Gefälschte Elster-Mails

Achtung! Betrug mit falschen Steuerrückzahlungen

Viele Menschen machen ihre Steuererklärung online über Elster. Kriminelle versuchen, mit gefälschten E-Mails des Portals an Daten zu kommen.

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Immer mehr Bürger geben ihre Steuererklärung über das Onlineportal Elster und nicht mehr in Papierform ab.
Immer mehr Bürger geben ihre Steuererklärung über das Onlineportal Elster und nicht mehr in Papierform ab.Bernd Weißbrod/dpa

Mit einer neuen Betrugsmasche versuchen Kriminelle, an Daten und Kreditkarten-Informationen zu kommen. Sie versuchen, mit gefälschten Steuerbescheiden und vermeintlichen Rückzahlungen ihre Opfer hereinzulegen. Schauen Sie deshalb ganz genau hin, wenn Sie eine Info-Mail zu Ihrem Steuerbescheid bekommen.

Die Gauner versenden E-Mails, die angeblich vom Steuerportal Elster, dem offiziellen Portal der Finanzverwaltung, stammen und Rückzahlungen für das Jahr 2024 versprechen. Die Betrüger nutzen dabei einen kaum sichtbaren Trick: Sie ersetzen den Buchstaben „L“ in ELSTER durch ein großes „I“, sodass die gefälschte Absender-Domain „eister.de“ auf den ersten Blick echt aussieht. Als Absender der Betrugsmails erscheint die Adresse „Elster-Steuerinspektion@eister.de“.

Die E-Mails haben einen grünen Link mit der Aufschrift „Zum Steuerzugang“, der zu verschiedenen betrügerischen Webseiten führt. Wer den Link anklickt, landet entweder auf unterschiedlichen Onlineshops, falschen Newsseiten oder erhält einen gefälschten Warnhinweis, dass der Computer mit einer Schadsoftware infiziert sei. Um das Problem zu beheben, soll entweder eine Software installiert oder ein Kundensupport angerufen werden.

Niemals die eigenen Daten und Nummern angeben

Auf der offiziellen Elster-Seite wird gewarnt: „Die Steuerverwaltung wird in einer E-Mail niemals Informationen, wie die Steuernummer, Kontoverbindungen, Kreditkartennummern, PIN oder die Antwort auf Ihre Sicherheitsabfrage, anfordern.“ Man sollte niemals Anhänge öffnen, wenn man nicht sicher ist, dass sie aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammen. Und nicht auf Links in einer E-Mail klicken, wenn es Zweifel gibt, dass die E-Mail von der Finanzverwaltung stammt.

Sollten Sie doch auf die Masche hereingefallen sein, informieren Sie unverzüglich die Stellen, deren Daten Sie auf den gefälschten Seiten angegeben haben, rät das Landeskriminalamt Niedersachsen, das ebenfalls vor der Betrugsmasche warnt. Also zum Beispiel bei der Übertragung von Bankdaten die jeweilige Bank oder bei der Übertragung von Steuerdaten das zuständige Finanzamt. Außerdem sollten Sie Anzeige bei der örtlich zuständigen Polizei oder über die Onlinewache stellen und den Computer auf mögliche Schadsoftware hin überprüfen.

Steuer-Betrugsmasche auch per Brief

Übrigens gibt es die Betrugsmasche mit Steuerzahlungen nicht nur per E-Mail: In mehreren Bundesländern wurden Verbrauchern bereits gefälschte Steuerbescheide per Post zugestellt, teilt das brandenburgische Finanzministerium kürzlich mit. Dabei ging es um vermeintliche Nachzahlungen. Wer der Forderung nachkommt, überweist nicht an die zuständige Behörde, sondern an Kriminelle. Deshalb: Prüfen Sie Steuerbescheide immer aufmerksam – gleichen Sie insbesondere die persönliche Steuernummer und die Steueridentifikationsnummer genau ab. Bei gefälschten Dokumenten stimmen oft nur Name und Adresse, die anderen Daten sind frei erfunden. ■