Gleitgel ist nicht nur super dafür, wenn es untenrum etwas trocken ist – obwohl es gerade dafür natürlich unabdingbar ist. Aber es geht nicht nur darum, ob man Gleitgel „braucht“. Es ist auch für jeden geeignet, der mehr will: mehr Lust, mehr Bequemlichkeit, mehr Verbindung. Ob alleine oder zu zweit, das richtige Gleitgel macht jede sexuelle Erfahrung schöner und angenehmer. Sex-Coach und Podcasterin Dr. Emily Morse weiß, wieso jeder es benutzen sollte – und zwar jedes Mal!
Gleitgel versüßt das Masturbieren und ist notwendig beim Analsex
Nicht nur bei Scheidentrockenheit, zum Beispiel durch die Wechseljahre, macht zusätzliche Feuchtigkeit im Intimbereich alles angenehmer. Zum Beispiel beim Masturbieren: Durch das Gleitgel spürt man alles intensiver, und wenn Sie etwa einen Vibrator oder Dildo benutzen, gleitet der auch viel einfacher.
Wer Analsex praktiziert, weiß, dass Gleitgel hierbei nicht wegzudenken ist. Schließlich produziert der After keine natürliche Lubrikation wie die Vagina. Um die Muskeln zu entspannen, empfiehlt Dr. Emily Morse, mehrmals während das Aktes Gleitgel zu verwenden: beim Vorspiel, beim eigentlichen Akt, und zusätzliches, wenn man Sextoys verwendet.
Beim Sex schützt und hilft Gleitgel
Doch auch, wer „herkömmlichen“ penetrativen Sex hat, sollte laut Morse darüber nachdenken, Gleitgel großzügig zu verwenden. Denn es erhöht nicht nur den Komfort und sorgt für tieferes Empfinden. Es verringert auch die Reibung und dadurch das Risiko, dass Kondome kaputtgehen (solange das Gleitgel nicht ölbasiert ist, denn das verträgt sich mit dem Latex nicht) oder dass die Schleimhäute Risse bekommen. Letzteres ist besonders wichtig, weil angegriffene Schleimhäute nicht nur unangenehm jucken, sondern dadurch auch sexuelle Krankheiten leichter übertragen werden, betont Morse.
Ein netter psychologischer Effekt, wenn man bei jedem Mal Gleitgel verwendet, ist außerdem, dass es für die Frau den Druck rausnimmt, feucht zu werden – und wer entspannt ist, hat besseren Sex. Es normalisiert außerdem, Hilfsmittel im Bett zu verwenden. Schließlich geht es nicht darum, Probleme zu beheben, sondern die ganze Erfahrung schöner zu machen. Emily Morse teilt, was eine Zuhörerin ihr zu dem Thema geschrieben hat: „Ich habe Gleitgel jetzt immer neben meinem Bett stehen und habe meinem Freund antrainiert, es zu benutzen – jedes einzelne Mal. Ich habe es früher als etwas Negatives betrachtet, so als ob man es nur brauchen würde, wenn etwas nicht stimmt. Junge, lag ich falsch.“
Das richtige Gleitgel für jeden finden
Das Schöne an Gleitgel ist für Dr. Emily Morse auch, dass verschiedene Arten von Gleitgel unterschiedliche Effekte haben: „Gleitgel mit Geschmack kann beim Oralsex benutzt werden, und manche Gleitgele haben einen kühlenden oder wärmenden Effekt beim Auftragen, die den Sex aufpeppen können. Manche Arten können sogar den Orgasmus verzögern.“