Zwiebelschneiden erspart? Schreiben Sie uns an leser-bk@berlinerverlag.com oder kommentieren Sie unseren Beitrag auf Facebook oder bei X. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!  ■