Hobbygärtner werden es wissen, beim Schnitt der Hecke muss man sich an bestimmte Zeiten halten. Wer einen radikalen Rückschnitt der Hecke oder gar das Entfernen einer Hecke oder auch von Sträuchern plant, muss sich jetzt beeilen. Sonst könnte es teuer werden.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz gilt von 1. März bis 30. September ein landesweites Fäll- und Schnittverbot. Verstöße können mit einem Bußgeld je nach Bundesland von bis zu 10.000 Euro geahndet werden. Ein starker Rückschnitt, um den Garten umzugestalten, ist also dann bis Ende September nicht möglich.
Nicht erlaubt sind in der Zeit das Zerstören, Roden und starke Zurückschneiden von Hecken. Ebenfalls tabu sind Sträucher inklusive Obststräucher. Auch Gebüsche sowie Röhricht- und Schilfbeständen in Siedlungen und in der freien Landschaft. Als Hecke gelten übrigens auch Rankpflanzen an Zäunen, Mauern oder Gebäuden.
Das Heckenschnitt-Verbot von März bis Ende September soll die in den Pflanzen lebenden, nistenden und brütende, Tiere schützen, also Vögel und Insekten. Auch Eichhörnchen und Igel nutzen die Sträucher als Unterschlupf und Brutstätte.
Welche Schnitte im Garten an Hecken und Sträuchern sind erlaubt?
Die Gartenschere kann dennoch angelegt werden, erlaubt ist der schonende Form- und Pflegeschnitt. Heißt, man darf den Zuwachs des Vorjahres an den Hecken und Sträuchern entfernen. Auch leichte Formschnitte darf man noch vornehmen und Totholz entfernen.
Aber Achtung! Die Vorgaben des Artenschutzes müssen dabei immer eingehalten werden. „Befinden sich beispielsweise Eichhörnchenkobel, Igelunterschlüpfe oder Vogelnester mit Eiern im Gehölz, sind auch Pflegeschnitte tabu“, sagt Biologin Ursula Bauer von Aktion Tier der dpa.

Besser ist es allemal, auch mit einem Pflegeschnitt zumindest bis etwa Ende Juli zu warten. Denn bis dahin brüten noch Vögel in dem grünen Dickicht und Jungvögel werden in der Folge gerade erst flügge. Die Vogeleltern könnten sich so sehr gestört fühlen, dass sie ihre Brut aufgeben, erklärt Marco Sommerfeld, Referent für Vogelschutz beim Nabu Hamburg.