Kämpfe dauern an

Russland startet Bodenoffensive in der Region Charkiw in der Ukraine

Aus dem Verteidigungsministerium in Kiew heißt es, die Angriffe seien „zurückgedrängt“ worden, es fänden jedoch weiterhin „Kämpfe unterschiedlicher Intensität“ statt.

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Die russische Armee greift die Region um Charkiw an - hier sind Rettungskräfte bei der Arbeit in einem Haus zu sehen.
Die russische Armee greift die Region um Charkiw an - hier sind Rettungskräfte bei der Arbeit in einem Haus zu sehen.Not credited/https://photonew.ukrinform.com/ Ukrinform/dpa

Die russische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kiew eine Bodenoffensive in der ostukrainischen Region Charkiw gestartet. Die russischen Streitkräfte hätten am frühen Morgen versucht, mithilfe gepanzerter Fahrzeuge die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen; die Kämpfe würden andauern, teilte das Ministerium am Freitag mit. Einem hochrangigen ukrainischen Militärvertreter zufolge stießen die russischen Truppen um rund einen Kilometer in ukrainisches Gebiet vor.

Aus dem Verteidigungsministerium hieß es, die Angriffe seien „zurückgedrängt“ worden, es fänden jedoch weiterhin „Kämpfe unterschiedlicher Intensität“ statt. Mehrere Einheiten der Reserve seien in die betroffene Gegend verlegt worden, um die Verteidigung zu stärken.

Grenzregion unter verstärktem russischem Beschuss

Das ukrainische Verteidigungsministerium erklärte weiter, Russland habe am Vortag mehrere Luftangriffe mit gelenkten Bomben in der Gegend um die Kleinstadt Wowtschansk ausgeführt, die in der Grenzregion in der Nähe der russischen Region Belgorod liegt.

Die Grenzregion um die Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine ist schon seit einigen Wochen erneut unter verstärktem russischem Beschuss, Kiew befürchtete daher schon länger eine neue Offensive.

Russland versuchte seit Beginn seiner Invasion im Februar 2022, die Grenzregion Charkiw zu erobern; im Herbst 2022 musste sich seine Armee von dort zurückziehen. Doch wie überall an der Front sind es auch in dieser Region seit dem Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive im Sommer 2023 die russischen Streitkräfte, die derzeit die Initiative haben.