Wer ins Vereinigte Königreich reisen will, braucht neuerdings eine Genehmigung der britischen Regierung. Kaum sind die Regelungen in Kraft getreten, sind auch schon Cyberkriminelle zur Stelle, um bei diesem neuen Verfahren Kasse zu machen.
Die Polizei warnt Großbritannien-Reisende vor betrügerischen Internetseiten im Zusammenhang mit dem neuen Einreisevisum. Wer in das Vereinigte Königreich einreisen will, benötigt seit Anfang April die „Electronic Travel Authorisation“ (ETA). „Betrüger nutzen offenbar dieses Verfahren aus, um potenziellen Touristen und Touristinnen das Geld aus der Tasche zu ziehen und von diesen Daten abzugreifen“, teilt das Polizeipräsidium Mittelhessen mit und verweist auf den Fall einer 42-Jährigen.
Die Frau sei auf eine gefälschte Internetseite hereingefallen und bezahlte mit ihrer Kreditkarte eine Gebühr von 99 US-Dollar, also gut 87 Euro. Der ETA-Antrag über die offiziellen Stellen kostet 16 britische Pfund, also knapp 20 Euro. Zudem lud die Frau ein Foto sowie eine Seite ihres Reisepasses hoch. Das zugesandte Visum sei ihr dann allerdings auffällig erschienen, sie schaltete die Polizei ein.
Einreisegenehmigung ETA nur über die offiziellen Kanäle beantragen
Die Beamten raten dringend dazu, die Einreisegenehmigung nur über die offizielle Internetseite der britischen Regierung (www.gov.uk) zu beantragen. Am einfachsten ist die Beantragung allerdings mit der „UK ETA App“, die aus dem Google Play oder Apple App Store heruntergeladen werden kann. Personen ohne Smartphone können ihre ETA auf der Website GOV.UK beantragen.
Auch Verbraucherschützer warnen vor überteuerten Angeboten bei der Online-Antragsstellung der digitalen Einreiseerlaubnis ETA nach Großbritannien. „Einige Portale verlangen teilweise horrende Summen für die kostengünstige Genehmigung“, erklärte die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz am Donnerstag in Mainz. Reisende sollten ausschließlich die offiziellen Angebote der Regierung nutzen.