Flitter-Teilchen

Warum ist Glitzer verboten? Ist Bio-Glitzer wirklich besser?

Manchmal muss es funkeln! Etwas Glitzer im Gesicht ist beliebt, beim Make-up für Partys oder gern auch mal dick aufgetragen bei Festivals. Darauf sollte man achten.

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Für besondere Anlässe ist so ein Make up mit Glitzer ein schöner Hingucker. Gut ist, wenn man darauf achtet, welche Produkte man verwendet.
Für besondere Anlässe ist so ein Make up mit Glitzer ein schöner Hingucker. Gut ist, wenn man darauf achtet, welche Produkte man verwendet.Pond5 Images /Imago

Glitter, Flitter und Glitzer – wer sich gern für Party, Festival oder Fasching ausgefallen schminkt, hat oft auch Freude an den feinen, glitzernden Streupartikeln. Doch manche der winzigen Teilchen sind nicht gut für die Umwelt.

Das ist der Grund, warum seit gut einem Jahr nicht mehr jeder Glitzer in Deutschland verkauft werden darf. Es geht um solchen Glitter, der Mikroplastik enthält. Denn die winzigen Plastikpartikel landen schnell in der Umwelt und sie sind nur langsam biologisch abbaubar.

Der Glitzer muss nicht mal vom Gesicht fallen. Auch wenn man sich den bunten glitzernden Flitter abwäscht, können die kleinen Teilchen schnell im Abwassersystem landen. Die Folgen für Pflanzen und Lebewesen sind laut Naturschutzbund (Nabu) bisher nicht in voller Gänze abschätzbar.

Auch andere Inhaltsstoffe können bedenklich sein. Bei den Chemikalien in Plastik und Mikroplastik gibt es keine Transparenz, sagt Janine Korduan vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Zusätzlich zu diesen schwer abbaubaren Stoffen können auch weitere unbekannte Chemikalien im Glitzer landen.

Bio-Glitter – immer die bessere Alternative?

Nun gibt es den sogenannten Bio-Glitzer, der weiterhin verkauft werden darf. Doch: Bio muss nicht heißen, dass das Produkt gleichzeitig biologisch abbaubar und biobasiert ist, also aus natürlichen Rohstoffen wie etwa Eukalyptus und Zuckerrohr besteht.

Bio-Glitzer kann auch nur eine der beiden Eigenschaften haben, gibt Janine Korduan zu bedenken. Und selbst viele bioabbaubare Produkte haben nur eine Abbaubarkeit von 90 Prozent, erklärt sie.

Auch die mineralbasierten Alternativen sind keine Lösung. Das oft in Glitzer enthaltene Mineral Mica etwa, werde oft durch Kinderarbeit gewonnen, schreibt die Zeitschrift „Öko-Test“.

Test für Inhaltsstoffe von Glitzer

Doch woher weiß ich, ob ein Glitzer-Produkt okay ist und welche Inhaltsstoffe es hat? Dazu kann man eine APP vom BUND befragen.  Die gibt vor allem Auskunft über Kosmetikprodukte und Kinderspielzeug. Die App heißt „ToxFox“, HIER erfahren Sie mehr dazu. So kann man sehen, ob das Produkt zum Beispiel Mikroplastik, hormonelle Schadstoffe oder andere Chemikalien enthält und man vielleicht lieber ein anderes wählt.

Glitzer richtig auftragen und entfernen

Auch bei der Verwendung von Glitzer sollte man ein paar Dinge beachten. Die glitzernden Teilchen möglichst sparsam und gezielt auftragen. Einen Kleber unterlegen, für einen sicheren Halt. Und damit der Glitzer beim Abwaschen nicht ins Abwasser gerät, helfen Abschminktücher. Die umweltfreundlichste Lösung allerdings wäre, ganz auf Glitzer zu verzichten.

Übrigens – da die Weihnachtszeit naht: Auch bei Geschenken sollte man auf Verpackungen mit Glitzer besser verzichten, rät Luise Körner, Chemieexpertin beim BUND. „Diese bestehen häufig aus Kunststoffen, die in der Herstellung viel Energie und Chemikalien kosten und nach dem Gebrauch als Mikroplastik in der Umwelt Schaden anrichten können.“ ■