Falsch abgebogen

Zug des EU-Parlaments fährt nach Disneyland statt Straßburg

Zu den Sitzungswochen in Straßburg müssen die EU-Parlamentarier und ihre Mitarbeiter anreisen. Einige kommen mit dem Zug. Doch diesmal fuhr einer in die falsche Richtung.

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Der Zug sollte die Abgeordneten von Brüssel nach Straßburg bringen, fuhr aber stattdessen nach Disneyland.
Der Zug sollte die Abgeordneten von Brüssel nach Straßburg bringen, fuhr aber stattdessen nach Disneyland.Eibner/Imago

Nächster Halt bei Micky Maus! Ein Zug des EU-Parlaments ist am Montag aus Versehen nach Disneyland statt nach Straßburg gefahren. Eigentlich sollte der Zug Abgeordnete von Brüssel nach Straßburg fahren. Doch der Zug bog falsch ab.

Die Waggons mit Hunderten von Europaabgeordneten und ihren Mitarbeitern hielt sogar kurze Zeit am Disneyland bei Paris, nachdem der Zug wohl falsch abgebogen war, wie mehrere Abgeordnete und Mitarbeiter des Parlaments auf der Kurznachrichtenplattform X berichten. Eigentlich sollte er die Fahrgäste nach Straßburg bringen, wo das EU-Parlament neben Brüssel ebenfalls Sitzungswochen abhält.

Zug mit EU-Abgeordneten biegt falsch ab und landet im Disneyland

Laut einer Karte des EU-Parlamentsmitarbeiters Jordan Maris nahm der Zug an einer bestimmten Abzweigung wohl den falschen Weg. Statt nach Osten nach Straßburg zu fahren, fuhr der Zug weiter nach Süden, wo das Euro-Disneyland bei Paris liegt. Der Schnellzug vom Typ TGV endete so am Bahnhof Marne-la-Vallée, wo sich einer der Zugänge für das Disneyland befindet. Grund sei laut der französischen Staatsbahn SNCF ein Weichenfehler auf der Strecke Roissy-Charles-de-Gaulle gewesen, berichtet der französische Sender BFMTV.

EU-Abgeordnete nehmen Abstecher mit Humor

Die Abgeordneten und Mitarbeiter nehmen den Vorfall derweil größtenteils mit Humor. Mit den Worten „Team Disneyland“ postete die niederländische EU-Abgeordnete Samira Rafaela ein Foto aus dem Speisewagen des Zuges auf X. Der deutsche Grünen-Abgeordnete Daniel Freund schrieb: „Wir sind KEIN Micky Maus Parlament“. 

Zeit für einen Besuch im Vergnügungspark hatten die Abgeordneten ohnehin nicht. Der Lokführer habe sich am Bahnhof am Disneyland dann zu Fuß zum anderen Zugende begeben und der Zug sei zunächst in die andere Richtung zurückgefahren, hieß es von der französischen Bahn.

Sitzungswochen in Straßburg verursachen immer wieder Kritik

Die Fahrten und Sitzungsperioden in der Stadt im französischen Elsass stehen immer wieder in der Kritik, da die häufigen Umzüge teuer sind und die Arbeit des Parlaments erschweren. Vor allem Frankreich beharrt weiter auf der Prozedur, die schon seit Jahrzehnten so nötig ist. Die Sitzungswoche in Straßburg sollte am Montag beginnen und bis zum Donnerstag dauern.

Das EU-Parlament mietet für die Fahrten deshalb Züge, um die Abgeordneten und Mitarbeiter von Brüssel nach Straßburg zu transportieren.

Immerhin: Trotz des falschen Abbiegens sollten die EU-Abgeordneten und ihre Mitarbeiter wohl nicht viel später ankommen. Laut SNCF habe der Zug nur 45 Minuten Verspätung gehabt. ■