Essen und dabei noch die Lust anregen – das klingt für viele zu schön, um wahr zu sein. Dabei ist für jeden das Gegenteil selbstverständlich: Nach einem fetten Döner ist kaum jemand geneigt, leidenschaftlich übereinander herzufallen. Wieso sollte es also nicht auch umgekehrt Essen geben, das uns zur Lust verleitet? Zwei sinnliche Erfahrungen miteinander zu verbinden, kann das Erlebnis von beidem steigern. Zumindest, solange man sich darauf einlässt ...
Können Lebensmittel Lust auf Sex machen?
Eins vorab: Es gibt wohl kein Wundermittel, das Sie Ihrem Partner wie einen Zaubertrank untermischen können und das garantiert, dass er erst sein Dessert und anschließend Sie vernascht. Bekannte Aphrodisiaka wie Austern und Schokolade bekommen ihre aphrodisierende Wirkung zumindest auch zum großen Teil daher, dass man weiß, dass sie Aphrodisiaka sind – es setzt also auch der Placebo-Effekt ein.
Alles also nur Blödsinn? Natürlich nicht. Erstmal sollte man den Placebo-Effekt nicht unterschätzen. Das wichtigste Sexualorgan ist nämlich, wie immer gerne gesagt wird, das Gehirn. Auch gibt es zu dem Volksglauben auch einige wissenschaftliche Studien, die den Effekt von etwa den oben genannten Austern und Schokolade auf die Libido belegen.
Ein Viagra-Ersatz sind sie dadurch natürlich nicht. Die Idee ist in diesem Fall, dass deren Einbau in den eigenen Ernährungsplan die sexuelle Leistung auf Dauer steigert. Sexuelle Gedanken sind hormongesteuert, und die Synthese von Hormonen ist verbunden mit einer ausgewogenen Ernährung. Omega-3-Fettsäuren, wie sie etwa in fettreichen Fischen wie Lachs oder in Nüssen zu finden sind, unterstützen den Prozess und führen langfristig zu mehr Lust auf Sex.

Langzeitstrategie: Omega-3-Fettsäuren steigern Libido
Andere Aphrodisiaka arbeiten unmittelbarer. Schokolade etwa (bzw. der Kakao in der Schokolade) löst die Ausschüttung von Wohlfühlhormonen aus, die die Lust auf Sex und damit die sexuelle Leistung im Moment steigern.
Wenn es um solche Aphrodisiaka geht, ist es natürlich kriegsentscheidend, dass man sie auch mag. Sich gegenseitig mit Schokolade zu füttern, mag zwar in der Theorie sexy sein, aber wenn einer von beiden Schokolade nicht ausstehen kann, wird sie ihn nicht gerade in Stimmung bringen.
Überhaupt: Essen so kurz vorm Sex – ist das nicht eher kontraproduktiv? Wer Essen liebt oder Lust auf eine Verführung mitsamt Candlelight-Dinner hat, der findet die Idee sicher attraktiv. Auch hier sagt der gesunde Menschenverstand, dass das Ganze am besten nicht in einer Völlerei ausarten sollte. Schließlich hat man danach noch was vor. Ein leichtes Candlelight-Dinner (mit etwa Fisch zum Hauptgang und einem schokoladigen Dessert) bietet sich in dem Fall am ehesten an.
Essen und Sex – ja, das geht!
Eine andere Art, aphrodisierende Lebensmittel zu verwenden ist, sie direkt ins Liebesspiel einzubinden. Warum sollte man schließlich nicht zwei sinnliche Erfahrungen miteinander verbinden? Damit ist natürlich nicht gemeint, dass Sie Ihrem Partner sinnlich mit der Pizza über den Körper fahren sollen – wobei Sie schon mit Texturen spielen können, wenn Sie Lust dazu haben sollten.
Schon die alten Römer wussten von dem Genuss, sich mit Trauben füttern zu lassen. Lassen Sie sich beim Sex doch einfach doppelt verwöhnen. Oder, wenn Ihnen das zu viel ist, füttern Sie sich selbst beim Solo-Sex. Frische Früchte, Schokolade, Eis, oder eigentlich jede andere erdenkliche Art von Essen (das muss nicht mal ein Aphrodisiakum sein!) führt eine neue genießerische Dimension ein, die Sie so bald nicht missen wollen werden. ■