Kommentar

Diese Fragen nerven in der Schwangerschaft total!

Es gibt Fragen, die man Schwangeren einfach nicht stellen sollte – egal ob sie nett gemeint sind oder nicht. Lassen Sie mich Ihnen erklären, wieso!

Author - Sharone Treskow
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Es gibt Fragen, die man Schwangeren einfach nicht stellen sollte.
Es gibt Fragen, die man Schwangeren einfach nicht stellen sollte.Westend61/imago

Ich erwarte aktuell mein erstes Kind. Natürlich freut sich mein Umfeld riesig mit mir – aber ich bin auch ehrlich schockiert, wie viele blöde Fragen man als Schwangere gestellt bekommt! Sowohl von Freunden als auch von Wildfremden. Selbst wenn keine böse Absicht dahintersteckt, nerven solche Fragen einfach total.

Nehmen wir beispielsweise mal die Frage: „Solltest du das echt essen?“ Wurde mir gestellt, hat mich total genervt. Der Grund: Hier wird direkt impliziert, dass ich mich nicht ausreichend informiert habe, welche Lebensmittel in der Schwangerschaft tabu sind und meinem Baby schaden könnten. Ja, die Liste ist lang, aber die kann sich jede Schwangere merken, glauben Sie mir. „Ich habe aber gehört, dass das nicht gut sein soll!“, kam auch einmal hinterhergeschossen. Tja, laut Google darf man in der Schwangerschaft sowieso nichts mehr tun. Hier tauchen etliche Forenbeiträge mit Möchtegern-Experten auf. Am Ende höre ich dann doch lieber auf meine Ärztin – und mein Bauchgefühl.

Wo soll der Bauch denn noch hinwachsen?“ Das wurde ich in Monat fünf tatsächlich im Familienkreis gefragt! Und der Unterton war nicht nett ... Was ich darauf gerne erwidert hätte? „Oh, sorry, ich werde meinen Bauch mal einziehen. Hast total recht, der ist natürlich viel zu groß schon.“ Doch so schlagfertig war ich in dem Moment leider nicht, weil ich ein bisschen zu schockiert war. Einer Schwangeren das Gefühl zu geben, ihr Bauch wäre zu groß, zu klein oder zu irgendetwas, ist nicht in Ordnung! Jede Schwangerschaft verläuft anders, das betrifft auch das Wachstum. Klar ist so ein großer Bauch auffällig – aber wer hier nichts Nettes zu sagen hat, sollte es einfach sein lassen. Viele Frauen fühlen sich in dieser Phase ohnehin schon unsicher mit ihrem Körper.

„Na, wie viel hast du schon zugenommen?“ fällt in eine ähnliche Kategorie. Diese Frage habe ich schon mehrfach zu hören bekommen, und zwar ausschließlich von Frauen. Hier schwang manchmal eine gewisse Häme mit oder auch eine kleine Prise Mitleid. Ich weiß nicht, was ich schlimmer finde. So oder so ist es eine fiese Frage, die einem direkt ein unschönes Gefühl gibt! Um das mal klarzustellen: Eine Schwangerschaft ist kein Freifahrtschein, um sich nach dem Gewicht eines anderen Menschen zu erkundigen! Jede Frau, die ein Kind bekommt, nimmt an Gewicht zu. Das ist auch ohne unsensible Nachfragen schon schwer genug.

Was mich mit am meisten schockiert hat, war die folgende Situation in der S-Bahn: Weil der Waggon total überhitzt war, habe ich meinen Mantel ausgezogen – so kam mein Babybauch zum Vorschein. Prompt kam eine ältere Frau auf mich zu und fragte mich ernsthaft: „Kann ich deinen Bauch anfassen?“ Ich war total baff. Bin ich denn eine Zirkus-Sensation? Ist mein Babybauch Allgemeingut? Habe ich als Schwangere kein Recht mehr auf meinen persönlichen Raum? Die richtige Antwort auf all diese Fragen lautet: Nein! Zwar hat die Dame einen Pluspunkt fürs Fragen verdient – immerhin hat sie mich nicht einfach angefasst –, trotzdem habe ich ihre Bitte deutlich verneint. Sie wiederum tat mich als total „unfreundlich“ ab, was mich nur noch mehr bestätigt hat.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich finde es total nett, wenn sich jemand für mich freut – auch eine fremde Person darf mir gerne zu meinem Babyglück gratulieren. Aber Anfassen geht einfach gar nicht! Wenn meine Mutter oder mein Onkel mich fragen, ist es selbstverständlich etwas ganz anderes. Sie dürfen den ersten Kontakt mit dem neuen Familienmitglied natürlich gerne aufnehmen.

Lassen Sie mich Ihnen abschließend noch einen Tipp mitgeben – eine Frage, die Sie einer Schwangeren ruhig stellen können: „Wie geht’s dir/euch denn?“ Simpel, aber immer gerne gehört! ■