2009 bin ich von Hamburg nach Berlin gezogen. Wenn ich mit dem (geliehenen) Auto durch die Stadt fuhr, wunderte ich mich über das seltsame Verhalten von Fußgängern am Zebrastreifen: Sobald ich anhielt, wie ich das in der Fahrschule gelernt hatte, bedankten sich die Fußgänger, winkten mir zu und gingen ganz glücklich über die Straße.
Den Grund zu so viel Freude fand ich bald darauf heraus: Viele Berliner Autofahrer halten den Zebrastreifen offenbar für eine Art Straßenmalerei und nicht für ein Zeichen, das Fußgänger hier Vorrang haben. Kurz: Sie brettern drüber, ohne anzuhalten. Einfach drüber laufen, ohne auf die Autos zu achten, ist lebensgefährlich!
Rote Ampeln werden ignoriert, wenn kein Blitzer daneben steht
Apropos lebensgefährlich: Seit einiger Zeit sehe ich immer öfter Autos, die bei Rot über die Ampel fahren. Nicht bei Gelb oder so, sondern eindeutig bei Rot. Ein Taxifahrer mit mir auf dem Rücksitz fuhr neulich über eine knallrote Fußgängerampel. „Es ist ihr Führerschein, der dann weg ist“, meinte ich noch. Er zuckte nur mit den Achseln.
Interessanterweise passiert das Rote-Ampel-Ignorieren aber immer nur bei solchen Ampeln, hinter denen keine Blitzer-Säulen stehen, die Rot-Sünder fotografieren und teuer bestrafen. Liebe Berliner Autofahrer, rote Ampeln sind keine Straßendekoration!