Vier Schritte

Mit 25 Euro zu 25.000 Euro: So geht Sparen – auch mit ganz wenig Geld

Mit nur 25 Euro im Monat 25.000 Euro sparen? Das geht! Worauf man beim Sparen mit wenig Geld achten sollte, erfahren Sie hier.

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Sparen macht auch mit kleinen Beträgen um 25 Euro absolut Sinn. Wer dranbleibt, kann sich ein gutes Polster aufbauen.
Sparen macht auch mit kleinen Beträgen um 25 Euro absolut Sinn. Wer dranbleibt, kann sich ein gutes Polster aufbauen.Hendrik Schmidt/dpa

Die täglichen Kosten sind hoch – das Geld wird immer knapper. Wie bitte soll man da für größere Anschaffungen oder den nächsten Urlaub sparen? Geht nicht? Geht doch! Meint die Verbraucherzentrale NRW. Finanzexperte Ralf Scherfling gibt Tipps, wie man schon mit nur 25 Euro im Monat Rücklagen aufbauen kann.

Auch Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, wollen Rücklagen bilden – für kleine und größere Anschaffungen, zur Unterstützung der Kinder oder für den Ruhestand. Gerade in Krisenzeiten ist jedoch die Sorge groß, dass die eigenen Finanzen perspektivisch nicht reichen, um alle Fixkosten sowie die notwendigen Ausgaben für die Lebenshaltung zu stemmen.

„Deshalb raten wir dazu, mit einem kleinen Baustein zu beginnen“, sagt Ralf Scherfling, Finanzexperte der Verbraucherzentrale NRW. „Schon mit Beträgen ab 25 Euro monatlich kann man langfristig Ersparnisse aufbauen. Wichtig ist, dass man überhaupt spart.“ Er hat einen Vier-Punkte-Plan zusammengestellt, mit dem wirklich jeder sparen kann.

Schritt 1: Einnahmen und Ausgaben auflisten

Der erste Schritt sollte darin bestehen, sich einen genauen Überblick über das eigene Budget zu verschaffen. Ergeben sich möglicherweise Sparpotenziale? Vielleicht eine nicht mehr benötigte Mitgliedschaft, ein zu teurer Handy- oder Energievertrag oder eine letztlich überflüssige Versicherung?

Diese Übersicht über wirklich jede einzelne Ausgabe ist entscheidend für die eigenen Finanzen und sollte dauerhaft beibehalten werden. Um den Überblick zu behalten, hilft es manchen, vorwiegend mit Bargeld zu bezahlen. Die Ein- und Ausgaben können in einem Haushaltsbuch notiert werden, entweder auf Papier oder mit einer App. Speziell für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es zum Beispiel den interaktiven Budgetplaner „Budget+plus“ der Verbraucherzentralen.

Schritt 2: Notgroschen sichern

Die Grundregeln der Geldanlage gelten natürlich auch beim Sparen mit kleinen Beträgen: Zuerst sollten das Girokonto im Plus, Verbraucherkredite getilgt und ein Notgroschen aufgebaut sein. Wenn möglich, ist eine flexible Rücklage von ungefähr drei Nettomonatsgehältern ratsam und die Berücksichtigung der wichtigsten Versicherungen, allen voran die private Haftpflichtversicherung.

Kleinvieh macht auch Mist – wer regelmäßig spart, bekommt auch mit wenig Geld beachtliche Summen zusammen.
Kleinvieh macht auch Mist – wer regelmäßig spart, bekommt auch mit wenig Geld beachtliche Summen zusammen.Panthermedia/imago

Schritt 3: Anlageform auswählen

Es sollte nur Geld angelegt werden, das längerfristig nicht benötigt wird. Aber: Dann muss Geldanlage gar nicht so kompliziert sein. Wer sich einen detaillierten Überblick verschafft und eine monatliche Summe zur Verfügung hat, muss die eigenen Ziele festlegen. Wofür soll gespart werden? Für die berufliche Fortbildung im nächsten Jahr, für das neue Auto in ein paar Jahren oder für die Altersvorsorge in ein paar Jahrzehnten?

Grundsätzlich gilt: Je sicherer die Geldanlage, desto geringer ist die Renditechance. Und langfristig angelegtes Geld steht kurzfristig nicht zur Verfügung. Man sollte also vorab klären, welches Ziel besonders wichtig ist, und die für die Laufzeit passenden Produkte wählen.

Das Tagesgeldkonto ist die erste Adresse für die Liquiditätsreserve. Für mittelfristige Geldanlagen von mehreren Monaten bis einigen Jahren können Festgelder und Sparbriefe eine Alternative sein. Wer mehr als zehn Jahre Zeit hat, kann auch über Aktienfonds nachdenken – auch hier kann man regelmäßig kleine Summen sparen. Dieses Geld sollte man aber so lange liegen lassen können, bis der Kurs deutlich gestiegen ist.

Schritt 4: Geld strategisch vermehren

Inzwischen gibt es für sichere Geldanlagen wie Tagesgeld, Festgeld oder Sparbrief bei einigen Kreditinstituten wieder Habenzinsen von mehr als drei, teilweise sogar mehr als vier Prozent. Wegen der weiterhin hohen Inflation bedeutet das aber meist immer noch ein reales Minus.

Wer sein Geld länger als zehn Jahre anlegen kann, für den könnten Aktien-ETFs eine Alternative sein. Wer die teils starken Schwankungen aussitzen kann, kann durchschnittliche Renditen von sechs oder mehr Prozent pro Jahr erreichen. Dafür muss man aber in der Lage sein, schlechte Börsenphasen auszuhalten, ohne an sein Geld zu müssen. Wer das kann, ist in der Lage, mit einer monatlichen Sparrate von 25 Euro bei einer durchschnittlichen Rendite von sechs Prozent in 30 Jahren im Idealfall fast 25.000 Euro aufzubauen.