Wittstock/Dosse, Nordhausen

AfD-Kandidaten verlieren Bürgermeisterwahlen

Die Bürgermeisterwahl im thüringischen Nordhausen gewinnt Amtsinhaber Kai Buchmann gegen einen AfD-Kontrahenten. In Wittstock siegt ein CDU-Kandidat.

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Großes Medieninteresse:  Stimmen-Auszählung in einem Wahllokal in Nordhausen.
Großes Medieninteresse: Stimmen-Auszählung in einem Wahllokal in Nordhausen.Matthias Bein/dpa

Die AfD ist bei der Oberbürgermeisterwahl im thüringischen Nordhausen gescheitert. Der parteilose Amtsinhaber Kai Buchmann setzte sich am Sonntag nach dem vorläufigem Ergebnis bei einer Stichwahl überraschend gegen den AfD-Kandidaten Jörg Prophet durch. Das teilte das Wahlamt der Stadt mit. Demnach erhielt Buchmann nach einem langen Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Auszählung 54,9 Prozent der Stimmen, Prophet nur 45,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,3 Prozent.

Die AfD konnte damit ihre Erfolgsserie bei Kommunalwahlen in Ostdeutschland nicht fortsetzen. Im Juni war Robert Sesselmann im Südthüringer Landkreis Sonneberg zum ersten AfD-Landrat Deutschlands gewählt worden, wenig später siegte ein AfD-Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Raguhn-Jeßnitz (Sachsen-Anhalt).

Der AfD-Kandidat Jörg Prophet hat am Sonntagabend seine Niederlage eingeräumt. „Wir haben einen neuen Oberbürgermeister. Der Herr Prophet ist die Nummer zwei bei dieser Wahl geworden“, sagte der 61 Jahre alte Unternehmer bei einem Pressestatement - noch vor Bekanntgabe des Ergebnisses.

CDU-Kandidat setzt sich in Wittstock/Dosse gegen AfD-Mitglied durch

Auch im brandenburgischen Wittstock/Dosse konnte sich ein AfD-Mitglied bei der Bürgermeisterwahl nicht durchsetzen. Der CDU-Politiker Philipp Wacker wurde hier mit 51,3 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Karsten Simon, der als Einzelbewerber antrat, aber Mitglied der AfD ist, erreichte nur 33,8 Prozent.

Der Diplom-Chemiker Wacker, der in der Stadtverordnetenversammlung und im Kreistag sitzt, ist als hauptamtliche Bürgermeister von Wittstock für acht Jahre gewählt.

SPD-Bewerber Ralf-Thomas Schulz kam abgeschlagen auf 12,3 Prozent der Stimmen. Einzelbewerber Sandy Ludwig, den der Verfassungsschutz als Rechtsextremisten einstuft und beobachtet, erreichte nur 2,5 Prozent.

Verfassungsschutzchef Jörg Müller sagte zuvor, Ludwig stehe nicht „auf dem Boden unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung“. Bündnisse gegen Rechtsextremismus bewerten seine Kandidatur als alarmierend.

Rund 12.500 Bürgerinnen und Bürger waren in Wittstock zur Wahl eines neuen Bürgermeisters aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag hier bei 61,2 Prozent.

In Bitterfeld-Wolfen liegt ein AfD-Kandidat vorn

Gewählt wird auch ein neuer Oberbürgermeister von Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt). Hier hat der AfD-Kandidat Henning Dornack im ersten Wahlgang die meisten Stimmen bekommen. Wie die Stadtverwaltung am Sonntagabend mitteilte, bekam Dornack 33,8 Prozent der Stimmen. Amtsinhaber Armin Schenk (CDU) dagegen nur 29,1 Prozent. Beide Kandidaten müssen am 8. Oktober zur Stichwahl antreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,8 Prozent.