Renten werden immer weniger

Schock für Rentner! So viel Steuern fallen sogar auf Mini-Renten an

Neue Zahlen des Finanzministeriums zeigen, wie hoch die Steuern sind, die Rentnerinnen und Rentner auch bei kleinen Renten abdrücken müssen.

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Viele Renten fallen nicht gerade üppig aus - und trotzdem fallen darauf Steuern an.
Viele Renten fallen nicht gerade üppig aus - und trotzdem fallen darauf Steuern an.Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Die Altersarmut wird in Deutschland zum immer größeren Problem – nach einem langen Arbeitsleben müssen Seniorinnen und Senioren oft am Existenzminimum leben. Und nun kommt ein weiteres Problem hinzu: Die schrittweise Verschärfung der Steuer-Regeln trifft auch Renten-Empfänger mit winzigen Renten enorm. Das belegen neue Zahlen des Finanzministeriums. Wie viel Steuern Rentnerinnen und Rentner abdrücken müssen.

Zahlen zeigen: So viel Steuern zahlen Rentner für ihre Mini-Renten

Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht stellte zum Renten-Thema eine Anfrage an das Finanzministerium. Die Antworten dürften viele Rentnerinnen und Rentner schockieren: Selbst bei Mini-Renten muss inzwischen einiges an Steuern abgedrückt werden. Beispiel: Wer im Jahr 2023 in den Ruhestand gegangen ist und eine Netto-Rente von 1300 Euro bekommt,  führt 127 Euro an den Staat ab. Wer 1500 Euro Rente erhält, hat bereits 463 Euro Steuern abgedrückt – und bei 1800 Euro Rente sind es schon 1098 Euro Steuern.

Bereits vor zehn Jahren, mit einer Reform aus dem Jahr 2004, wurde die Besteuerung der Renten umgestellt. Allerdings nicht mit einer einmaligen Aktion: Es wird ein immer größerer Teil der Rente steuerpflichtig. Dafür werden die Beträge während der Phase, in der gearbeitet wird, steuerfrei gestellt. Das bedeutet auch, dass Menschen, die schon vor längerer Zeit in den Ruhestand gegangen sind, von den Steuer-Regeln nicht so stark getroffen werden.

Neue Zahlen zeigen, welche Steuern Rentner zahlen müssen.
Neue Zahlen zeigen, welche Steuern Rentner zahlen müssen.Marijan Murat/dpa

Sahra Wagenknecht: Besteuerung niedriger Renten ist „absurd“

Wer etwa bis 2015 in Rente ging und heute 1300 Euro netto im Monat ausgezahlt bekommt, zahlt keine Einkommenssteuer – im Gegensatz zu den Neu-Rentnern von 2023. Für Sahra Wagenknecht inakzeptabel. „Die Rentenbesteuerung sollte für Renten bis 2000 Euro abgeschafft werden“, sagt sie. „Wenn Neurentner bei gleicher Rentenhöhe mehrere hundert Euro mehr Steuern zahlen müssen als ältere Jahrgänge, obwohl sie in der Regel weniger Rente bekommen, dann zeigt das, dass sich das Problem immer weiter verschärft.“ Die Besteuerung der sowieso niedrigen Renten sei absurd.

Bei 1200 Euro netto oder weniger wird bei den Renten derzeit keine Einkommenssteuer fällig. Wagenknecht hatte erst kürzlich die Gesamtsumme der Steuern und Sozialabgaben beim Ministerium abgefragt. Das Ergebnis: Die Summe ist in den vergangenen Jahren gestiegen, soll im Jahr 2024 voraussichtlich gut 124 Milliarden Euro erreichen. Darauf entfallen neben den Steuern auch 54,3 Milliarden Euro an Beiträgen für die Krankenversicherung und 11,5 Milliarden Euro für die Pflegeversicherung. ■