Sicherheitslücke

US-Regierung verschickt Angriffspläne an Journalisten

Zwei Stunden vor dem Start der Operation gegen die Huthi-Rebellen werden alle Details durch ein Sicherheitsleck öffentlich.

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Ein Mann steht in den Überresten eines Hauses, von dem nach dem US-Angriff nichts mehr übrig ist.
Ein Mann steht in den Überresten eines Hauses, von dem nach dem US-Angriff nichts mehr übrig ist.Mohammed Huwais/AFP

Jetzt wir es wild. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat versehentlich einen streng geheimen Einsatzplan für die Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen an einen Journalisten übermittelt.

Brian Hughes, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, bestätigt den Vorfall. Die Regierung untersuche derzeit, wie „eine ungewollte Nummer“ der Chat-Gruppe hinzugefügt worden sei, in welcher der Plan verschickt wurde. Der Chefredakteur des US-Magazins „The Atlantic“, Jeffrey Goldberg, hatte zuvor in einem Artikel berichtet, dass er zwei Stunden vor Beginn der US-Luftangriffe auf Huthi-Stellungen am 15. März von Verteidigungsminister Pete Hegseth die Einsatzplanung zugesandt bekommen habe.

Wearing a U.S. flag themed pocket square and belt buckle, Defense Secretary Pete Hegseth waits for the start of a television interview outside the White House, Friday, March 21, 2025, in Washington. (AP Photo/Jacquelyn Martin)
Wearing a U.S. flag themed pocket square and belt buckle, Defense Secretary Pete Hegseth waits for the start of a television interview outside the White House, Friday, March 21, 2025, in Washington. (AP Photo/Jacquelyn Martin)AP

Der erste Gedanke: Die Nachricht ist nicht echt

Als er die Nachricht erhalten habe, habe er nicht geglaubt, dass sie „echt sein könnte“. Doch dann „fingen die Bomben an zu fallen“. Nach Angaben Goldbergs wurde der Plan an eine Chat-Gruppe hochrangiger Regierungsmitarbeiter im Onlinedienst Signal verschickt, in die er aufgenommen wurde. Der Plan habe „präzise Informationen“ über die Waffen, Ziele und Uhrzeiten der Angriffe enthalten.

„Ich habe nie eine Lücke wie diese gesehen.“

Es dürfte sich um eine der gravierendsten Sicherheitspannen in der jüngsten US-Militärgeschichte handeln. Goldberg konstatierte: „Ich habe nie eine Lücke wie diese gesehen.“ Zwar sei es nicht unüblich, dass Mitarbeiter der US-Sicherheitsbehörden über Signal miteinander kommunizierten. Doch werde die App hauptsächlich für die Planung von Treffen und andere logistische Angelegenheiten genutzt - und nicht für „detaillierte und hochvertrauliche Diskussionen über eine bevorstehende Militäraktion“. Und natürlich kenne er keinen Fall, in dem ein Journalist „zu einer solchen Diskussion eingeladen worden ist“, fügte Goldberg hinzu. ■