Es gilt in vielen Lebenslagen, dass wer Schäden verursacht, auch für diese zahlen muss. Insofern ist es nur konsequent, wenn die USA laut einem Bericht der Financial Times nun vorschlagen, die eingefrorenen 300 Milliarden US-Dollar aus Russland auf westlichen Konten der Ukraine zu übergeben.
Dass Russland diesen Angriffskrieg auf das kleinere Nachbarland gestartet hat, das bestreiten wohl kaum einmal die ärgsten Russland-Verfechter im Westen. Und dass dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg massive Schäden in der Ukraine und für die ukrainische Wirtschaft verursacht, das ist auch klar. Auf mindestens 150 Milliarden US-Dollar wurden diese bereits im Oktober geschätzt. Daher ist es nur folgerichtig, wenn man der Ukraine das Geld zur Verfügung stellt, um diese Schäden auszugleichen.
Ukraine könnte endlich aus der Position des ewigen Bittstellers kommen
Nicht nur kann das Land damit dann endlich seine Armee umfassend modernisieren und mit neuester Militärtechnik den Russen besser Einhalt gebieten. Es wird auch die wie beim nächtlichen russischen Raketenterror verursachten Schäden selbst reparieren können und Schutzinfrastruktur für die Bevölkerung, wie Bunker, Warnanlagen und den Luftschutz verbessern.
Das würde mindestens zwei Probleme auf einmal lösen. Endlich würde die Ukraine weg aus der Position des ewigen Bittstellers kommen und könnte Waffenkäufe und Wiederaufbau selbst managen - mit Hilfe westlicher Partner. Zum anderen würde es die westlichen Länder entlasten, in denen es zunehmend wegen der Milliardenhilfen für die Ukraine rumort.
Populisten von links und rechts das Wasser abgraben
Zudem wäre es auch ein guter Weg, den Populisten von links und rechts endlich das Wasser abzugraben. Schließlich liefen dann Vorwürfe ins Leere, man würde das Geld, welches man selbst für arme deutsche Rentner und für Schulbusse benötige, nicht mehr in Waffen für die Ukraine investieren.
Es wird also Zeit, dass sich auch die Bundesregierung klarer zu diesem Vorhaben bekennt. Es wird Zeit, dass Russland für diesen Krieg bezahlt.