Die Raucher in Deutschland können sozusagen aufatmen. Ein strenges Zigaretten-Verbot wie im Vereinigten Königreich wird es hierzulande nicht geben.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt ein striktes Verbot der Glimmstengel, wie es sich in Großbritannien abzeichnet, einem Medienbericht zufolge ab. „Verbote wirken gerade für junge Menschen oft nicht“, sagte Lauterbach den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Online: Donnerstag). „Wir setzen dagegen auf verstärkte Aufklärung, um den ersten Griff zur Zigarette zu verhindern.“ Nötig sei auch eine bessere Unterstützung für den Weg aus der Sucht: „Tabakentwöhnung muss regelhaft von den Krankenkassen bezahlt werden, nicht nur bei schwerer Nikotinabhängigkeit.“
Großbritannien will den legalen Kauf von Zigaretten langfristig unmöglich machen und plant dazu ein scharfes Gesetz. Der Anti-Tabak-Entwurf sieht vor, das Mindestalter für den Kauf von Zigaretten von derzeit 18 Jahren jedes Jahr um ein Jahr zu erhöhen. Auf diese Weise würde das Mindestalter fürs Rauchen de facto jedes Jahr um ein Jahr angehoben, bis langfristig die gesamte Bevölkerung betroffen ist.
Ziel des konservativen Premierministers Rishi Sunak ist, dass niemand, der dieses Jahr 15 wird oder jünger ist, jemals legal Glimmstängel erwerben kann. So würde der legale Tabakkonsum mit der Zeit ganz beendet werden.
Britische Verbotspläne auch ein Modell für Deutschland
Das Rauchverbot hat auch in Deutschland eine Debatte angestoßen. Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), sieht in den britischen Verbotsplänen auch ein Modell für Deutschland: „An der Ernsthaftigkeit, mit der das Thema Rauchen in anderen Ländern angegangen wird, können wir uns ein Beispiel nehmen“, sagte Blienert der Bild-Zeitung vom Donnerstag. Es gebe in Deutschland „massiven Handlungsbedarf“.