Noch schlimmer als er

Laura Loomer: Die Rechtsextremistin an Trumps Seite

Selbst Verbündete des Ex-Präsidenten schlagen Alarm, dass ihm die Nähe zu Laura Loomer die Wahl im November kosten könnte.

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Laura Loomer sieht zu, wie der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Trump die Shanksville Volunteer Fire Company in Shanksville, Pennsylvania, besucht.
Laura Loomer sieht zu, wie der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Trump die Shanksville Volunteer Fire Company in Shanksville, Pennsylvania, besucht.Matt Rourke/AP

Während seine Ehefrau Melania scheinbar mit ihm nicht mehr gesehen werden will, steht Donald Trump eine zweite Frau zur Seite. Und selbst Verbündete des Ex-Präsidenten schlagen Alarm, dass ihm die Nähe zu Laura Loomer die Wahl im November kosten könnte. Neben der offen rassistischen Verschwörungstheoretikerin kommt nämlich selbst der 78-Jährige gemäßigt rüber. Dennoch spielt er die extremen Ansichten der „sehr besonderen“ 31-Jährigen herunter und nennt sie lediglich eine „sehr meinungsstarke Lady – und ich mag das!“.

Loomer ist eine bekennende weiße Nationalistin („White Nationalist“) und eine beliebte Interviewpartnerin auf den Social-Media-Kanälen der Ultrarechten im Land. Die Frau aus Florida hatte sich während der ersten Amtszeit von Trump als „stolze Islam-Hasserin“ einen Namen gemacht.

Laura Loomer wurde auf X und Facebook gebannt

Sie löste Kontroversen aus, als sie Muslime als „wilde Barbaren“ und den Islam als „Krebsgeschwür“ beschimpfte. Wegen ihrer extremen Ansichten wurde sie von allen großen Social-Media-Plattformen von X (ehemals Twitter) bis Facebook verbannt. Unter Elon Musk ist sie auf X wieder zurück und kontrovers wie je zuvor.

Laura Loomer (l.) macht ein Foto von Donald Trump und einer Anhängerin auf einer Veranstaltung.
Laura Loomer (l.) macht ein Foto von Donald Trump und einer Anhängerin auf einer Veranstaltung.Matt Rourke/AP

Dass Trump sie letzte Woche ausgerechnet als sein Gast mit zu der Gedächtnisfeier für die Opfer des Terroranschlags von 11. September mit zum Ground Zero brachte, wurde besonders kritisiert. Denn Loomer ist ein „9/11-Truther“ – jemand, der die Verschwörungstheorie vertritt, dass der Anschlag auf das World Trade Center eine von der US-Regierung inszenierte Aktion war.

Auch glaubt sie, dass Schul-Amokläufe wie das blutige Massaker an der High School in Parkland (Florida) nie wirklich passiert sei. Diese seien ihrer Meinung nach gestellte („False Flag“) Operationen von Waffenrechts-Gegnern im Land gewesen.

Sowohl 2020 als auch 2022 trat Loomer als republikanische Kandidatin um einen Sitz im US-Repräsentantenhaus an – offen unterstützt von Trump, der für sie die Wahlkampftrommel rührte. Sie verlor zuerst deutlich, beim zweiten Mal nur knapp gegen ihren demokratischen Rivalen.

Laura Loomer verehrt Donald Trump

Trump schätzt an Loomer besonders, dass sie ihn offen als „den großartigsten Präsidenten aller Zeiten“ verehrt und ihm auch in den schwierigen Zeiten nach dem Kapitol-Sturm mit fanatischer Unterstützung die Stange hielt. Es war Loomer, die auf ihren Social-Media-Kanälen das falsche Gerücht verbreitete, dass in Springfield (Ohio) Hunde und Katzen von illegalen Einwanderern aus Haiti entführt und gegessen werden. Trump wiederholte es bei seiner Debatte gegen Harris – was ihm weltweiten Hohn und Spott einbrachte.

Laura Loomer darf sogar mit in der „Trump Air“-Maschine durchs Land fliegen.
Laura Loomer darf sogar mit in der „Trump Air“-Maschine durchs Land fliegen.Chris Szagola/AP

Dennoch darf Loomer weiterhin bei Wahlkampfauftritten im Dunstkreis des republikanischen Präsidentschaftskandidaten bleiben und sogar mit in der „Trump Air“-Maschine durchs Land fliegen. Bei einer Einladung in seinen Golf-Club nach Bedminster (Bundesstaat New Jersey) traten sie zusammen gemeinsam vor die TV-Kameras und Loomer himmelte ihr Idol wie ein Groupie an: „Danke so sehr, dass ich heute neben Ihnen sitzen darf, Sie sind der Beste – Ich liebe Sie!“

Die Liebe von republikanischen Beratern in Bezug auf die Rampenlicht-versessene Loomer hält sich in Grenzen. Selbst Marjorie Taylor Greene, die mit ihren anti-semitischen Ansichten als die wohl kontroverseste Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus gilt, nannte Loomer eine „Rassistin“, nachdem diese Kamala Harris mit Vorurteilen gegen Inder attackiert hatte.

Als diese sich dann auch noch öffentlich als Trumps kommende Pressesprecherin des Weißen Hauses anbiederte, legte sie noch einmal gegen ihre einstige Freundin nach: „Laura Loomer ist psychisch instabil und eine Lügnerin. Man sollte niemals eine Lügnerin anheuern, weil sie toxisch ist.“ Möglich auch, dass Loomer genau mit dieser Eigenschaft bei Trump punkten kann. Denn dieser hatte laut Washington Post in seinen vier Jahren im Oval Office 30.573 falsche oder irreführende Behauptungen von sich gegeben. ■