Die finnische Regierung meldet den Druckabfall in der Gaspipeline Balticconnector, die Finnland und Estland verbinden. Ursache soll ein Leck sein. Finnlands Ministerpräsident Petteri Orpo sagte bei einem Gang zum finnischen Parlament, dass ein Leck die Ursache sei und dieses vermutlich durch Sabotage verursacht wurde! Das berichtet der finnische Nachrichtensender Yle.
Im Liveblog berichten wir über die neuesten Entwicklungen zu dem Fall!
20.09 Uhr: Auch Estland bestätigt Sabotage-Verdacht und nennt Tiefe der Tatorte
Estlands Außenminister Margus Tsakhna bestätigte, dass die Gaspipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland mechanisch beschädigt worden sei. Bei dem Gespräch kam auch zur Sprache, in welcher Tiefe die Röhren liegen. Die Pipeline sei etwas 60 Meter tief unter Wasser, das Datenkabel rund 70 Meter.
19:14 Uhr: Norwegisches Erdbebenzentrum hat Explosion gemessen
Seismographen des Norwegisch-Amerikanischen Instituts NORSAR, welchen Erdbeben und Kernwaffentests und andere seismische Aktivitäten untersucht, hat in der Nacht zum Sonntag eine Explosion gemessen. NORSAR gibt an, dass es gegen 1.20 Uhr finnischer Zeit eine Explosion gegeben habe, die mit einer Stärke von 1,0 auf der Richterskala gemessen wurde. Die Station von NORSAR in Finnland habe die Erschütterung aufgezeichnet.
Die Explosion sei damit deutlich geringer als die bei der Nordstream-Sabotage gemessenen Werte. Man habe sie rund 20 Kilometer nördlich der Küste vor Estland ausmachen können, heißt es. Der genaue Ort und Größe der Explosion seien derzeit noch unklar. Man untersuche weiter, heißt es. Zuvor hieß es aus Finnland, dass man keine Hinweise auf eine Sprengung habe.
16:59 Uhr: Finnland erhöht Bereitschaft
Finnland habe seine Bereitschaft erhöht. Näheres wollte die Regierung jedoch nicht sagen. Eine unmittelbare militärische Bedrohung sieht der Oberkommandierende Admiral Janne Huusko für Finnland jedoch derzeit nicht.
Die Pressekonferenz wurde beendet.
16.53 Uhr: MP zu Russland-Verdächtigungen: Müssen genau ermitteln
Finnlands Ministerpräsident Petteri Orpo hat sich nicht dazu geäußert, ob das Land Russland hinter dem Sabotageakt stehen könnte. Er schätze die Sicherheitssituation rund um Finnland kritisch ein. Ein solcher Sabotageakt sei jedoch keine Überraschung. Man müsse jedoch zunächst gründlich ermitteln. Die Ermittlungen seien aber noch am Anfang.
16:45 Uhr: Reparatur könnte Monate dauern
Laut Angaben des finnischen Betreibers könnte die Reparatur der Pipeline Monate dauern. Man rechne mit Preissteigerungen im niedrigen Bereich. Die Versorgung Finnlands sei jedoch durch LNG-Terminals sichergestellt.
16:40 Uhr: Finnischer Grenzschutz sieht absichtliche Aktion als Ursache
Laut Angaben von Markku Hassinen, dem stellvertretenden Leiter des finnischen Grenzschutzes habe man das Leck am Sonntagmorgen erstmal bemerkt. Grenzschutz und die finnische Marine sei dann auf die Suche gegangen. Am frühen Dienstagmorgen habe man das Leck ausmachen können und es sei klar geworden, dass der Schaden durch äußere Einflüsse angerichtet wurde.
16:35 Uhr: Ort des Lecks in der finnischen Wirtschaftszone
Das Leck an der Gaspipeline Balticconnector soll sich laut Angaben des finnischen Ministerpräsidenten Petteri Orpo in der Ostsee, im Golf von Finnland, in der ausschließlichen Wirtschaftszone Finnlands befinden. Deswegen leitet Finnland die Untersuchungen.
16:30 Uhr: Pressekonferenz beginnt
Die Pressekonferenz mit dem finnischen Ministerpräsidenten Petteri Orpo hat mittlerweile begonnen.
16:28 Uhr: Finnlands Regierung scheint Russland hinter Sabotage zu vermuten
Laut einem Bericht des finnischen Nachrichtenportals Iltalehti verdächtige die finnische Regierung Russland hinter der mutmaßlichen Sabotage an der Gaspipeline Balticconnector. Reporter Lauri Nurmi gibt an, dass die Russen so die Ablenkung rund um den Terrorangriff der Hamas in Israel nutzen würden, um gleich zwei NATO-Staaten zu stören, heißt es. Der Ansicht des Reporters nach, werde die Regierung jedoch zunächst darauf verweisen, dass die Untersuchungen weiterlaufen.
15:49 Uhr: NATO sichert Finnland Unterstützung zu
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat auf dem Kurznachrichtendienst X bestätigt, dass er mit dem finnischen Präsident über das Gasleck in der Ostsee gesprochen habe. Die NATO teilt Informationen und steht bereit, die betroffenen Allierten zu unterstützen.
Spoke with President Sauli @niinisto on damage to undersea infrastructure between #Estonia & #Finland. #NATO is sharing information & stands ready to support Allies concerned. @TPKanslia @EstonianGovt
— Jens Stoltenberg (@jensstoltenberg) October 10, 2023
15.38 Uhr: Laut Finnlands Präsident „äußere Einwirkungen“ schuld
Finnlands Präsident Sauli Niinistö hat sich erstmals zu dem Leck an der Gaspipeline geäußert. Auch ihm zufolge, ist Sabotage der Grund für die Schäden. „Es ist wahrscheinlich, dass die Beschädigung sowohl der Gasleitung als auch des Kommunikationskabels auf äußere Einwirkungen zurückzuführen ist“, schriebt Niinistö auf dem Kurznachrichtendienst X. Derzeit werde die Beschädigung mit Finnland weiter untersucht.
15.32 Uhr: Unterwasser-Datenkabel beschädigt
Bei der Sabotage-Aktion soll auch ein Unterwasser-Datenkabel zwischen Finnland und Estland beschädigt worden sein. Laut dem finnischen Telefonnetzbetreiber Elisa führe dies derzeit zu Problemen. Dennoch laufe die Verbindung weiter.
Zunächst wollte die finnische Kriminalpolizei über einen Vorfall berichten. Doch laut Yle soll mittlerweile die Regierung das Thema übernommen haben. Ob die Pressekonferenz in Zusammenhang mit dem Pipeline-Leck steht, ist bisher noch nicht offiziell bestätigt. Laut Informationen, die der Sender Yle erhalten hat, geht es dabei aber wohl um das Pipelineleck.
15.15 Uhr: Pressekonferenz mit Ministerpräsident um 17.30 Uhr (16.30 Uhr deutscher Zeit)
Die finnische Regierung wollte dazu um 14 Uhr (Ortszeit, 13 Uhr Berliner Zeit) eine Pressekonferenz zu einem „Nationalen Sicherheitsnotstand“ einberufen, so Yle. Mittlerweile wurde diese jedoch auf 17.30 Uhr verschoben, damit Orpo daran teilnehmen kann.
14:18 Uhr: Druckabfall in Gaspipeline mit Estland gemeldet – Regierung hat Untersuchung übernommen
Berichten finnischer Medien zufolge gab es Sonntagnacht einen Druckabfall in der Gaspipeline Baltic Connector. Diese verbindet Finnland und Estland über den Golf von Finnland. Bereits am Montagabend hatten die finnische Polizei und der Grenzschutz des Landes mitgeteilt, dass sie an Untersuchungen zu einem Pipeline-Leck im Golf von Finnland teilnehmen würden.
Die angekündigte Pressekonferenz der finnischen Regierung soll sich jedoch um die Sicherheitssituation Finnlands drehen. Die Konferenz wurde kurzfristig anberaumt. So heißt es weiter, dass das Leck wohl kein Unfall gewesen sei. Das Online-Nachrichtenportal Iltalehti berichtet zudem, dass die Regierung um Finnlands MP Petteri Orpo Russland hinter dem Pipeline-Leck vermutet.
13.58 Uhr: Netzbetreiber: Schneller Druckabfall lässt auf Leck schließen
Sowohl der finnische Gasnetzbetreiber Gasgrid Finland, wie auch der estnische Gasnetzbetreiber Elering hatten von einem ungewöhnlich schnellen Druckabfall an der Pipeline berichtet. „Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Leck vorhanden ist, ist hoch“, sagt Olli Sipilä, CEO von Gasgrid Finland dem Sender Yle bereits am Montag.
Die Pipeline Balticcconnector verbindet das finnische Inkoo mit dem estnischen Paldiski. Sie ist insgesamt rund 152 Kilometer lang und transportiert täglich bis zu 7 Millionen Kubikmeter Gas. Sie wurde zum Großteil von der Europäischen Union finanziert und soll die Versorgung in den europäischen Ländern sicherstellen. Eine Reparatur könnte Monate dauern.
Das Leck erinnert an den Fall der mutmaßlichen Sabotage an den Nordstream-Pipelines. Bisher ist noch nicht geklärt, wer für die Anschläge verantwortlich ist.